Ist Philosophieren nutzlos?

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Daran gemessen, was die meisten Absolventen nach dem Philosophiestudium machen, könnte man die Frage bösartigerweise fast bejahen.

Denken und Fakten ordnen ist aber prinzipiell nicht ganz verkehrt, auch wenn es kein neues Gerät auf den Markt wirft. Das tun die meisten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse auch nicht, oder nicht direkt.

Philosophie stellt z.B. religiös geprägte Denkmodelle und Gesellschaftsmodelle auf den Prüfstand. Das würd ich nicht als nutzlos bezeichnen.

Die Philosophie betrachte ich als eine Art Trainingslauf für Problemlösungen. Philosophie ist Mindmapping auf höherem Niveau. Es kommt dabei nicht darauf an, dass der Philosoph:In unmittelbar zu einem umsetzbaren Ergebnis gelangt. Man sinniert über alle Aspekte eines Themas, frei von einer Machbarkeit wie, z.B, innerhalb von Gedankenexperimenten. Das sind Überlegungen aufdenen später die Grundlagen konkreter Anwendungbereiche beruhen, die die Evolution der Menschheit vorantreiben könnten. Wer letztendlich den entscheidenden Beitrag geleistet hat lässt sich dabei nicht immer nachvollziehen. Zumeist sind es viele kleine Beiträge die ein Problem lösen. Nehmen wir einmal als Beispiel ein aktuelles Thema, die KI. Auf welcher Grundlage soll KI Entscheidungen treffen? Wer soll darüber nachdenken? Der Firmenbesitzer, der Coder, die Aktionäre? Wohl kaum. In der Philosophie, wie auch in der Kunst, bestimmt oft der Bekanntheitsgrad der Denker:Innen darüber, wie umfangreich der Nachvollzug eines individuellen Gedankengangs zu einer Problemlösung gelingt. Der Rest der Gemeinde wird es nie erfahren.

Wer weiß, vielleicht inspiriert alleine dein Thema irgend eine Person? Fazit, wir alle haben etwas davon.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Beim Philosophieren gehen unsere Gedanken auf Wanderschaft, beleuchten ein Thema von vielen verschiedenen Seiten her, was einer Wahrheit viel näher kommt als wenn man eine Sache einseitig / eingeschränkt nur betrachtet.
Das Wort betrachten kommt übrigens von trächtig. Man geht also mit einem Thema schwanger, lässt sich tief(er) darauf ein, was einem viele Informationen und Verständnis bringt, das man wiederum nützlich in seinen Alltag einbauen kann. Tolle Nebenwirkung ist, dass man durch all die Informationen und das Verständnis selbst von einem Widerstand in eine bejahende Denke komme, was große Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unseren Erfolg hat.
Das ist nicht immer gleich zu sehen, dennoch glaube ich, dass uns in unserer Geselleschaft die Liebe zur Weisheit am meisten fehlt.
Was nutzt uns schon alles Wissen, wenn wir es nicht weise einsetzen oder nur zu oberflächlich verstehen, nicht in Weisheit wandeln können?

Kommt man zu einer Erkenntnis, bleibt es eine Erkenntnis.

Hm, verstehe ich nicht. Du kannst doch die Informationen der Erkenntnis in dein Leben integrieren, etwas verändern, eben, weil du mehr Informationen und Verständnis hast. Und alles, was wir verstehen, können wir auch leichter oder überhaupt lieben. Das ist ganz entscheidend fürs Leben. Ob du zu dir selbst, zu deinem Schicksal, deinem Leben ja (Liebe) oder nein (Widerstand, Unwissen, Unbewusstheit) sagst, ist absolut entscheidend. Wohlbefinden, Erfolg, Freude, Zufriedenheit .... alles hängt doch davon ab!
Philosophie ist keinesfalls eine beschränkte Erkenntnis des Vorhandenen. Bleib dran!, das wirst du auch mal bestätigen.
Einfach NIcht-denken wäre natürlich die einfachste Philosophie, ich aber wollte das für mich nicht.
In der Philosophie geht es viel um die Kunst zu leben und wir alle wollen doch möglichst gut durchs Leben kommen und es nach unserem Geschmack gestalten. Ohne Weisheit aber wird das eher nur schlecht gelingen.

