Kann eine Futteränderung beim Hund tatsächlich eine massive Verhaltensänderung hervorrufen?

13 Antworten

Diese Beobachtung kann ich bestätigen. Der Meinige wurde in seinen ersten Lebensjahren klassisch gebarft: Rohfleisch und Gemüse, keinerlei Getreide. Er war ein extremer Zappel-Phillip und trotz großen Fleischmengen nahm er einfach nicht zu.

Dann wurde er sehr krank und es hieß, er hätte eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung und müsste lebenslang Medikamente bekommen. Ich fragte einen anderen Tierarzt und der erklärte mir, nicht jeder Hund würde das Barfen ausreichend verstoffwechseln können.

Mir wurde geraten, das Fleisch zu kochen, zu reduzieren und zusätzlich Hirse zu füttern.

Innerhalb kurzer Zeit nahm er endlich etwas zu und wurde vom Wesen her wesentlich ruhiger und ausgeglichener!
Die Bauchspeichelwerte gerieten wieder in den Normbereich und von Medikamentengaben konnte ich absehen!

Ja und ja und ja, es stimmt, Ernährung kann enorme Auswirkungen auf das Verhalten haben, sowohl positiv als auch negativ.

Absolut kompetente Hilfe bei Problemfällen gibt Dr. Udo Gansloßer 

"Ein Zusammenwirken von zoologischen, verhaltensbiologischen und veterinärmedizinischen Ansätzen ist gerade bei der Betrachtung von Verhaltensveränderungen und dem möglichen Verändern unerwünschten Verhaltens bei Hunden oftmals von besonderem Erfolg gekrönt. 

Ein organismisch-systemischer Ansatz, bei dem nicht nur einzelne Bereiche, sondern der Gesamtbereich der Lebensweise, Ernährung und der Haltung eines Hundes in seinem jeweiligen individuellen sozialen Umfeld betrachtet wird, ist oftmals die notwendige Voraussetzung für nachfolgende trainerisch-erzieherische Einzelmaßnahmen."

http://einzelfelle.de/

Zu viele Proteine im Futter können wohl für manche Hunde tatsächlich ein Problem sein und zu überaktivem Verhalten führen.

Das liegt aber nicht an zu viel Fleisch im Futter, sondern eher an zu wenig. Das wird dann mit Sachen wie Soja, Mais und sonstigem Getreide, aber auch tierische Nebenerzeugnissen ausgelichen, welche dem Hund aber nur minderwertiges Eiweiß bieten. Dadurch wird die Leber belastet, da sie das giftite Ammonik, welches bei der Verdauung dieser Eiweiße entsteht abbauen muss. Wenn davon jetzt zu viel kommt, dann ist die Leber überfordert und das Ammoniak kann in den Blutkreislauf und von dort auch zum Gehirn gelangen und so Verhaltensveränderungen wie Hyperaktivität auslösen.

Wenn das der Auslöser ist bei dem Hund, dann ja, dann kann man sein Verhalten mit einer Futterumstellung ändern.
Andere Faktoren sind weniger einfach beeinflussbar, manche gar nicht und bei manchen ist es eben Arbeit, die man sich machen muss. Da wäre zum einen die Genetik, mangelde Beschäftigung und Aufzucht & Erziehung.


Meine Hündin hatte eine relative Proteinunverträglichkeit. Als das nach zwei Jahren endlich festgestellt wurde und ich das Futter umstellte, veränderte sie sich innerhalb von zwei Wochen! Sie nahm zu und wurde etwas ruhiger. Insofern: möglich ist das schon.

Ich kenne das eher umgekehrt - zuviel Getreide (Kohlehydrate)  im Futter macht die Hunde "hibbelig".  Bei zuviel Fleisch waren meine träge, müde und lustlos, bekamen schuppiges, fettiges Fell etc.

Im aktuellen Fall kann ich mir durchaus vorstellen, daß eben der Weizen und Mais in dem Futter das der Hund vorher bekam die Ursache war.

Kartoffel zählt eher zum Gemüse und wird von vielen Hunden sehr gut vertragen.