Ist Schule, die Vorbereitung aufs Leben?

28 Antworten

Im gewissen Sinne, ja.

Sie vermittelt das (zumindest wird versucht das dem Schüler zu vermitteln) was im Elternhaus bis dahin versäumt wurde. Sozialverhalten, Benehmen, andere aussprechen lassen, sich auch mal zurück halten, Grenzen anderer respektieren.... etc.

Aber auch der Umgang mit den anderen Schülern bereitet einen vor. Die sozialen Strukturen die sich herausbilden, mit denen man zurecht kommen muss, Streit, sich vertragen, reine Akzeptanz von anderen Leuten / von Leuten die "anders" sind oder denken.

Die Schule vermittelt einen Grundstock an Wissen der für den Rest des Lebens wichtig ist, wichtig werden wird, wichtig werden könnte. Je nachdem welchen Schulstoff man betrachtet.

Rechnen, Lesen, Schreiben... das ist der Grundstock den wir im Alltagsleben beherrschen müssen um selbständig zurecht zu kommen.

Fremdsprachen müssen nicht zwingend sein, aber sie können durchaus hilfreich sein. Zumal es heutzutage durch das Internet wesentlich globaler zugeht als noch vor der Erfindung des Internets. Heute muss man nicht mal das Heimatdorf im hintersten Tal der Bergkette verlassen um auf Fremdsprachenkenntnisse angewiesen zu sein (falls man Internetanschluss hat).

Dinge wie "Wieviel Milliliter ergeben einen Liter, wieviele Literpackungen Milch muss ich verwenden wenn im Rezept die und die Menge verlangt wird", oder Dinge wie "Was ist der Pluspol, was ist der Minuspol", "Wie häkelt man einen Topflappen", "Welches Holz eignet sich für den Bau einer Gartenbank", "Was geschah im zweiten Weltkrieg", "Wie funktioniert Vererbung", und noch viel mehr...... All das braucht nicht jeder Mensch zwangsläufig im späteren Leben. Logisch. Aber mancher stellt irgendwann im Leben fest "Oh, gut das ich das mal gelernt habe ... genau "jetzt" muss ich dieses Wissen anwenden können".

Und da man auch nie weiß in welcher beruflichen Richtung die Schüler eines Tages landen, ists ein umfassender Querschnitt an Wissensvermittlung unabdingbar. Klar, der spätere Dachdecker braucht dann im Beruf ein anderes Wissen als ein späterer Koch oder Erzieher.... aber das spezielle Fachwissen eignet man sich ja während der Ausbildung und innerhalb der Berufserfahrung an. Und der Rest an "nicht nutzbarem Wissen aus den Schulzeiten"? Der wird in irgendeine Ecke des Gehirns verschoben und evtl sowieso im Laufe der Jahre vergessen. Das nicht brauchbare Wissen verschwendet keine Ressourcen.

Garnet72  05.07.2019, 03:00

Und selbst wenn man glaubt, dass die ganze "Schulweisheit" für die Katz ist und der Schulbesuch nur Zeitverschwendung, dann kann man das immer noch als Lektion in Frustrationstoleranz nehmen...;-)

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Dichterseele  06.07.2019, 18:33

Du musst ja eine Superschule besucht haben - ich kenne nur solche, wo anständiges Sozialverhalten kein Thema ist, selbst einige Lehrer verhaltensgestört sind und sich Schulleiter davor scheuen, bei manchen Schülern Konsequenzen zu ziehen, weil sie sich davor fürchten, bei den Eltern anzuecken...

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Ein ganz klares NEIN

Schule ist die Vorbereitung in einem System zu funktionieren, dessen Regeln von Menschen aufgestellt wurden, die sich selbst nicht daran halten müsse, weil sie die Macht haben andere in ihrem persönlichen Sinn zu gängeln.

Bei gott wenn du auf ner hauptschule bist dann ja.