Was ist ein gutes Leben?

Wenn du darüber philosophierst, dann weißt du das für dich, kannst Entscheidungen treffen und beruhigt dein Leben genießen. Das sehe ich als sehr großen Vorteil ggü Menschen, die sich unglücklich und unbewusst darüber im Hamsterrad wie ferngesteuert für Nichts abrackern. Die machen sich zu selten oder nie Gedanken darüber, kennen sich diesbezüglich zu wenig, wollen einfach nur aufgrund von Angst einer Gesellschaft zugehörig sein und sind dabei gleich noch überhaupt hörig. Und was glaubst du wohl, was diese Menschen am Totenbett am meisten beklagen?
Weil du aber unter anderem diese Frage hier und dir stellst, kannst du dir diesbezüglich ne Menge Verdruß ersparen. Ist das nichts? Kann sein, dass dir dieser Wert erst in vielen Jahren so richtig bewusst wird.

Kommt man zu einer Erkenntnis, bleibt es eine Erkenntnis.
Ich persönlich habe schon sehr viel mit meinen Freunden über Krieg, Menschenrechte, Umwelt oder Staatsformen philosophiert. Aber verändert haben wir damit nichts.

Philosphie lehrt richtiges Handeln, nicht etwa reden!

Erkenntnisse bringen dir größere Klarheit im Oberstübchen.

Philosophie ist ein Lieferant von Ideen und Argumenten. Du musst es nicht star bei Erkenntnissen belassen, kannst du gerne clever in dein Leben einbinden. Unsere Rechtssprechung jedenfalls macht dies. An der Spitze eines Urteils steht die Philosophie und die Rechtsphilosophie ist ein wichtiger Teil des Jurastudiums, denn nicht die Gesetze, sondern einzig die Philosphie lässt uns richtig unterscheiden und somit entscheiden.

Ich persönlich habe schon sehr viel mit meinen Freunden über Krieg, Menschenrechte, Umwelt oder Staatsformen philosophiert. Aber verändert haben wir damit nichts.

Ihr selbst habt euch dabei verändert, weil ihr euer Bewusstsein erweitert habt. Ihr habt euch bei diesen Gesprächen einiges bewusst gemacht und das ändert einen sehr und stark. Und so geht es immer weiter. Einen laufenden Krieg konntest du damit nicht sofort beenden, das mag schon sein, jedoch und was viel wichtiger und entscheidender ist, konntest du deinen innerlichen Krieg beruhigen und durch Informationen deinen Horizont zum Thema Krieg erweitern, was zu Frieden führt.

Ich gehe dringend davon aus, dass ihr bei euren Gesprächen die Sinnlosigkeit, Ungerechtigkeit und unnötige Grausamkeit eines Krieges erkennen konntet. Und wenn man sich die Kriege so ansieht kommt man schnell darauf, dass Kriegsführer viele Ängste und vor allem ein sehr aufgeblasenes Ego haben. Das hilft mir sehr viel in meinem Leben und führt mich zu einem eher widerstandlosen Leben hin, zu einem friedlichen, weil ich auf den ganzen Quatsch keine Lust hätte.
Wenn Ängste und Widerstand gegen das, was ist, also zu Krieg und Unwohlsein führen, dann setze ich diese Erkenntnis für mein eigenes Leben ein. Es geht nicht darum, dass ihr in das Kriegsgeschehen direkten Einfluss nehmt, sondern darum, Erkenntnisse in euer Leben einfließen zu lassen, bei euch selbst zu gucken, es selbst umzusetzen, künftig anders zu handeln, nicht nur anders zu reden.
Eigene Widerstände und Konflikte beobachte und hinterfrage ich. Eigene! Was mir inneren Frieden gibt und mich ein sehr angenehmes Leben führen lässt. Ich lerne sehr viel dabei über mich selbst und das Leben und durch all diese Informationen und das gewonnene Verständnis kann ich meine Leben leichter meistern und schneller Lösungen für Probleme finden.

