Freier Wille - gibt es den?

18 Antworten

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Meiner Meinung nach gibt es freien Willen.

Willensfreiheit ist die Freiheit, selbstbestimmt eine Entscheidung über ein Handeln zu treffen. Dabei besteht eine echte Wahl, es gibt also mindestens eine Alternative. Ein freier Wille bedeutet nicht, ohne Gründe zu handeln, und ist mit dem Vorhandensein von Einflüssen verträglich, wenn diese ihn nicht auf notwendige Art bestimmen. Menschen haben ein inneres Erleben davon, was zumindest ein starkes Argument für die Existenz von Willensfreiheit ist, weil auch bei Vertretern eines Determinismus das subjektive Erleben nicht als durchschaute Täuschung verschwindet. Solange die Existenz eines freien Willens in dem angegebenen Sinn nicht eindeutig widerlegt ist, besteht kein durchschlagender Grund, die Auffassung aufzugeben, die große Bedeutung für unser Selbstverständnis hat.

Aufgrund von Intuition (direkte innere Anschauung) handeln Menschen zum Teil. Handlungen können auch nach Einsatz des hin- und herdenkenden Versandes mit in einzelnen Schritten vollzogener Analyse und Reflexion, Abwägung und Schlüsse stattfinden. Außerdem können Gewohnheiten eine Rolle spielen. Intuitives Verhalten setzt das Vorliegen von Erfahrung mit zumindest ähnlichen Sachverhalten voraus.

Wenn Kräfte und Energien zur Innenwelt gehören, sind sie Teil einer Person. Ein bloßer Durchgangskanal hätte nicht eigenes Denken und Bewußtsein. Wenn Kräfte und Energien von außen kommen, wären sie zu benennen und ihr Einwirken nachvollziehbar aufzuzeigen. Es gibt Umstände aus der Umgebung und gesellschaftliche Einflüsse. Diese Einflüsse sind aber keine absoluten Zwänge für den Willen. Das Ausmaß der Beeinflussung durch die Gesellschaft hängt davon ab, wie stark in ihr Handlungsweisen als alternativlos gelten und das blinde Befolgen von in der eigenen Gruppe vorherrschenden Ansichten üblich ist.

Experimente der Hirnforschung (z. B. von Benjamin Libet und von Patrick Haggard und Martin Eimer) führen nicht zu einer zwingenden Widerlegung der Existenz eines freien Willens. Verschiedenen Deutungen sind möglich, nicht nur radikale Schlüsse von Deterministen (1) Der menschliche Wille und damit auch unser Handelns ist determiniert; 2) Das Bewußtsein ist nur eine Begleiterscheinung (ein Epiphänomen) neurophysiologischer Prozesse und unsere Vorstellung, Willensfreiheit zu haben, eine täuschende Illusion, die vom Gehirn selbst erzeugt wird).

Das Bereitschaftspotential scheint vor einem Bewußtsein der Handlungsabsicht vorhanden zu sein, bei dem erst ein freies Wollen stattfinden könnte. Dies ist aber noch nicht mehr als eine gewisse Ausrichtung hin zu einer Handlung bzw. eine Vorbereitung. Ein Eingreifen eines kontrollierenden Subjkets ist nicht ausgeschlossen. Das Bereitschaftspotential allein ist noch keine völlige Festlegung (kein nicht mehr rückgängig machbarer Handlungsimpuls). Eine Innensicht durch das Bewußtsein kann erst durch Aufmerksamkeit auf etwas Vorausgegangenes entstehen. Wichtige Handlungen, die für den Gebrauch von Willensfreiheit typischer sind als eine Hand- oder Fingerbewegung ohne weitergehende Bedeutung, haben oft eine deutlich längere Zeit des Überlegens und anfänglichen Schwankens. Welche neuronalen Vorgänge in welcher Art eventuell Entsprechungen zu mentalen (geistigen) Vorgängen sein könnten, ist ein kompliziertes Problem und auf keinen Fall schon restlos geklärt. Die Messungen suchen möglicherweise Willensfreiheit dort, wo sie weder nachzuweisen noch zu widerlegen ist. Sie scheinen auch nicht in Erwägung zu ziehen, das Grundhandeln des Denkens ein unterscheidendes Erfassen zu verstehen (das als solches ohne weitere Vorgänge nicht direkt als neuronale Aktivität identifiziert und gemessen werden kann), nicht die Vergegenwärtigung in bewußten Vorstellungen.

