Kann ein Kind krank geboren werden?

8 Antworten

Ja natürlich. Nicht allein die Gene entscheiden darüber ob ein Baby gesund/ vollständig zur Welt kommt.

Beispiel: Rötelinfektion während der Schwangerschaft. Der Virus geht auf das Ungeborene über, beeinträchtigt die Organentwicklung des Ungeborenen. Folge: Beeinträchtigungen, Behinderungen des Kindes. Das gab es in der Nachbarschaft in der ich geboren wurde.

Oder bei äußeren Faktoren wie Medikamente/ Drogen/ Alkohol/ Nikotin während der Schwangerschaft. Auch das wirkt sich direkt auf das Ungeborene und dessen Entwicklung aus.

Etc pp....

Die genetische Grundgesundheit der biologischen Eltern ist zwar eine prima Grundlage - aber sie allein entscheidet nichts.

Nur etwa 4 % der körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen haben eine genetische Ursache. Die allermeisten Behinderungen werden daher nicht durch die Gene verursacht, sondern z. B. durch Mangelernährung oder Alkoholkonsum während der Schwangerschaft, durch Infektionskrankheiten wie z. B. Röteln oder durch Schäden, die bei der Geburt auftreten, z. B. Sauerstoffmangel oder Verletzung von Nerven. Auch wenn das Kind im Mutterleib radioaktiver Strahlung ausgesetzt ist oder durch Unfälle können körperliche oder geistige Schäden entstehen.

Ein Großteil der genetisch bedingten Erkrankungen ist außerdem auf spontan aufgetretene Neumutationen zurückzuführen, also ebenfalls nicht auf einen Gendefekt bei den Eltern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Klar. Es bekommt alles von der Mutter. Zwar Überwindet nicht viel Krankheit die Plazentaschranke. Aber es gibt welche, die das tun. Kann man googeln. Aber weit mehr als Erreger können Mangelerscheinungen bei schlechtem Gesundheitszustandes der Mutter auftreten. Es kommt sogar vor, dass Neugeborene als erstes einen Alkoholentzug durchmachen müssen. Zum Glück nicht an der Tagesordnung. Aber die Welt ist eben nicht nur Blümchenwiese.

Syndrome (z.B. Formen von Trisomie, bei denen sich nicht die übliche Zahl an Chromosomen findet) sind keine Erbkrankheiten, da sie zumeist spontan erst bei der Zellteilung des Embryos auftreten.

Gendefekte, die eine geistige Behinderung auslösen, werden also nur selten von den Eltern auf ihre Kinder vererbt. Vielmehr treten bei einem großen Anteil der Patienten die Mutationen spontan auf.

Anders sieht es bei typischen Erbkrankheiten aus, das sind z.B. Mukoviszidose, Phenylketonurie, Albinismus, Galaktosämie, Sichelzellanämie….

Die meisten Erbkrankheiten werden nicht dominat vererbt und können nur dann ausbrechen, wenn beide Elternteile dieselbe genetische Information für „krank“ in sich tragen und beide diese identische Information an dasselbe Kind weitergeben.

Das durchschnittliche Risiko für die Vererbung einer Erbkrankheit beträgt bei nicht blutsverwandten Partnern rund 3 Prozent, da die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass beide dieselbe kranke Erbinformation in sich tragen. 

Gehören aber beide Partner z.B. einer Familie an, in der die Erbanlage für eine Erbkrankheit vorhanden ist, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind von beiden Elternteilen die Erbkrankheit übertragen bekommt.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Die Gene haben einen gewissen Einfluss, aber das ist längst nicht alles.

Was, wenn die Eltern perfekte Gene haben, die Mutter aber unterernährt ist, wenn die Mutter Alkohol trinkt (da kann auch wenig ausreichend sein), Drogen konsumiert, raucht? Was, wenn irgendwelche weiteren Einflüsse auf das ungeborene Kind einwirken, die nichts mit Genen zu tun haben? Was, wenn bei der Schwangerschaft ein Unfall passiert, wenn die Mutter schwer erkrankt....

Und auch trotz "bester Gene" können beim Kind Gendefekte auftreten, die zu Krankheiten führen.