Jungvogel gefunden was tun?

6 Antworten

Erst musst du ihm ein Nest bauen:

eine kleine Schüssel nehmen und mit alten Socken auspolstern. Dann warm halten. (z.B. auf einen Ofen stellen, wird aber schwierig ;-)) 

Dann musst du versuchen ihn mit einer Pipette trinken zu lassen. 

Manches klingt vlt ein bisschen komisch,  aber wir haben damals auch 2 Küken gefunden die aus dem Nest gefallen sind. Es waren zwei Schwalben, die kaum Erst federn hatten. Der eine hat an der Nase geblutet und ihre Mutter wollte sie nicht mehr haben. Sie haben dann ein paar Monate bei uns gelebt und dann haben wir sie freigelassen. 

Zuallererst würde ich es warm einpacken z.B. in ein Nest aus Heu (- gibt es als Futter in jedem Supermarkt), notfalls erstmal ein Frotteetuch nehmen und in einen kleine Karton packen damit es nicht auskühlt und/oder abstürzt.

Dann würde ich dem Küken Wasser geben, am besten mit einer Pipette oder wenn du gerade nichts da hast, mit der Fingerspitze einzelne Tropfen an den Schnabel halten - denn es darf nicht austrocknen.

Dann würde ich sofort ein Foto machen und das meinem TA schicken (nach kurzer telefonischer Absprache, damit der weiß worum es geht), damit er bestimmen kann, um was für einen Vogel es sich handelt und was der braucht.

Wir haben mal einen kleinen Star gefunden, noch ohne Federn, - für den mussten wir den ganzen Tag Fliegen fangen, die er gierig verschlang, anfangs zerlegt, aber sehr schnell am Stück, ebenso Regenwürmer.

Jedesmal sobald Jemand in der Küche an ihm vorbeilief riss er seinen Schnabel auf und piepte aufgeregt - es war eine ganz schöne Plackerei, den kleinen Kerl sattzukriegen aber es hat sich gelohnt - sobald er Federn hatte, hüpfte er in der ganzen Küche rum und wir übten das Fliegen mit ihm - als er das begriffen hatte, stand das Fenster für ihn offen und er machte seinen ersten Erkundungsflug. Ein paar mal kam er noch zurück, bis er Anschluss an einen Schwarm gefunden hatte - mit dem flog er davon :).

Wenn euer Küken aber kein Star ist, dann braucht er anderes Futter und das kann euch nur ein Experte (TA) sagen, ob ihr das geeignete Futter im Tierhandel kriegt oder in der Küche findet (falls er in Wasser eingeweichte Haferflocken oder Sesamkörner, Leinsamen o.ä. verträgt).

Viel Glück dir und dem Kleinen, dass er es schafft :) !


veritas55  12.05.2015, 18:33

Viel Wärme braucht es auf jeden Fall auch ! Wir haben damals eine Wärmflasche dick in ein Badetuch eingewickelt (damit es nicht zu heiß für´s Küken wird!), die kam als Fussbodenheizung unten in den Karton und dann haben wir nachts noch ein Tuch drübergelegt (über den Karton - nicht das Küken ;)) um die Wärme zu halten und damit es wie draußen dunkel für´s Küken ist um sich auszuruhen.

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Wenn der Vogel aus'm Nest gefallen ist, sollte man ihn dorthin wieder zurücklegen. Wenn es sich dabei um einen Ästling handelt, sollte man ihn in einem Umkreis von 25 Metern um den Fundort herum absetzen - möglichst sicher - und mind. 2 h abwarten, ob nicht die Eltern kommen und den Vogel füttern.

Nun würde ich dir raten, dich an eine Auffangstation

wildvogelhilfe.org/aufzucht/auffangstationen.html

oder an einen vogelkundigen Tierarzt zu wenden:

welli.net/tierarzt-liste.html

vwfd-forum.de/viewforum.php?f=232

Der Tierarzt sollte deshalb vogelkundig sein, da sich ein solcher in Bezug auf Vögel weitergebildet hat. Vögel werden während des Studiums kaum thematisiert, so dass sich die meisten Tierärzte mit diesen nicht auskennen.

Eine weitere Strecke und die Kosten (dürften bei einem Wildvogel wohl aber nicht anfallen) sollten einen nicht daran hindern, wenn es um die Gesundheit des Tieres geht.

In Tierkliniken gibt es hin und wieder auch Tierärzte, die sich mit Vögeln auskennen. Einfach bei einer in eurer Nähe anrufen und erkundigen. Ansonsten zu einem der Tierärzte auf der Liste fahren, auch wenn dieser weiter weg ist. Tierkliniken sind im Übrigen täglich und rund um die Uhr erreichbar. Auch bieten Kleintierpraxen Notdienste an (hier bitte unbedingt zu einem vogelkundigen gehen).

wildvogelhilfe.org/aufzucht/gefunden.html

wildvogelhilfe.org/aufzucht/erstversorgung.html

Auch sind entsprechende Tierschutzvereine, wie z.B. Vogelschutzvereine eine gute Anlaufstelle.