Jazz lernen Tipps?
Hallo, also ich spiele jetzt seit ca.10 Jahren Klavier (angefangen mit 7 Jahren) und würde sagen, dass meine technischen Fähigkeiten auf dem Klavier relativ gut sind. Ich habe klassischen Klavierunterricht und spielte da immer solche Komponisten wie Clementi, Mozart, nachher Chopin (Polonaise As-Dur), Beethoven (Pathétique), Rachmaninoff (Cis-Moll Prelude). Allerdings bemerke ich, dass ich außerhalb des Notenspielens nur sehr einfache Improvisationen im äußerst banalen Tonika-Subdominante-Dominanten-Schema spielen kann (Boogie Woogie und Blues auch nur im Grundschema).
Mich interessiert es, wie ich lernen kann, intuitiv Klavier zu spielen und von selbst auf komplexere Akkordwechsel (Progressionen) zu kommen. Mir ist bewusst, dass im internet diverse Kurse und Videos angeboten werden und dass der Quintenzirkel sowie Musiktheorie generell elementar dafür sind, aber ich hab nicht das Gefühl diese ganzen Empfehlungen in die Praxis umsetzen zu können. Mein Klarinettenlehrer zum Beispiel empfiehlt mir einfach Jazz-Patterns rauf und runter zu üben, doch ich komme noch zu keinem Punkt, wo ich sagen kann, dass es mir hilft zu Improvisieren und mir selber interessante Melodien mit ausgefeilter Begleitung auszudenken.
In erster Linie geht es mir darum, dass ich freier auf dem Klavier bin, schnell die passenden Akkorde zu Melodien finden kann und sauber zwischen verschieden Tonleitern hin und her improvisieren kann.
Kennt ihr gute Methoden zum Einsteigen und Umsetzen in die Praxis, für die man nicht autodidaktisch lernen muss aber auch nicht unbedingt einen bezahlten Lehrer braucht?
3 Antworten
Hör dir gute Beispiele an und dann üben, üben, üben.
Jeder Musiker hat sich mit viel Freude, Geduld und Willen, an der Musik hoch gearbeitet. Wenn du gerne musizierst fällt dir das leicht, dann ist das für dich keine Arbeit, sondern Spass und das schöne dabei, du wirst immer besser.
(Bei mir war das so bei der Fotografie)
Ein gutes Beispiel von Hiromi:
https://www.youtube.com/watch?v=CY5dTBhRxOA&list=PLY3u5qOW4BGxGObMzXCjomwpPg27rXKHi&index=144
Ja ja.. Tonika subDominante und Dominante.. nur das lernt man... 🙈 Gut zu wissen aber nützt nicht viel der Quatsch wie Du gemerkt hast 🫣
Es sind eigentlich ja Stufen I, IV, V (vergiss die doofen Namen ausser der Dominante evtl.). Man benutzt römische Zahlen für Stufen. ("modes")
Schau alle Stufen vom Ionischen System an, I-VII (also 1-7: "Ionisch, Dorisch" etc.. in der Praxis redet man aber eher mit Zahlen für diese "Stufen"). Stufenakkorde, Ionisches Skalensystem, Google das. Suuuuper simpel.
Später Harmonisch Moll, Melodisch Moll .. (im Prinzip das selbe aber EIN Halbton ist jeweils anderst, also keine Rocketscience)
Dann schau wie z.B. Pop Songs diese Stufen verwenden. Ist sehr simpel, klingt nur kompliziert. Vorallem durch die heschwollenen Namen 🤣🤣
Es gibt noch mehr und man will auch ausbrechen aus diesem System denn es klingt laaaaaaaaaaangweilig. Aber: es erklärt soooooooooo viel 😃 Fast alles was wir hier so hören. DAS sollte man den Schülern gleich beibringen (gleich nach Intervallen).
Tip: das ganze in Englisch suchen, denn es gibt millionen mal mehr Content und Lehrer im Netz (ionian, dorian.. modes, scales, chords.
Das ist der Schlüssel. Und die Intervalle.. statt Terz und Septime sondern gleich "3" und "7" und "b6" etc. nennen. Ist einfacher, klingt halt weniger intelektuell. UND ist vorallem international.
Jazz ist wohl die schwierigste und anspruchsvollste Musikrichtung. Ohne guten (!) Lehrer wird‘s da schwierig bis aussichtslos. (Ein guter Lehrer bewahrt vor Irrwegen!)
Verschaffe Dir zumindest einmal ein theoretisches Rüstzeug, es gibt da ein gutes Buch: Frank Sikora, Neue Jazz Harmonielehre.
Viel Spaß!
Ein humoriger Beitrag - die gesamte Begrifflichkeit des Tonsatzes als Quatsch abzutun. Das tut nur jemand, der offensichtlich damit nicht vertraut ist und es nicht besser weiß.
Der Hinweis auf das Englische ist wenig hilfreich, denn zuhause ist man doch in der deutschen Sprache, und Hilfe erfragen können die meisten doch leichter und besser in der Muttersprache.
Dass es im Netz mehr 'Content' in englischer Sprache gibt, ist zweifellos richtig. Aber: Es gibt kein Grundlagenwissen, das nicht auf Deutsch richtig und verständlich erklärt wird.
Das Hin und Her zwischen Deutsch und Englisch hier auf gutefrage führt immer wieder zu Fehlern und Missverständnissen und ist letztlich nachteilig. Unter der Frage eines Nutzers, der hier schon lange nicht mehr aktiv ist, richtet man damit allerdings kaum Schaden an...
Der Fragesteller hat nach Praxis und Methodik gefragt. Wo gehst Du in Deinem Beitrag darauf ein?