Kann es etwas damit zu tu haben, dass man ein Elternteil verloren hat wenn man kein Selbstbewusstsein hat?

4 Antworten

Ja klar.. je nachdem wie es passiert ist zumindest. Kann immer sein dass man dann angst hat, andere Menschen zu verlieren und daraus kommt dann auch geringes Selbstbewusstsein, weil man immer hinterfragt, ob das was man macht Leute dazu bringen könnte, einen zu verlassen.

Das kann natürlich mit dazu beitragen. Geringes Selbstwertgefühl kann entweder an schlechten Erfahrungen oder Unsicherheit aus mangelnder Lernerfahrung/ mangelnden Vorbildern entstehen. Wenn der Tod der Eltern für mangelnde Vorbilder gesorgt hat, wenn man dadurch viele Situation alleine erkunden musste, die man sonst mit einem Elternteil zum ersten Mal durchlebt hätte, dann kann das zu Unsicherheit führen.

Man kann aber in jedem Lebensalter Selbstsicherheit lernen. Ich kenne jemanden, der mit über 50 zum ersten Mal ganz alleine Bahn fuhr (vorher war immer der Partner mit dabei) und auch sehr unsicher war, ob das Umsteigen gelingen und man das richtige Gleis rechtzeitig finden würde. Danach ist diese Person aber regelmäßig Bahn gefahren und hatte keine Probleme mehr. Oder eine ältere Frau hat mir mal stolz erzählt, sie wäre ganz alleine zum Buffet gegangen und keiner hätte das kommentiert. Diese Erfahrung haben die meisten von uns viel früher gemacht. Sicher liegt so etwas schon an mangelnden Gelegenheiten, in Begleitung vertrauter Menschen z.B. halt Bahn zu fahren oder zum Buffet zu gehen und das dann nach und nach alleine zu lernen.

Oft hilft es übrigens, einfach zu sagen, dass man mit bestimmten Dingen keine Erfahrung hat oder dass man nervös ist, meist bekommt man dann Hilfe und kann sich etwas mehr entspannen. Unsicherheit entsteht ja oft aus der Angst, dass andere auf einen herabsehen, weil man etwas Selbstverständliches nicht oder schlecht beherrscht. Die meisten Menschen sind aber gerne hilfsbereit und gehen anders mit der Situation um, wenn man offen auf sie zugeht.

Ich denke schon, aufjedenfall.
Jenachdem wie sehr es dich runterzieht und dein Leben beeinträchtigt
Denk so darüber nach.. Die Person würde sich sicherlich nicht wünschen, dass ihr Kind es deswegen schwerer hat. Nein! Man wünscht sich dass man trotzdem weiter macht und weiter an seinen Zielen arbeitet. Das würde die Person sicher stolz machen..

Ich bin kein Abergläuber und auch nicht wirklich religiös. Aber man darf den Toten nicht zu sehr nach trauern weil sie sonst ihren Frieden nicht finden können

Vielleicht ist sie ja an einem besseren Ort wie diesen weist du

Beste Grüße

Hallo paula134,

ja, das kann es durchaus! In einer anderen Frage von Dir habe ich gelesen, dass Du Deine Mutter verloren hast. Das tut mir sehr leid! Es gibt sicher kaum etwas Schlimmeres, als in so jungen Jahren seinen Vater oder seine Mutter durch den Tod zu verlieren! Bestimmt hat der Verlust Deiner Mutter ein riesiges Loch in Dein Leben gerissen und Dich seelisch sehr mitgenommen.

Darf ich Dir ein paar Tipps geben, wie Du Dein Selbstbewusstsein aufbauen kannst? Eine Hilfe kann zum Beispiel sein, wenn Du mit jemandem, zu dem Du Vertrauen hast und der eine gewisse Reife besitzt, offen sprichst. Sage ihm, was Du über Dich selbst denkst und wie Du fühlst. Allein dadurch, dass Du Dich jemandem mitteilst, kann schon eine große Last von Deinen Schultern genommen werden.

Vielleicht kann Dir Dein Gesprächspartner ja helfen, Dich selbst in einem besseren Licht zu sehen. Es kann nämlich sehr leicht passieren, dass wir mit uns viel zu streng und unbarmherzig sind. Wir nehmen uns jeden kleinsten Fehler übel und bestrafen uns durch harte Selbstkritik. Wenn ein Außenstehender darauf blickt und seine Sicht schildert, kann uns das zu mehr Ausgeglichenheit verhelfen.

Dann ist es auch wichtig, zu lernen, an sich zu glauben! Natürlich muss man immer auf dem Boden der Tatsachen bleiben und sich nicht selbst überschätzen. Doch oftmals ist es eher so, dass man sich eher zu wenig zutraut als zu viel, nicht wahr?

Statt einfach abzuwarten und in Lethargie zu verfallen, könnte man versuchen, die Dinge einfach anzupacken. Du kennst sicher das Sprichwort: "Ohne Fleiß kein Preis". Bedenke, dass den meisten nichts so einfach in den Schoß fällt. Für das, was sie erreicht haben, mussten sie sich anstrengen, sowie Fleiß und Ausdauer entwickeln!

Das kannst auch Du! Setze Dir realistische, erreichbare Ziele und verfolge sie dann! Das kann bedeuten, dass Du bereit sein musst, Deine Komfortzone zu verlassen und Dich in Bewegung zu setzen. Wenn Du dann ein Ziel (und sei es noch so gering) erreichst, gibt es Dir ein gutes Gefühl und den Mut, Dein nächste Ziel anzuvisieren.

Was aber, wenn Du scheiterst? Dann heißt es aufstehen und weiterlaufen! Misserfolge gehören zum Leben dazu und passieren nicht nur Dir! Statt also aufzugeben und in Mutlosigkeit zu versinken, könntest Du über die Fehler, die Du evtl. gemacht hast, nachdenken und überlegen, wie Du sie künftig vermeiden kannst. Oder Du findest neue und bessere Wege, die Dich Deinen Zielen näherbringen!

Zum Schluss möchte ich Dir noch einen Gedanken mit auf den Weg geben, der Dich ermutigen kann, sofern Du an Gott glaubst. Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, mit welchen Augen er Dich sieht? Was meinst Du: Sieht er hauptsächlich Deine Fehler und Schwächen oder konzentriert er sich eher auf das Gute in Dir?

Die Bibel bringt Gottes Sichtweise mit folgenden Worten sehr schön zum Ausdruck: "[Gott] ist barmherzig und mitfühlend, wird nicht schnell zornig und ist reich an loyaler Liebe. Er wird uns unsere Fehler nicht endlos vorhalten noch für immer nachtragend sein" (Psalm 103:8,9). Wenn Gott uns so sieht, wer sind wir dann, wenn wir uns immer nur verurteilen? Es kann sein, dass wir erst einmal lernen müssen, sanft mit uns selbst umzugehen!

Ich wünsche Dir, dass es Dir mit der Zeit gelingt, mehr Selbstwertgefühl zu entwickeln! Das macht Dich innerlich zufriedener und trägt ganz sicher zu vermehrtem Lebensglück bei!

LG Philipp