Kann ich eine (Rechtshänder) Akustikgitarre einfach auf eine (Linkshänder) A-Gitarre umspannen?

3 Antworten

Auch wenn Jimi das gemacht hat, es geht eben doch nicht so einfach.

Mehrere Gründe: Der Sattel oben am Kopf, der den Saitenabstand bildet und quasi der nullte Bund ist (außer bei Gitarren mit echtem Nullbund), hat Schlitze in der jeweils korrekten Breite. Die dicke E-Saite würde also im Schlitz für die hohe E-Saite klemmen, während die hohe E-Saite im breiteren Schlitz für die tiefe E-Saite keine saubere Führung hat. Das gilt auch für andere Saiten, z.B. A und B(H). Dadurch lässt sich die Gitarre nicht richtig stimmen und es können Nebengeräusche entstehen.

Der Steg unten ist zumindest bei Westerngitarre schräg angebracht, mit den Ziel einer sauberen Intonation. Die Saitenlängen und deren Geometrie beim Greifen werden durch die Schräge, manchmal noch durch eine speziell geformte Stegeinlage, kompensiert. Wenn man die Gitarre also umspannt, arbeitet die Schräge des Stegs der Intonation entgegen. D.h., gegriffene Töne klingen nicht so wie sie sollen. Akkord klingen schräg, auch wenn Du die Gitarre richtig gestimmt hast.

Die Saiten haben auch üblicherweise, wenn Du genau hinschaust, unterschiedliche Abstände zum Griffbrett. Die hohen Saiten sind näher dran, die tiefen weiter weg. Wen Du umspannst, ist das anders herum. D.h., die tiefen werden klirren und die hohen sind schwieriger zu greifen. 

Steg und Sattel könnte man ändern lassen. Aber das kostet beim Gitarrenbauer sicher über 200,--.

Es gibt noch weiter Gründe. Z.B. sind bessere Gitarren im Inneren asymmetrisch beleistet, um jeweils die richtigen Töne hervor zu heben und auch wegen der Stabilität. Sie anders zu bespannen könnte sich also auch auf die Klangqualität auswirken.

Nein, das geht nicht.

Da ist zuerst ein mal die Brücke und der Steg. Der wird etwas schräg angelegt sein. Wenn du dann die Saiten in der anderen Reihenfolge aufziehst, ist die Gitarre nicht mehr bundrein.

Weiterhin kann es sein, dass die Gitarre von der Bauweise her auf die Spannung der Saiten ausgelegt ist und die Stabilität insbesondere der Decke bei anderer Saitenreihenfolge nicht mehr gewährleistet ist.

Außerdem ist auch der Sattel für eine bestimmte Reihenfolge gefertigt. Bei einem Umdrehen der Reihenfolge müsste auch der Sattel ausgetauscht werden, da sonst die Saiten nicht in die Sattelkerben passen. Dieser Punkt ist allerdings durchaus zu beheben, einen neuen Sattel einzupassen ist nicht schwer.

Grundsätzlich geht es ohne ganz erheblichen Aufwand jedenfalls nicht.

Grundsätzlich geht das. 

Und Jimi Hendrix hat das auch gemacht. 

Bei E-Gitarren (und ggf. E-Akustik) sind die Tonabnehmer und die Mechanik zwar darauf ausgelegt, aber man kann das u.a. durch Saitenstärke kompensieren, sodass alle Saiten ausgewogen laut klingen. 

Das Einzige was sein könnte, dass die Saite zu kurz ist (wegen der Mechanik). Das aber nur, wenn die Mechanik an der Kopfplatte so aussieht:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/ae/Fender_Telecaster_Head.jpg/220px-Fender_Telecaster_Head.jpg


Sieht sie so aus, hast du keine Probleme:

http://www.gitarrenmechaniken.de/galerie/Gitarre%20Doderer.jpg

Kaputt machst du damit sicherlich nichts! ;-)