Denn dort wissen die Lehrer, 90% sind nicht die hellsten und deswegen bereiten sie einen auf die zukunft vor. In der 10. Klasse hatte ich in wirtschaft das was wir dann in der 12. Aufm Gymnasium gemacht haben. Nach der 10. Hatten wir in mathe nichts mehr was man später noch brauchen könnte und deutsch haben wir nur so unnötiges zeug gelernt.

Auf der Realschule lernst du auch nichts für die Zukunft dort wollen die auch dass du aufs Gymi weiter gehst und aufm Gymi dann naja weil wolln dass du studieren gehst. 🤔

Ist Dir schon mal der Gedanke gekommen, dass die Schule Dich auf ein bestimmtes Leben vorbereiten soll? Sie ist eine staatliche Institution mit einem Erziehungsauftrag. Die Schule nimmt ganz bewusst Einfluss auf Dein späteres Leben. In dem sie Dir vorschreibt, wann Du Dich mit welchem Thema zu beschäftigen hast Dich bewertet, weißt sie Dir einen bestimmten Platz in der Gesellschaft zu. Sie definiert nämlich auch, welche Qualifikation (Schulabschluss) zu welchem Leben berechtigt.

Ob Du beispielsweise Arzt wirst, entscheidet nicht Dein Talent oder Deine Fähigkeiten, sondern ein Lehrer mit seinen Noten. Das gilt für fast jeden Beruf. Du musst die Erwartungen anderer Menschen erfüllen, um einen bestimmten beruflichen Weg gehen zu dürfen.

In Deutschland kommt noch verschärfend hinzu, dass Du Dir nicht aussuchen kannst, ob Du in die Belehrung- und Erziehungsanstalt gehen möchtest, Du MUSST. In anderen Ländern musst Du das nicht.

Ich vergleiche das gerne mit dem Führerschein. Er weist nicht Deine Fähigkeit nach, dass Du Autofahren kannst, sondern er erteilt Dir die Erlaubnis, das Auto zu fahren. Zum Autofahren ist der Führerschein nicht nötig, aber er ist vorgeschrieben. Wenn ein Fahrlehrer Dich bei der Dekra - oder wo auch immer - zur praktischen Prüfung anmeldet, dann kannst Du Autofahren (aber Du hast keinen Führerschein). Könntest Du es nicht, hätte Dich der Fahrlehrer nicht zur Prüfung angemeldet.

Die beste Vorbereitung auf das Leben ist die, dass man am Leben teilnimmt und nicht - wie in der Schule - einen großen Teil des Tages vor dem Leben weggesperrt wird. Genau genommen ist die Schule ein Gefängnis.

https://bilddung.wordpress.com/2013/10/08/schulsystem-wie-der-staat-gehorsame-steuerburger-bildet/

Gruß Matti

EinAlexander  05.07.2019, 13:31
In dem sie Dir vorschreibt, wann Du Dich mit welchem Thema zu beschäftigen hast

Das ist nicht richtig. Es gibt verschiedene Schulen mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Technische Schulen, hauswirtschaftliche Schulen, kaufmännische Schulen, Musikinternate, Sportinternate, Walldorfschulen und viele mehr. Da besteht massig Auswahlmöglichkeit.

Sie definiert nämlich auch, welche Qualifikation (Schulabschluss) zu welchem Leben berechtigt.

Das ist wirklich Quatsch. Die Schule definiert das nicht. Es ist Dein späterer Arbeitgeber, der das definiert. Wenn Du als Programmierer arbeiten willst, musst Du eben gute Mathekenntnisse haben. Wenn Du ein guter Arzt werden willst, musst Du über Kenntnisse der Chemie, Biologie, Mathematik usw. verfügen.

Ob Du beispielsweise Arzt wirst, entscheidet nicht Dein Talent oder Deine Fähigkeiten,

Doch. Wenn Du Talent und Fähigkeit hast, Dir genügend Wissen in Physik, Mathematik, Chemie, Biologie usw. anzueignen, dann kannst Du selbstverständlich Arzt werden. Ob Du diese Fähigkeit hast, wird - in der Schule - anhand von Test kontrolliert.