Ein Befreien aus einer Fremdbestimmung durch gesellschaftliche Einflüsse gelingt am besten durch gute und vielseitige Information (nicht nur eine einzige Informationsquelle bzw. alle mit der gleichen Ausrichtung) und eigenständiges Denken. Eine Blickverengung sollte vermeiden werden, um nicht einem Anschein zu verfallen oder gesellschaftlichen Vorurteilen zu unterliegen. Bei einem Höchstmaß an selbstbestimmter Entscheidung ist eine Person mit ihrer Vernunft bei sich, nach Maßgabe der eigenen Beurteilungskriterien und unter Berücksichtigung aller relevanten Informationen wird die Sache selbst zum Beweggrund.

Tekfunk35 
Fragesteller
 17.04.2010, 22:29

Meiner Meinung nach ist das einzige, daß dem Determinismus unterliegt die wie auch immer geartete Energie selbst. . Ein Schmetterling, der in China einen Darmwind unterdrückt, verhindert so vielleicht einen Hurricane im Golf von Mexico. Warum sollte er ihn unterdrücken? Vielleicht fliegt ja gerade eine Schmetterlingsdame neben ihm? . Können wir nur denken, was sprachlich gefasst werden kann? Nein! Wir können nicht sagen, was wir meinen. Wie soll man es ausdrücken? Indem man erlebt, was man nicht begreift, kann man sprechen was nicht zu benennen ist. Oder so

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Aus meiner Sicht nicht.

Du hast lediglich die Wahl zwischen Ego und deinem Herzen.

Ego steht für: alle unbewussten Strukturen, die deinen Glauben/Wissen betreffen, mal ohne Definition, wodurch sie entstanden sind

Herz steht für: Überbewusstsein, Intuition, innere Führung, oder wie auch immer du es für dich definieren magst.

Man könnte es auch ganz kurz sagen:

Folge ich der Angst, oder der Liebe?!

durch die Sozialisation gerät der Wille in Bedrängnis. Es hängt immer vom einzelnen Menschen ab, inwiefern er sich die Freiheit seines Tuns bewahren kann, also seinem Willen folgt und nicht fremdbestimmt wird.

Ich denke, dass unsere Handlungen nur das Resultat von »Rechnungen« sind, die in biochemischen Prozessen verlaufen. Wenn wir vor einer Entscheidung abwägen, dann nehmen wir diejenigen Gedanken und Erwägungen, die uns gerade bereit stehen. Die zweite Komponente ist die Gewichtung dieser Erwägungen. Man könnte das mit einer mathematischen Formel vergleichen. Es gibt die Struktur der Formel, die ewig ist und es gibt ihre variablen Elemente. Die variablen Elemente sind die verschiedenen Beweggründe, die bei jeder Überlegung andere sind. Das »Ewige« ist aber die Systematik der Rechnung. Und wie also eine Rechnung, die jemand hinkritzelt, nicht selbst ihr Ergebnis beeinflussen kann, so können wir unser Tun nicht selbst beeinflussen, es wird in uns errechnet und wir führen es nur aus. Jede Handlung ergibt sich also als logische Folge zu allen vorherigen Handlungen.

Man muss das aber nicht unbedingt so deterministisch sehen, um diese Einschätzung zu teilen. Man kann auch sagen, unsere Handlungen werden geprägt durch

  • unser Naturell und
  • unsere Umgebung

Diese beiden Elemente können wir nicht beeinflussen. Unser Charakter ist die ewige Formel, nach der wir unsere Entscheidungen berechnen. Nur unsere Umgebung kann diese Formel beeinflussen, aber nicht wir.