Wenn ich Menschenrechtsverletzungen als unmenschlich / ungünstig erkenne, dann regt mich dies dazu an, bei mir selbst zu gucken und erst mal selbst damit aufzuhören, auch mit alle jenen, die ich selbst gegen mich selbst anwende, etwa wenn ich abwertend / negativ über mich urteile / denke. Das haben wir alle drauf. Da hätten viele erst mal reichtlich zu tun und ganz nebenbei würde die Welt friedlicher und besser.

Wer aber eine Erkenntnis macht, vielleicht sogar eine Selbsterkenntnis, diese dann ungenutzt lässt, dem kann die Philosophie nicht helfen, weil er sie nicht anwendet.
Keiner muss zwingend die Philosophie der Alltagssprache anwenden: "Ich spreche, also denke ich." ;-)

Die Philosophie ist keine Lehre, sondern eine Tätigkeit.

Ludwig Wittgenstein

Philosophie gibt es nur im Pakt mit dem Leben.

Billy

Aemkeyz 
Fragesteller
 05.09.2023, 02:16

Danke erstmal für deine ausführliche Antwort. Du hast dir Gedanken gemacht, du hast dir Zeit genommen für meine Frage und sowas wertschätze ich. Sowas verdient auch eine Antwort. Habe selbst hin und wieder ausführliche Antworten gegeben und finde es immer schade, wenn es einfach gar keine Reaktion mehr gibt. Dabei würde ein Danke oder selbst ein "Sehe ich nicht so" ausreichen. Dann wüsste ich nämlich, derjenige hat sich wenigstens meine Meinung durchgelesen.

Aber zurück zum Thema. Alles was du geschrieben hast stimmt schon irgendwie. Allerdings auch nur, weil es sehr allgemein gehalten ist, wie ich finde. Es klingt richtig, aber wenn wir mehr ins Detail gehen oder konkrete Beispiele heranziehen, dann verliert es seine Wirkung. Ich versuche mal näher zu erläutern, wie ich das meine.

Beim Philosophieren beschäftigt man sich in der Regel um die großen Fragen, wie zum Beispiel "Was ist Moral?" oder meinetwegen "Schadet Fleisch essen unserer Umwelt?" oder eben Fragen um die Themen, die hier zuvor genannt wurden. Etwas präziser könnte man sagen, philosophische Fragen zeichnen sich durch Themen aus, die ganze Gruppen wie zum Beispiel Religionen, Sozialklassen, Länder, Zeitepochen, oder eben die Allgemeinheit betreffen. Aber genau hier setzt auch meine Frage ein bezüglich des Nutzens bzw. der persönlichen Erkenntnis.

Da du es sehr allgemein gehalten hast und Philosophieren als einen Prozess beschreibst, der letztlich zu Erkenntnissen führen kann, durch die eine Person ihr Leben ins Bessere verändern kann, stellt sich mir folgende Frage.

Gibt es auch nur ein Beispiel für eine solche Situation, in der durch das Philosophieren, ein Problem im Leben einer Person bewältigt werden konnte, ein persönliches Ziel besser erreicht werden konnte oder sich konkrete, neue Möglichkeiten ergeben haben, wohingegen eine Person es ohne Philosophie nicht auch geschafft hätte?

Wenn ja, dann wqo? Beim Hausbau? Beim Haushaltsbuch führen? Beim Gespräch wegen einer Gehaltserhöhung? Beim Fische angeln? Bei der Wahl der Schule? Beim Autokauf? Bei Geschenken an Freunde? Beim Beruf wählen? Könnte einfach alle Entscheidungen aufzählen, die ein Mensch im Leben treffen muss.

Das sind nicht nur keine philosophischen Fragen, nein. Selbst die Herangehensweise an all diese Fragen lässt keinerlei philosophische Erkenntnisse zu! Alle Fragen im Leben eines Einzelnen, können und werden durch alles andere beeinflusst, nur nicht von philosophischen Erkenntnissen. Das ist auch der Grund, warum du und jeder andere auf diese Frage immer nur allgemein beantworten kann. Es bringt Wissen, es regt zum Nachdenken an, ja! Mag alles sein und genau das liebe ich auch so am Philosophieren. Aber es hat nur einen Nutzen. Nämlich die Befriedigung nach dem Drang des eigenen oder auch zwischenmenschlichen Gedankenaustauschs und tiefgründigen Analysierens, was manche, leider wenige, Menschen verspüren.

