Ist unser Leben determiniert?
Haben wir einen freien Willen? Oder ist jede Handlung, die wir machen schon bereits vorprogrammiert?
Und noch wichtiger: Ist mein freier Wille große genug, um die nächste Klausur zu bestehen...?
9 Antworten
stell dir vor, du wanderst über land, stehst an einer weggabelung, glaubst du, es sei vorherbestimmt, ob du links oder rechts abbiegst? ob du einem menschen, dem du begegnest, hilfst oder ihm deine hilfe versagst? ob du froh bei wahrnehmen der welt oder traurig dabei bist? liegen nicht täglich entscheidungen vor dir, die du - geprägt von deiner vergangenheit und befeuert von hoffnung und erwartung auf eine glückliche zukunft - situativ und nicht unfrei durch altes und vergangenes frei treffen kannst? die größte angst der menschen ist die vor der freien entscheidung, ihren konsequenzen, die man allein zu vertreten hat.........
merk dir die regel: wenn du nicht schwimmen kannst, liegt es meist nicht an deinen großeltern und auch nicht an deiner badehose...........
Der gute, alte Arthur Schopenhauer hat die Sache mit dem Willen wohl am besten erklärt und formuliert. Und zwar:
"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."
Über diesen kleinen, doch recht kurzen Satz, sollte man mal richtige lange und sehr tiefsinnig nachdenken, bis man ihn wirklich richtig versteht.
Vielleicht könnte man es auch so ausdrücken:
Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht (ab)ändern, was er will.
Oder noch mal anders:
Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann sich nicht aussuchen, was er will.
Das Grund-Wollen ist dem Menschen also vom höheren aus vorgegeben, vorbestimmt oder auferlegt.
Aber das Original von Arthur trifft’s wohl am besten. Und darum noch einmal zum nachsinnen:
"Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."
Determination ist für mich schlichten Denker nichts allzugroßes außer Fehler machen und daraus lernen. Man könnte das nun soweit drehen, das man sagen könnte das dies vielleicht sogar der Sinn des Lebens ist. Sich zu Entwickeln.
Eigentlich ist das Geschmacksache. Hauptsache, man hat eine gute Ausrede für die eigene Faulheit, weil die nun mal determiniert ist. So kommt "Wahrheit" zustande: Jeder glaubt das als wahr, was seinem Lebensstil Recht gibt. Aber Vorsicht: Diese Art Determinierungsglaube hat auch seine negativen Seiten, weil man sehr leicht auf die Verliererbahn gerät und dann sind nur noch die Linksaußen die Rettung, die einem bestätigen, dass der Kapitalismus an allem Schuld ist. Doch letztlich machst Du so auch bei den Linken keine Karriere, bleibst willkommenes Stimmvieh.
Wir sind frei darin zu etwas ja oder nein zu sagen, aber wir können nicht bestimmen, zu was wir ja oder nein sagen wollen.