Du musst die Erwartungen anderer Menschen erfüllen, um einen bestimmten beruflichen Weg gehen zu dürfen.

Aber natürlich. Und das ist auch gut so. Ich möchte mein Auto nicht von einem Typ reparieren lassen der nicht meinen Erwartungen entsprichtk, weil er nichts von einer Bremsanlage versteht.

Ich vergleiche das gerne mit dem Führerschein.

Das ist ein guter Vergleich

Er weist nicht Deine Fähigkeit nach, dass Du Autofahren kannst, sondern er erteilt Dir die Erlaubnis, das Auto zu fahren.

Doch. Er weist nach, dass Du die Verkehrsregeln kannst und die Bedienelemente eines Automobils beherrschst. Genau das nennt man "Autofahren können".

Und damit du so weit kommst, musst Du Unterricht nehmen und die Verkehrsregeln lernen. Und zwar alle - nicht nur diejenigen, die Du interessant findest. Das lernt man in der Schule. Nämlich in der Fahr-Schule.

Die beste Vorbereitung auf das Leben ist die, dass man am Leben teilnimmt

Richtig.

und nicht - wie in der Schule - einen großen Teil des Tages vor dem Leben weggesperrt wird.

Die Aneignung und die Anwendung von Wissen ist der wesentliche Teil des gesamten Lebens.

Genau genommen ist die Schule ein Gefängnis.

Nein. Im Gefängnis hast Du keine Wahl. In der Schule kannst Du Fächer hinzuwählen, abwählen, geeignete Schulen auswählen, in Waldorfschulen Deinen Namen tanzen usw.

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Kuhlmann26  05.07.2019, 16:49
@EinAlexander
Das ist nicht richtig.

Doch das ist richtig. Die einzigen Schulen, in denen jeder Schüler wirklich selbst bestimmen kann, was er wann lernt, sind demokratische Schulen. Dort gibt es keinen Lehrplan, sondern jeder Schüler hat seinen Lernplan.
Natürlich gibt es verschiedene Schulen, aber man kann längst nicht in jede Schule gehen. Die freie Schulauswahl ist ein Ammenmärchen.

Es ist Dein späterer Arbeitgeber, der das definiert.

Falsch! Der Arbeitgeber kann nur aus den Schulabgängern wählen und muss sich nach deren Abschlüssen richten. Allerdings nimmt die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) immer mehr Einfluss auf die nationalen Schulabschlüsse und Studiengänge. Siehe G8/G9 sowie die Studiengänge Bachelor und Master.

Wenn Du Talent und Fähigkeit hast, Dir genügend Wissen in Physik, Mathematik, Chemie, Biologie usw. anzueignen, dann kannst Du selbstverständlich Arzt werden.

Nein, das kannst Du nicht. Du kannst Arzt werden, wenn Du einen bestimmten Notendurchschnitt hast. Und den bekommst Du nicht für Deine Fähigkeiten. Dazu musst Du die Erwartungen der Lehrer erfüllen. Der bestimmt darüber, was genügend Wissen in den von Dir genannten Fächern ist.

Technische Schulen, hauswirtschaftliche Schulen, kaufmännische Schulen, Musikinternate, Sportinternate, Walldorfschulen und viele mehr.

Merkst Du was? Es sind mmer nur Schulen.

Wenn Du als Programmierer arbeiten willst, musst Du eben gute Mathekenntnisse haben.

Man muss nicht gute, sondern bestimmte Mathekenntisse haben. Man hat diese Kenntnisse, wenn man Programmierer werden will. Es sind die Fähigkeiten, von denen ich weiter oben geschrieben habe. Mit der Schule hat das überhaupt nichts zu tun.

Er weist nach, dass Du die Verkehrsregeln kannst und die Bedienelemente eines Automobils beherrschst.

