Jeder Mensch ist ein Migrant?

9 Antworten

Hmm, sehe ich jetzt eher nicht so. Richtig ist, dass Vorfahren jedes Menschen Migranten waren und die Mehrzahl der Menschen in ihrem Leben migriert, sei es auch nur in eine andere Stadt. Wenn aber jemand Zeit seines Lebens sein Dorf oder seine Stadt nicht verlässt, würde ich ihn nicht als Migranten bezeichnen, ebenso wenig einen Menschen, der noch keine persönliche Migrationserfahrung hat, z. B. ein Kind oder ein Jugendlicher, der bislang nur im Haus seiner Eltern gelebt hat.


Niconasbeznas  17.09.2018, 11:52

Die Vorfahren eines Jeden Menschen sind mal Migranten gewesen. Aber die Vorfahren machen dich nicht zum Migranten.

Der Begriff ist definiert:

Nach Wiki: Migranten (das lateinische Verb migrare bedeutet auswandern, wandern, reisen) ist ein unpräziser Sammelbegriff für Personen, die zu einer Migrationsbewegung gehören. Unter einer Migrationsbewegung, auch als Wanderungsbewegung bezeichnet, wird die auf Dauer angelegte Verlagerung des Lebensmittelpunktes größerer Menschengruppen in neue Gebiete verstanden.

Die meisten Deutschen waren an keinerlei Wanderungsbewegung beteiligt.

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Ob die Verallgemeinerung auf jeder Mensch gerechtfertigt ist, muß jeder für sich entscheiden. Ich gebe aber zu bedenken, daß es viele Formen von Migration gibt.

Davon ab kommt es natürlich darauf an, in welchem Zusammenhang und mit welcher Intention der Satz gesagt wurde.

Auch eine Binnenwanderung ist eine Migration.

Und wenn man noch temporäre Verlagerungen mit einbezieht, dann ist die Aussage vermutlich sogar pragmatisch betrachtet richtig.


Niconasbeznas  17.09.2018, 11:49

Was schreibst du da eigentlich für Unsinn? Ob er Migrant ist, muss jeder für sich entscheiden?

Nach Wiki: Migranten (das lateinische Verb migrare bedeutet auswandern, wandern, reisen) ist ein unpräziser Sammelbegriff für Personen, die zu einer Migrationsbewegung gehören. Unter einer Migrationsbewegung, auch als Wanderungsbewegung bezeichnet, wird die auf Dauer angelegte Verlagerung des Lebensmittelpunktes größerer Menschengruppen in neue Gebiete verstanden.

Die meisten Deutschen waren an keinerlei Wanderungsbewegung beteiligt.

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KarlRanseierIII  17.09.2018, 13:04
@Niconasbeznas
Ob er Migrant ist, muss jeder für sich entscheiden?

Habe ich zu keinem Zeitpunkt gesagt oder behauptet. Ich habe lediglich gesagt das jeder für sich selbst festlegen müsse, was unter Migration exakt zu verstehen ist.

In verschiedenen Disziplinen hat man ausdifferenzierte unterschiedliche Definitionen des Begriffs, um z.B. auch Untersuchungen auf der Mikroebene einzubeziehen - es ist dahingehend auch egal, ob dies für Dich eine Überforderung darstellt.

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Für diesen Spruch spricht:

Zunächst einmal stammt die Menschheit aus Afrika. Bis auf Niconasbeznas vielleicht ;o)

Die Geschichte der Menschheit ist immer auch mit Bewegung verknüpft. So gab es zunächst Jäger und Sammler in Europa. Dann kam ein ordentlicher Schwung an Leuten, die Landwirtschaft entwickelt hatten. Später kamen wieder welche, die die indoeuropäische Sprache mitbrachten. Dann kamen die Kelten, die Germanen, die Römer, ab und an noch irgendwelche Reitervölker. Zuletzt gab es noch einmal eine riesige Wanderungsbewegung mit dem Zweiten Weltkrieg (Ostflüchtlinge und gebliebene Zwangsarbeiter), später noch einmal Ostdeutsche in den Westen und "Russlanddeutsche sowie natürlich Gastarbeiter, vornehmlich aus Südeuropa und der Türkei.

Ich selbst stamme zur Hälfte aus dem heutigen Ostdeutschland und den ehemaligen Ostgebieten. Mein Familienname lässt sich in meinem Geburtsort mindestens 220 Jahre zurückverfolgen, stammt aber möglicherweise aus den Niederlanden. Und meine ältesten ermittelbaren Vorfahren sind Franzosen, die als Hugenotten nach Preußen geflohen sind.

Und wenn wir mal nicht in die Vergangenheit sondern in die Zukunft schauen: Viele Junge Leute träumen von anderen Teilen der Welt, wollen in die USA, nach Australien oder Neuseeland. Viele Deutsche ziehen auch nach Thailand oder sonstwohin. Rentner mitunter nach Antalya oder nach Mallorca. Viele von uns verschlägt es woandershin, der Karriere wegen, der Liebe wegen. Und es könnte immer mal Gründe geben, weshalb wir unfreiwillig unsere Heimat verlassen werden. Umweltkatastrophen, Diktatur, Kriege, Hungernöte, Epidemien, Kometeneinschlag - wer weiß schon, was die Zukunft bringt?

Wer also heute kein Migrant ist, kann es morgen schon sein.

hm das ist sehr philosophisch...
Bin ich ein Migrant wenn ich seit Generationen (sagen wir 200 Jahre?) hier groß geworden bin?
Migrant vielleicht wenn sogar ein Umzug schon als Migration zählt?
Dass von irgendwo deine Vorfahren herstammen müssen ist wohl klar.
Jeder Mensch ist zumindest ein potentieller Migrant. Aber grundsätzlich kann ich der Aussage nicht wirklich zustimmen.


Bleistift777 
Fragesteller
 17.09.2018, 01:02

Vielen Dank für deine Antwort. :)

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Niconasbeznas  17.09.2018, 11:50

Der Begriff ist definiert:

Nach Wiki: Migranten (das lateinische Verb migrare bedeutet auswandern, wandern, reisen) ist ein unpräziser Sammelbegriff für Personen, die zu einer Migrationsbewegung gehören. Unter einer Migrationsbewegung, auch als Wanderungsbewegung bezeichnet, wird die auf Dauer angelegte Verlagerung des Lebensmittelpunktes größerer Menschengruppen in neue Gebiete verstanden.

Die meisten Deutschen waren an keinerlei Wanderungsbewegung beteiligt.

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Kann stimmen, bei mir ist es 4 Generationen her, und zwar aus Frankreich. Sie hatten aber einen Ausweis.