Angel84  12.04.2010, 21:54

Triffst im Moment mit deiner Erklärung bei mir ins Schwarze... ;-)

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Viele Handlungen erfolgen intuitiv aus dem Unterbewußtsein heraus, wenn du sie nicht gerade durch deine bewußten Gedanken kontrollierst. Aber das Unterbewußtsein wurde von dir zuvor bewußt oder unbewußt mit diesen Neigunen welche innere Kräfte sind gefüttert. Es ist also dein eigener Geist, welcher dir die Freiheit deiner Handlungen ermöglicht, denn der Geist ist ein Schöpergeist, welcher über seine Gedanken alles das erschafft, was du ihm bewußt oder unbewußt erschaffen läßt. Allerdings ist davon, daß heißt, von deinem Schicksal, die Freiheit alles das zu erreichen was du willst ausgeschlossen. Die Bestimmung einer Seele lieg fest, was du verändern kannst, ist die Art und Weise dieses Ziel zu erreichen; Das Ziel deiner Bestimmung kannst du nicht verändern! Da ist festgelegt!

Du bestimmst bewußt oder unbewußt, ob du dich von anderen Meinungen der Gesellschaft beeinflussen läßt oder nicht - Zwänge der Gesellschaft in dieser Weise gibt es nicht; sie sind allenfalls eine Entschuldigung für Trägheit des Geistes! Liebe Grüeße Bherka

Tekfunk35 
Fragesteller
 17.04.2010, 21:08

Aber man kommt doch nicht mit einem trägen Geist zur Welt. Mir kommt vor desto mehr Reizen der Geist ausgesetzt ist desto träger wird er, obwohl es gerade umgekehrt sein sollte. Wie schaffe ich mehr Freiraum für meinen Geist?

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Bherka  19.04.2010, 15:11
@Tekfunk35

Trägheit im Geiste, einen trägen Geist erschaffst du dir selber, von Natur aus ist er nicht träge, im Gegenteil ist er sehr aktiv! Bei manchen Menschen zu aktiv im negativem Sinne! Es sollte deine Aufgabe sein, deinen eigenen Geist zu lenken, dein eigenes Meister zu werden und nicht sein Untertan. Der Mensch ist nicht umsonst der König der Natur, das höchste Wesen in der Natur! Es liegt einzig bei dir alleine, wie du deine Gedanken deines Geistes einsetzt, ob zu deinem Wohle oder Schaden. Wähle deine Gedanken so, daß du in Wahrheit Liebe, Glück und Frieden erfährst - das ist die Basis im Leben, wer das nicht hat, der lebt nicht wirklich, sondern wird gelebt von den Meinungen anderer Geister! Liebe Grüße Bherka

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Tekfunk35 
Fragesteller
 16.06.2011, 23:10
@Bherka

Seinen Geist die ganze Zeit zu steuern ist ganz schön anstrengend.......LG Steve

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Bherka  17.06.2011, 09:51
@Tekfunk35

Seinen eigenen Geist zu kontrollieren und zu lenken erfordert Aufmerksamkeit! Das erfordert natürlich Übung, wie alles im Leben auch. Das betrifft die innere Arbeit an sich und bestimmt dein ganzes Leben! Anstatt sich um unnütze und überflüssige Dinge zu kümmern, die uns nichts einbringen, sollten wir Menschen uns auf unser wahres Selbst und auf unsere Aufgabe hier konzentrieren. Dieses ist begrenzt, und danach geht es weiter im neuen Gewand! Wer schlau ist achtet auf seine Gedanken und Gefühle und kann sich so ein großes Einkommen für sein weiteres Leben verdienen. Das ist auch die wahre >Klugheit! Nur Dumme plappern alles ohne Sinn heraus; da unterscheiden sich halt die Geister! Erfolgreiche Menschen setzen auch ihren Verstand zu ihren Wohle ein, wie auch immer! Liebe Grüße Herkamann

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