Wie kann man Personen, welche beide Elternteile verloren haben, glücklich machen?

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Hallo lizge472,

es ist sehr traurig, was Deinem Freund passiert ist! Der Verlust geliebter Menschen, vor allem wenn es sich um die Eltern handelt, gehört wohl mit zu dem Schlimmsten, das man im Laufe seines Lebens durchmachen muss! Ich habe das leider auch schon hinter mir, da ich vor wenigen Jahren mehrere meiner engsten Familienangehörigen verloren habe und vor knapp 3 Jahren sogar meine Frau.

In so einer Situation hat man leicht das Gefühl, dass das Geschehene einfach nicht wahr sein kann. Man kann sich einfach nicht damit abfinden, dass der Verstorbene nun nicht mehr da ist. Oder man fühlt sich innerlich leer und empfindungslos. Es kann auch sein, dass der anfängliche Schmerz so groß ist, dass man meint, es gar nicht aushalten zu können. Wahrscheinlich geht es Deinem Freund im Moment ja genauso. Was aber könntest Du tun, um ihm beizustehen?

Du könntest ihm auf jeden Fall anbieten, sich bei Dir auszusprechen, sofern ihm überhaupt danach ist. Manche Trauernde suchen das Gespräch und möchten anderen gern ihr Herz ausschütten, andere wiederum verschließen sich zunächst und möchten gern mit sich allein sein. Sie brauchen erst einmal Zeit, um ihren inneren Schmerz verarbeiten zu können. Du kannst ihm jedoch signalisieren, dass Du zu einem späteren Zeitpunkt gern bereit bist, mit ihm zu sprechen.

Einem Trauernden hilft es auch, das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass man jederzeit für ihn da ist, auch wenn bereits längere Zeit verstrichen ist. Die Trauer ist zwar am Anfang am größten, doch erstreckt sie sich in der Regel über einen längeren Zeitraum.

So kann es leicht passieren, dass zwar unmittelbar nach dem Tod viele ihre Hilfe anbieten, der Trauernde sich jedoch zu einem späteren Zeitpunkt verlassen fühlt, weil dann niemand mehr für ihn da ist. Es ist also wichtig, sich nicht nach einiger Zeit von ihm zurückzuziehen, da man denkt, er brauche einen nun nicht mehr. Daher wäre es gut, wenn Du von Zeit zu Zeit Dich immer mal wieder danach erkundigst, wie es ihm geht und ihm Deine Hilfe anbietest.

Am Anfang ist auch praktische Hilfe ganz wichtig! Der Trauernde befindet sich in einem Ausnahmezustand und es mag ihm schwerfallen, alle Angelegenheiten in Verbindung mit dem Tod des Angehörigen regeln. Biete ihm daher Deine Unterstützung an und frage ihn, was Du ihm abnehmen könntest.

Gib ihm auch den Rat, sich gerade jetzt genügend Schlaf zu gönnen, und sage ihm, wie wichtig körperliche Bewegung und eine gesunde Ernährung ist. Es kann nämlich sein, dass der Trauernde sich total hängen lässt und es ihm sehr schwerfällt, in den Alltag zurückzufinden. Man muss natürlich sehr darauf achten, ihm nicht das Gefühl zu geben, sich in sein Leben einzumischen. Man braucht beim Ratgeben also immer sehr viel Fingerspitzengefühl!

Viele Trauernde stellen sich die Frage, wo nun der Verstorbene wohl ist. Vielleicht im Himmel? Oder irgendwo sonst im Jenseits? Es könnte durchaus sein, dass Du mit solchen oder ähnlichen Fragen konfrontiert wirst. Was könntest Du darauf sagen?

Die Bibel lässt uns ins in der Frage, was nach dem Tod geschieht, nicht im Ungewissen. Sie sagt: "Denn die Lebenden sind sich bewusst, dass sie sterben werden; was aber die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewusst" (Prediger 9:5). Das bedeutet, dass die Toten nicht irgendwo weiterleben. Sie befinden sich sozusagen im Todesschlaf, aus dem es jedoch nach der Bibel auch wieder ein "Erwachen" gibt. Wie ist das zu verstehen?

Nun, Gott ist dazu in der Lage, sich an jeden Menschen, der einmal gelebt hat, in allen Einzelheiten zu erinnern. So hat er sich vorgenommen, eines Tages die Gräber zu lehren, indem er die Toten wieder zum Leben bringt. Die Bibel gebraucht dafür den Begriff "Auferstehung". Gott erschafft die Verstorbenen mit einem neuen Körper, der dem gleicht, den sie in ihrem früheren Leben hatten.

Wenn also die Toten wiederkommen, dann ist es so, als ob sie gleichsam von einer langen Reise zurückgekehrt wären. Jesus Christus sprach klar und deutlich von der Auferstehung, als er sagte:

"Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden" (Johannes 5:28,29). Wenn das geschehen ist, kann man all die lieben Verwandten und Freunde wieder in seine Arme schließen! Ist das für einen Trauernden nicht ein großer Trost? Ganz bestimmt!

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deinem Freund in der Trauer beizustehen und ihm zu helfen, den schlimmen Schmerz über den Verlust seiner Eltern nach und nach zu überwinden!

LG Philipp

Philipp59  28.03.2023, 06:35

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

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Hallo,ich würde mich an deiner Stelle um den Freund kümmern,ihn aber nicht bedrängen.Auch mein Vater ist gestorben als ich so 7 Jahre war.Jetzt bin ich 12.Ich erinnere mich noch genau an den Moment wo er starb,aber danach ist alles schwarz.Ich konnte die ganzen Leute,ihre mitfühlenden Blicke und so nicht mehr ertragen.

Es kann sein das dein Freund in diesem Moment Zuneigung braucht und getröstet werden will.Es kann aber auch sein das er das alles erst mal verdauen muss.Biete ihm auf jedem Fall an,das er sich jederzeit an dich wenden kann. Aber den genauen Umgang kann man nur deuten wenn man den Menschen kennt.

LG

Mein beileid. :(

Ich kann mir garnicht vorstellen meinen Papa oder meine Mama zu verlieren. Der Gedanke ist schon unerträglich. Er wird dich brauchen und deine Unterstützung. Sei für ihn da. Zeig ihm er kann dir vertrauen und schau das es ihm psychisch gut geht. Du musst ihm Hilfe geben. Rede aber nicht über das wenn er nicht will. 😓😓😓😓😓😓

Signalisiere ihm einfach nur, dass du Anteil nimmst, dass du da bist, wenn er dich braucht. Leiste ihm Gesellschaft ohne viel zu reden.

Wenn er möchte, nimm ihn in den Arm und schenke ihm so etwas Geborgenheit.

Es gibt viele Möglichkeiten wie du ihm zeigen kannst, dass du ihn magst: bring ihm etwas zu Essen mit, hilf ihm bei den nötigen Ämtergeschichten (wenn er möchte)...aber das Wichtigste: sei einfach nur da und nimm seinen Schmerz ernst. Hör ihm zu und nimm seine Gefühlsreaktionen an.

Gib ihm das Gefühl, dass du immer für ihn da bist und er immer zu dir kommen kann, wenn er Hilfe braucht. Unterstütze ihn in dieser Zeit. Treffen dich öfters mit ihm. Es wird trotzdem sehr lange dauern, bis er sich davon erholt hat.

Mein Beileid.