Kann die Geschichte der Arche Noah überhaupt wahr sein?

28 Antworten

Was verstehst Du unter "wahr"?

Und was für ein Bild hast Du von Gott?

Wenn Gott eine Art verbeamteter Historiker ist, dann muss irgendwie jede kleine Einzelheit in der Bibel genau so geschehen ist,

Wenn man sich Gott als jemanden vorstellt, der auch ein schönes Leben und gute Geschichten mag, dann kann man auch gut damit leben, dass es in der Bibel auch schöne Gedichte, mitreißende Lieder und auch gute Geschichten gibt.

Bei der Arche Noah sind übrigens zwei Erzählungen ineinander verwoben: Fast alles geschieht doppelt. Der Unterschied besteht darin, dass die einen Erzähler in einer Tradition lebten, in der noch geopfert wurde und die anderen in einer Traditon, in der nicht mehr geofpert wurde.

Man merkt das am Schluss: Da gibt es nämlich in der einen Variante ein Dankopfer. Geopfert werden nur (kultisch) "reine" Tiere. Wenn man davon je nur ein Paar mitnimmt, ist diese Art mit dem Opfer ausgestorben. Darum nimmt Noah in dieser Variante von den reinen Tieren je sieben Paare mit.

In der anderen Tradition wird nicht geopfert. Da reicht jeweils ein Paar.

Und weil beide Traditionen ineinander verwoben sind, nimmt Noah im einen Vers von allen Tieren _ein_ Paar mit und in dem anderen Vers auch ein Paar, aber von den reinen Tieren sieben Paare.

Im Ergebnis heißt das: Die Bibel macht selber deutlich, dass die Wahrheit nicht darin besteht, historische Wirklichkeit exakt wieder zu geben.

Die Wahrheit dieser Geschichte besteht etwa darin, dass Gott immer einen Neuanfang ermöglicht und keine absolute Vernichtung planen will.

Ich finde es reizvoll, mir Gott als jemanden vorzustellen, der gute Geschichten mag, auch wenn sie erfunden sind. Was nicht bedeutet, dass alle Geschichten in der Bibel frei erfunden sind.

Sandraaaa15 
Fragesteller
 24.02.2016, 19:52

Ich bin nicht gerade der gläubigste Mensch und wollte mal die Meinung anderer Menschen hören wie sie zu dieser Geschichte stehen denn ich kann mir kaum vorstellen dass das wahr ist
Danke für deine Antwort:D

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nachdenklich30  24.02.2016, 20:47
@Sandraaaa15

Wie gesagt: Die Wahrheit ist, dass Menschen sich zu allen Zeiten auch gehörig daneben benommen haben. Jeder ist sich selbst der Nächste, den eigenen Wohlstand mehrt man gerne, und wo der andere bleibt, der das nicht so gut kann: Die Welt ist brutal und die Menschen auch.

Die Wahrheit ist, es gibt immer wieder grausame Naturkatastrophen. Erdbeben, Überflutungen, Stürme, Bergrutsche, Epidemien. Die Wahrheit ist: Jeder Mensch wird einmal sterben.

Die Wahrheit ist: Viele Menschen machen sich Gedanken über Gott. Ob er böse Menschen straft? Ob solche Katastrophen auch Strafen für böse Mesnchen sind? Was geschieht mit bösen Menschen nach dem Tod? Und gibt es Menschen, die nicht böse sind?

Die Wahrheit ist: Die Noahgeschichte macht Mut, trotz aller Lebenskatastrophen nicht den Glauben daran zu verlieren, dass Gott es gut mit den Menschen meint und er keine Lust hat, die Menschheit zu vernichten.

Doch, die Noahgeschichte ist wahr. Aber nicht als historisches Protokoll. Sondern als ein Text, in dem zweimal ineinander verwoben erzählt wird, dass Gott den Menschen realistisch einschätzt und dass die restliche Schöpfung nicht für die Bosheit der Menschen bestraft werden soll.

Auch das ist Wahrheit. Aber halt auf eine ganz andere Weise.

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nein natürlich nicht!

schon alleine, dass die meisten Tiere nur an bestimmten Orten vorkommen, zeigt die absolute Sinnosigkeit der Geschichte.

bestes Bsp ist Australien und die Tiere die da leben.

Würde die Geschichte stimmen würden heute überall auf der Welt gleich verteilt Kängurus, Pandas, Eisbären, Nashörner, usw leben.

All diese Tiere müsste zuerst zur Arche gekommen sein und dann wieder zu ihrem natürlichen Lebensort zurück, was zB für Australien oder dem Südpol unmöglich ist.

Außerdem würden wir um den Ort an der sich die Geschichte zugetragen haben sollte eine enorme Arten- sowie Fosilvielfalt finden - dies ist aber wie jeder weiß nicht der Fall.

Hier noch ein absolut sehenswertes Video der Debatte von Bill Nye gegen Ken Ham dem Leiter des Kreationistenmuseums:

https://youtube.com/watch?v=z6kgvhG3AkI

Linsenteller  05.06.2018, 18:41

ein Aspekt, der wichtig zum Verständnis wäre: es kann sein, dass durch den enormen Wasserdruck die Landmasse auseinandergedrückt und verschoben wurde. Das erklärt die Formen der Kontinente, die wie Puzzleteile ineinander passen. In den ersten Kapiteln der Bibel heißt es auch, dass Gott alles Wasser an einen Ort gesammelt hat und die Erde an einem anderen. Vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Erde vor der Flut eine zusammenhängende Landmasse war.

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Ja, sie kann wahr sein. Wahrscheinlich ist sie wahrer, als wir es uns vorstellen können.

Damals war wohl ein Staudamm oder dgl geplatzt/gerissen, weswegen es zu einer Überschwemmung monströsen Ausmaßes kam. Das wurde als Sintflut verkauft.

Nein, mit Sicherheit nicht.

Eine Flut wie die in der Geschichte genannte ist historisch nicht nachzuweisen. Auch ist ein Artensterben, wie es sich zwangsläufig aus dem Märchen ergäbe, ist nicht festzustellen.

Außerdem ist es unmöglich, aus einem Paar von zwei Individuuen wieder eine stabile Population heran zu ziehen.

Die Welt um uns trägt unzählige Belegen, dass diese Geschichte so nicht passiert sein kann.

Linsenteller  05.06.2018, 18:42

wie zum Beispiel Muschelfunde auf Berggipfeln... ;-)

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realsausi2  06.06.2018, 00:04
@Linsenteller

Das ist sehr einfach durch andere Erkenntnisse über die Natur zu erklären. Dafür braucht es keine Sintflut

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