Sonst nenne mir doch bitte ein Beispiel, wie sich sowas auf etwas ausgewirkt hat, dass es am Ende durchaus ein Nutzen war. Beachte jedoch dabei, dass es dann nicht etwa doch die Lebensumstände, eine gewisse Notwendigkeit, das Lernen aus eigenen oder fremden Fehlern, die Erziehung der Eltern, Freunde die einem Mut gemacht haben, Gefälligkeiten, soziale Kontakte oder alle anderen 1000 erdenklichen Gründe waren, die das Leben eines jeden Menschen prägen, ohne dass dieser auch nur einen Hauch Interesse an Philosophie hatte.

Meine Meinung ist nie endgültig, auch wenn es so klingen mag. Ich freue mich immer über neue Sichtweisen, die ich noch nicht erkannt habe.

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amormutuus  05.09.2023, 07:52
@Aemkeyz

Womöglich hast du eine stark gefestigte Meinung über alles, die dich beeinflusst.

Ich kann deine Reaktion auf meinen Text nicht wirklich verstehen. Du bist auf meinen Text nicht eingegangen, hast einfach dein Mantra wiederholt, obwohl ich sogar auf dich persönlich eingegangen bin und erklärte, wie du deine Gespräche in deinen Alltag bringen könntest. Das erwähnst du gar nicht.

Persönlich habe ich wie viele andere einen großen Nutzen vom Philosophieren, aber dir gelingt es irgendwie nicht, dies zu erkennen und zu verstehen. Vielleicht ja hast du hier nur Bestätigung für deine Meinung gesucht. Das konnte ich natürlich nicht wissen.

Wenn ja, dann wqo? Beim Hausbau? Beim Haushaltsbuch führen? Beim Gespräch wegen einer Gehaltserhöhung? Beim Fische angeln? Bei der Wahl der Schule? Beim Autokauf? Bei Geschenken an Freunde? Beim Beruf wählen? Könnte einfach alle Entscheidungen aufzählen, die ein Mensch im Leben treffen muss.

Überall. Natürlich!

Wenn du das wirklich nicht verstehst, bleibe dran, irgendwann passt es besser, womöglich mit einer anderen Beschreibung oder mehr Offenheit von dir selbst oder wenn du meinen Text ein ander Mal wieder liest.
Könnte hier noch viel schreiben, aber das bringt nichts mehr, weil du schon auf meine Antwort nicht eingehst, sie nur als allgemein erkennen kannst.

Sonst nenne mir doch bitte ein Beispiel, wie sich sowas auf etwas ausgewirkt hat,

Das wäre wohl ähnlich umsonst wie meine Antwort. Wenn du auf erste Erklärungen schon nicht eingehst und alles , wozu sollte ich mich erneut die Mühe geben?

Gibt es auch nur ein Beispiel für eine solche Situation, in der durch das Philosophieren, ein Problem im Leben einer Person bewältigt werden konnte, ein persönliches Ziel besser erreicht werden konnte oder sich konkrete, neue Möglichkeiten ergeben haben, wohingegen eine Person es ohne Philosophie nicht auch geschafft hätte?

Ja, bin ich mir ganz sicher.

Vermutlich bist du so skeptisch und verschlossen, weil du noch kein Verständnis dafür entwickeln konntest. Das kommt sicherlich noch.

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Aemkeyz 
Fragesteller
 06.09.2023, 01:52
@amormutuus

1.

Ich habe, anders als du, deine Antwort nicht hergenommen, um dir persönlich irgendwelche charakteristischen Eigenschaften zuzuschreiben, um sogar noch Defizite zu benennen und sie damit zu unterstreichen, dass sie mit der Zeit und Reife hoffentlich noch gelöst werden. Völlig egal was ich schreibe. An einer Frage oder einer Antwort von mir im Internet, wirst du niemals verstehen, was für eine Person ich bin. Eine beharrte Meinung macht noch keinen Sturkopf, eine dumme Frage macht noch keinen Dummkopf, eine gereizte Reaktion macht noch keinen leicht reizbaren Menschen aus. Ich könnte hier A schreiben, B denken, C wissen. Hüte dich vor Vorurteilen, ganz egal welche Signale ein verfasster Text dir senden mag.

