Ist sowas nicht irgendwie traurig in Deutschland?

5 Antworten

Ein öffentliches Schwimmbad ist ebensowenig dafür gemacht ein spezifisches Bedürfnis zu erfüllen, wie der ÖPNV - Das sollte klar sein. Im Endeffekt soll der ÖPNV möglichst vielen Menschen eine Transportmöglichkeit bieten, ohne aber natürlich die jeweiligen individuellen Bedürfnisse vollständig berücksichtigen zu können.

Oft ist der ÖPNV sehr zentralistisch ausgelegt. Man kommt gut in die Zentren und wieder zurück, aber entlang des PErimeters ist es oft schon bescheiden.

Egal wie, der ÖPNV ist letztlich kein Individualverkehr. Und so halten Fahrzeuge an vielen Punkten, was zu einer niedrigen Reisegeschwindigkeit führt - und genau das ist der Knackpunkt, an dem Du unterm Strich kaum etwas ändrn kannst - außer mit sowas wie Expresslinien.

-----

Und so gibt es dann gute Verbindungen und richtig miese.

Ich lebe in einer Großstadt mit einer halben Million Einwohner und einem eigentlich ganz guten ÖPNV. Meine Arbeitsstelle befindet sich offiziell auch noch auf dem Stadtgebiet, wenn auch am Stadtrand. Mit dem Auto fahre ich 20-25 Minuten von Tür zu Tür. Mit dem ÖPNV wäre ich über eine Stunde unterwegs, müsste zwei mal umsteigen und hätte 15 Minuten Fußweg dabei...

"In der Stadt" allein reicht also ebenfalls noch nicht. Auch innerhalb einer Großstadt kann man enorme Fahrzeiten mit dem ÖPNV haben, wenn Start- und Zielort keine direkte, gute Verbindung haben... Und genau deshalb muss da einfach massiv ausgebaut werden, überall, auch in Städten, nicht nur auf dem Land!

Mit Homeoffice könnte man einen Großteil dauerhaft von der Strasse holen. Soweit reicht der Klimaschutz aber nicht. Für einen ÖPNV der nicht extrem zeitaufwändig ist und eine geringe Störanfälligkeit aufweist, fehlt hier so ziemlich alles.

Meine erste Arbeitsstelle nach der Ausbildung, mit dem Auto ca. 35 Minuten.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln musste ich um 05:30 Uhr los, damit ich um 07:00 Uhr anfangen konnte. Und das mit nur einem Umstieg.

Ontario  09.06.2022, 07:34

Mir ging es ähnlich. 28 Kilometer zu meiner Arbeitsstelle. Um an die Arbeitsstelle zu kommen musste ich die Bahn nehmen. Diese fuhr dann ca. 20 Kilometer mit 3 Haltestellen zum Bahnhof. Dort ca. 30 Minuten Wartezeit auf den bis, er dann die letzten Kilometer zum Zielort fuhr und dort freilich an den Busbahnhof.

Zu Fuss dann doch 10 Minuten bis zur Arbeitsstelle.

Alles in allem, morgens 2,15 Stunden und abends 2,15 Stunden an Zeitaufwand, um arbeiten zu gehen.. Mit dem Auto habe ich die Strecke zur Arbeitsstelle dann in 15 Minuten über die Autobahn erreicht.

0

Ja ist es. Ich weiß noch, als ich ins Büro musste. Jeden Tag 1 1/2 Stunden Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Im Sommer bin ich immer mit dem Fahrrad gefahren, da hab ich genau so lange gebraucht - und ich lebe nun nicht im tiefsten Dorf.

Allerdings wird hier eben mehr für Autos gemacht, weil das einfach mehr Wahlen entscheidet.