Kann ein katholischer Pfarrer die Sünden vergeben, die man einen Dritten gegenüber verübt hat?
Wenn ja, würde ich das sehr ungerecht finden. A tut B Schreckliches an. B erholt sich nie von dem Schaden. A geht im Beichtstuhl und der Pfarrer erteilt die Absolution gegen den Willen von B. Da kann doch nicht sein, oder?
8 Antworten
Die evangelischen haben auch eine Beichte. Auch wenn sie das immer wieder vergessen.
Und außerdem, Gott vergibt, nicht der Pfarrer. Der Pfarrer ist nur der Vermittler. Ob die Vergebung aber auch klappt, hängt von Gott ab (Reue, Vorsatz, Wiedergutmachung).
Er bekommt ja nicht die Absolution von B und auch nicht von rechtsstaatlichen Institutionen.
Als evangelisch-reformierter Christ muss ich Dir antworten, dass ein katholischer Pfarrer keine Sünden vergeben kann.
Für die Sünden der Menschen ist Jesus Christus am Kreuz gestorben. Wer an ihn glaubt und den Weg mit ihm gehen will, der hat gemäß Bibel Heilsgewissheit.
Ein Christ kann bei einem Pfarrer noch so viel beichten und Sühneleistungen bringen, er kommt dem Himmel nicht näher, wenn er Jesus nicht bekennt und einen neuen Lebensweg einschlägt.
https://www.youtube.com/results?search_query=Bekehrungsgebet
https://www.youtube.com/watch?v=i57a502q-uo
Da geht es um das Verhältnis zu Gott und dem Leben nach dem Tod.
Die Tat an und für sich, da haben die weltlichen Gerichte das sagen.
Von dieser "Lüge" lebt die katholische Kirche.
Und es gibt viele Menschen, die sich in diese Lüge flüchten, weil sie sich selbst nicht vergeben können, und auch nicht den Mut oder mehr den Willen haben, ihren Schaden wieder gut zu machen.
wenn du es ernst meinst, wird der Pfarrer dir Tips geben, es wieder gut zu machen.
Sünde im christlichen Sinne ist nicht nur eine Sache zwischen Person A und Person B, sondern auch zwischen Person A und Gott.
Was den zweiten Punkt betrifft, dafür kann die Beichte hilfeich sein. Aber es muss auch Reue vorhanden sein, und dass Person A sich vornimmt, dies nicht mehr zu wiederholen.
Was den ersten Punkt betrifft, dafür muss Person A zu Person B gehen und um Vergebung bitten. Allerdings, Person B schadet sich auf Dauer selber, wenn sie Person A nicht vergibt. Das wäre nur ein weiterer Punkt, warum Person B sich "nie" vom Schaden erholt.
Du hast dich ganz offensichtlich noch nicht ernsthaft mit dem Thema Vergebung auseinander gesetzt.
Vergebung heisst nicht, das Unrecht gutzuheissen und wieder auf judihui mit der anderen Person zu machen. Es heisst, den schweren Rucksack, der einem aufgebürdert wurde, abzulegen, um frei zu werden für die Zukunft. Wenn ich jemanden vergebe, geht es da erstmal um mich selber. Und es ist ein Unterschied ob man nur sagt dass man vergibt oder man es wirklich so meint.
Selten so einen Quatsch gehört. Sorry. Würde B vergeben, würde B das Leid, das ihm A angetan hat, entwerten und verhöhnen. Weißt du, warum Gewalt in der Familie weitergegeben wird? Genau aus diesem Grund. Wegen diesem Ammenmärchen, dass man das Trauma durch Vergebung überwinden kann, wird es auf die nächste Generation verschoben. Das misshandelte Kind vergibt den Erzeugern und misshandelt dafür seine eigenen Kinder oder Kinder aus der Verwandtschaft oder aus dem Bekanntenkreis, um so damit klar zu kommen. Da ist es besser, den Hass bei demjenigen zu lassen, der dafür verantwortlich ist und dafür Kinder in Ruhe zu lassen.