Nein, das weißt der Führernschein nicht nach. Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit der Besitzer eines Führerscheins durch die Fahrprüfung (Theorie und Praxis) rauschen würde.
Der Führerschein ist laut Gesetz die Erlaubnis zum Führen eines Fahrzeugs (Fahrerlaubnis) und nicht der Nachweis, dass man Autofahren kann. Man muss lediglich ausgebildet worden sein. Noch einmal: Wenn man nicht Autofahren könnte, würde der Fahrlehrer einen nicht zur Prüfung anmelden.

Im Gefängnis hast Du keine Wahl.

In der Schule auch nicht. Sag doch mal einem Lehrer, er kann sich seinen Unterricht, seine Tests und seine Hausaufgaben in die Haare schmieren. Stattdessen möge er bitte Deine Fragen beantworten. Hast Du es schon jemals erlebt, dass ein Lehrer sich nach den Lernbedürfnissen der Schüler richtet?

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EinAlexander  05.07.2019, 17:22
@Kuhlmann26
aber man kann längst nicht in jede Schule gehen

In welche kann man denn nicht gehen?

Die einzigen Schulen, in denen jeder Schüler wirklich selbst bestimmen kann, was er wann lernt, sind demokratische Schulen.

Jedes Kind kann entscheiden, was es außerhalb der Schule lernen will. Aber man kann einen 12-jährigen nicht entscheiden lassen, was er nicht lernen will.

Hast Du es schon jemals erlebt, dass ein Lehrer sich nach den Lernbedürfnissen der Schüler richtet?

Ja. Dafür gibt es Arbeitsgemeinschaften. Dort wird Schülern ihr Lernbedürfnis außerhalb des Lehrplans erfüllt.

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Kuhlmann26  05.07.2019, 18:08
@EinAlexander
Jedes Kind kann entscheiden, was es außerhalb der Schule lernen will.
Ja. Dafür gibt es Arbeitsgemeinschaften.

Dass man außerhalb der Schule lernen kann, was man will, ist klar (obwohl ich hier immer wieder lese, dass junge Leute ihre Hobbys aufgeben, weil sie zu viel für die Schule lernen müssen). Hier war aber von der Schule die Rede.

Aber man kann einen 12-jährigen nicht entscheiden lassen, was er nicht lernen will.

Warum nicht? Was er nicht lernen will, lernt er doch sowieso nicht. Man muss den 12-jährigen auch nur entscheiden lassen, was er lernen will. Das reicht völlig.

In welche kann man denn nicht gehen?

Ich wollte beispielsweise an eine Musikschule gehen. Man hat mich nicht genommen, weil ich in anderen Fachern angeblich zu schlecht war.

Ich kenne eine Mutter, deren Junge in Berlin an eine bestimmte Schule gehen wollte. Gemessen an schulischen Kriterien, hatte er sehr gute Voraussetzungen (Leistungen). Man hat ihn nicht genommen, weil er zu weit weg wohnte.

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EinAlexander  05.07.2019, 18:55
@Kuhlmann26
Hier war aber von der Schule die Rede.

Von der hab ich auch geredet. Fast alle Schulen bieten unterschiedliche AGs an.

Man muss den 12-jährigen auch nur entscheiden lassen, was er lernen will

Und genau das funktioniert nicht. Einem 12-jährigen fehlt die Lebenserfahrung zu wissen, was er im späteren Leben können muss (oder können sollte). Der will lernen, wie er an billige Apps kommt. Der will sicher nicht Dreisatz oder Prozentrechnen. Der will nichts über die Gewaltenteilung in Deutschland erfahren und enichts über den Mauerbau oder die Weimarer Republik lernen. Der kann nicht wissen, dass es diese Dinge gibt, wenn er noch gar nichts davon erfahren hat.

Ich kann rückblickend sagen, dass es überflüssig war, mich die Funktionsweise eines Viertaktmotors zu lehren oder mir das Bohrsche Atommodell beizubringen. Ein 12-jähriger kann das nicht wissen.

Ich wollte beispielsweise an eine Musikschule gehen. Man hat mich nicht genommen, weil ich in anderen Fachern angeblich zu schlecht war.

Wenn sich 50 Schüler an einer Musikschule mit 30 Plätzen bewerben werden die begabtesten diese 30 Plätze bekommen. Bei "Gleichstand" entscheiden eben weitere Kriterien. Nur weil man diese Kriterien nicht erfüllt, existiert doch die freie Schulauswahl trotzdem.

Man hat ihn nicht genommen, weil er zu weit weg wohnte.

Auch das bestätigt doch nicht Deine Aussage "Die freie Schulauswahl ist ein Ammenmärchen." Wenn er umziehen würde, würde er nicht mehr zu weit weg wohnen und könnte diese Schule besuchen.

Zuerst bemägelst Du, dass aufgrund schulischer Leistungen selektiert wird. Wird aber nicht nach schulischen Leistungen sondern nach Wohnort selektiert, passt Dir das auch nicht. Was nun?

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Kuhlmann26  06.07.2019, 09:41
@EinAlexander
Fast alle  Schulen bieten unterschiedliche AGs an.

Genau. Es ist wie im Supermarkt. Ich kann kaufen, was er anbietet. An demokratischen Schulen entscheiden die Lernenden, was angeboten wird. Sie stimmen darüber ab, was vonseiten der Schule angeschafft wird oder die Lernenden bringen die Gegenstände selbst mit, mit denen sie sich beschäftigen wollen. Das gilt für Sechsjährige genauso wie für Sechszehnjährige.

Wenn man sich mal ernsthaft mit dem Thema freie Schulwahl beschäftigt, stellt man sehr schnell fest, dass es sich um einen theoretischen Rechtsanspruch handelt (wenn es denn überhaupt einer ist). Aber ich will mich garnicht über die Schule unterhalten. Wenn es nach mir ginge, könnte man sie abschaffen. Sie ist nämlich für das, wofür sie angeblich gedacht ist, nicht erforderlich.

Und genau das funktioniert nicht. Einem 12-jährigen fehlt die Lebenserfahrung zu wissen, was er im späteren Leben können muss

Dieses häufig angeführte "Argument“ für die Rechtfertigung der Schule, ist eins der absurdesten. Ein 12-, 3- oder 16-jähriger muss nicht lernen, was er im späteren Leben braucht, sondern er lernt, was im Moment erforderlich ist. Jedenfalls würde er das tun, wenn man ihn ließe. Das Leben findet jetzt statt und nicht in einer imaginären Zukunft.

Es ist eine unzutreffende Unterstellung, dass er sich nur für billige Apps interessieren würde. Dein Argument zeigt, dass Du keine selbstständig lernenden Kinder kennst. Du sprichst von Deinen Befürchtungen und die sind nichts anderes als ein Fantasieprodukt.

Man beschäftigt sich mit dem Rezept eines Apfelkuchens in dem Moment, in dem man einen backen will. Es ist völlig hirnrissig, es deshalb zu tun, weil man vielleicht irgendwann in die Situation kommen könnte, einen backen zu müssen.

Zuerst bemägelst Du, dass aufgrund schulischer Leistungen selektiert wird. Wird aber  nicht nach schulischen Leistungen sondern nach Wohnort selektiert, passt Dir das auch nicht.

Ich bemängele, dass andere überhaupt selektieren. Die Schule erschafft mit ihrem perversen Notensystem doch erst über- und unterdurchschnittliche Menschen.

Menschen können Dinge unterschiedlich gut. Wenn sie in jedem Alter Gelegenheit hätten, das zu tun, was sie gut können und vor allem, was sie gut können wollen, gäbe es eine ganz natürliche Selektion.

Jemand, der ein Verständnis für Mathematik hat, wird nicht auf die Idee kommen, in einem Orchester ein Instrument spielen zu wollen. Und es ist nicht erforderlich, ihn in der Schule mit Musik zu traktieren. Er weiß immer genau so viel über Musik, wie er wissen will. Wer unfähig ist, einen Nagel in die Wand zu schlagen, wird kein Handwerker. Demnach muss er auch nicht danach bewertet werden, wie er Hammer und Nagel in den Händen hält.

Wir haben immer die Fähigkeiten, die wir haben wollen. Das gilt auch für einen 12-jährigen.

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EinAlexander  06.07.2019, 10:19
@Kuhlmann26
Man beschäftigt sich mit dem Rezept eines Apfelkuchens in dem Moment, in dem man einen backen will.

Richtig. Aber damit der in einer annehmbaren Zeit auch gelingt, muss man vorher lernen, wie man eine Küchenwaage bedient, wie man dem Backofen eine 180° heiße Form entnimmt ohne sich zu verletzen, wie man ein Ei aufschlägt, wie man Äpfel schält und deren Kerngehäuse entfernt, wie man Puderzucker herstellt und dgl. mehr.

In keinem Apfelkuchens der Welt steht "passen Sie aber auf, der Backofen ist heiß".

Die fürs Zubereiten eines Apfelkuchens notwendigen Grundlagen müssen lange vorher erworben werden.

Erst wenn diese Grundlagen beherrscht werden ist es sinnvoll, sich mit dem Rezept für einen Apfelkuchen zu beschäftigen.

Und genau das ist die Aufgabe der Schule.

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Kuhlmann26  06.07.2019, 19:42
@EinAlexander
Und genau das ist die Aufgabe der Schule.

Nein, das ist sie nicht! Die Aufgabe der Schule ist Erziehung zum Gehorsam. Das war zu allen Zeiten ihre Aufgabe.

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Dahika  05.07.2019, 14:01

Hilfreich? Ich wollte nicht hilfreich drücken.
Wie stellst du dir denn die Alternative vor? Ja, es stimmt. dass die Schullaufbahn entscheidet, ob man Medizin etc. studieren kann. Die persönliche Neigung kommt dann an zweiter Stelle. Aber ich bedanke mich für einen Arzt, der sozusagen als Lebenskünstler durch das Leben gewandert ist.

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Dichterseele  06.07.2019, 18:41

Wenn Du einen akademischen Beruf ergreifen willst, musst Du die Fähigkeiten dafür erlernen und dazu braucht es auch eine entsprechende Intelligenz.

Mit der "Lust" etwas zu tun, ist es nicht getan. Was Du da propagierst ist derselbe Unsinn, den die 'Kultur-Revolution' in China praktizierte: Da ermordete der Pöbel die Ärzte und ließ die Krankenpfleger operieren - mit verheerenden Folgen...

Einbildung ist kein Ersatz für Bildung!

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Kuhlmann26  06.07.2019, 19:50
@Dichterseele
Wenn Du einen akademischen Beruf ergreifen willst, musst Du die Fähigkeiten dafür erlernen und dazu braucht es auch eine entsprechende Intelligenz.

Das streite ich doch gar nicht ab. Ich streite aber ab, dass dazu der Schulbesuch erforderlich ist.

Moritz Neubronner, der nur bis zur Mitte der 2. Klasse in der Schule war, hat das Abitur und damit alle Voraussetzungen, einen akademischen Beruf zu erlernen.

Was Du mir mit dem Rest Deines Kommentars sagen willst, verstehe ich nicht.

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Dichterseele  07.07.2019, 18:52
@Kuhlmann26

Wenn M.N. nicht in der Schule war, dann hatte er andre Lehrer. Aus dem Nichts macht man kein Abitur - und das muss ja auch irgendwo absolviert werden...

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Im großem ganzen schon, aber manchmal zweifelt man schon, wenn z.B. ein Schüler für Rechenaufgaben wie 10x12 den Taschenrechner sucht.