2.

Du behauptest ich habe deine Antwort nicht gelesen und bin nicht darauf eingegangen. Ich garantiere dir zwar, das habe ich, sogar mehrfach, könnte simplerweise dir aber nun das gleiche vorwerfen. Denn meine Antwort bezüglich des sehr Allgemein gehaltenen wurde von dir scheinbar nicht richtig verstanden und schon gar nicht wurde darauf eingegangen. Stattdessen stempelst du es als "macht keinen Sinn mehr zu diskutieren" ab. Komischerweise erlebe ich das oft, wenn keine sachlichen Argumente mehr herhalten können. Du bist in deiner letzten Antwort einfach nicht mehr sachlich geblieben. Jetzt könnte man sagen "Ja aber es gibt Menschen, die wollen immer Recht haben und eine Diskussion lohnt sich nicht". Weißt du was daran der Witz ist? Das selbe denke ich gerade über dich und versuche trotzdem weiter zu diskutieren, gerne auch wieder nur sachlich!

3.

Wenn wir beim Thema sachlich sind, ich will doch nur ein ganz konkretes Beispiel. Das ist alles wonach ich gefragt habe und immernoch frage. Mit konkretem Beispiel meine ich nicht diese Zitate von dir:

Eigene Widerstände und Konflikte beobachte und hinterfrage ich. Eigene! Was mir inneren Frieden gibt und mich ein sehr angenehmes Leben führen lässt. Ich lerne sehr viel dabei über mich selbst und das Leben und durch all diese Informationen und das gewonnene Verständnis kann ich meine Leben leichter meistern und schneller Lösungen für Probleme finden.

Selbstreflektion mögen nicht alle Menschen gleichermaßen beherrschen, es macht es aber auch noch nicht gleich zu einer Philosophie. Auch gibt es reichlich Menschen, die ebenfalls zum gleichen Ziel oder Erfolg gekommen sind, ganz ohne sich selbst zu hinterfragen, sondern wiederrum aus anderen Leitkriterien, die weitaus weniger philosophisch sind. Das ist kein konkretes Beispiel.

Ich gehe dringend davon aus, dass ihr bei euren Gesprächen die Sinnlosigkeit, Ungerechtigkeit und unnötige Grausamkeit eines Krieges erkennen konntet. Und wenn man sich die Kriege so ansieht kommt man schnell darauf, dass Kriegsführer viele Ängste und vor allem ein sehr aufgeblasenes Ego haben. Das hilft mir sehr viel in meinem Leben und führt mich zu einem eher widerstandlosen Leben hin, zu einem friedlichen, weil ich auf den ganzen Quatsch keine Lust hätte.

In diesem ebenfalls allgemeinen Beispiel beschreibst du also, dass durch das Philosophieren über den Krieg, dein Leben sich, zumindest zu diesem Thema, dahingehend geändert hat, sich eben damit abzufinden und nicht weiter darüber zu philosophieren? Wenn das so ist, dann wäre meine Aussage, erst gar nicht darüber zu Philosophieren, doch goldrichtig gewesen. Abgesehen davon, was machst du im Alltag dadurch anders als sonst, um hier eventuell doch noch ein vernünftiges und konkretes Beispiel zu nennen?

4.

Ob philosophieren einen Nutzen hat, sollte man nicht mit Philosophie beantworten. Eventuell sollte ich mal genauer erläutern, was ich mit konkreten Beispielen meine, die ich als sachliche Argumente anerkenne, sofern diese gebracht werden.

Das Schema sollte folgendermaßen aussehen.

1. Ein Thema, worüber gerne philosophiert wird.

2. Die genaue Erkenntnis aus der Philosophie.

3. Die präzise Anwendung im Alltag.

4. Der genaue Erfolg oder Nutzen, der eben aus genau dieser Anwendung aus Punkt 3 herbeigeführt wird und sich nicht durch andere Kriterien als die Philosophie erklären lässt.

Schlusswort:

Ich bin ein wissbegieriger, selbstreflektierender, philosophieliebender, empathischer Mensch, der genug Fehler besitzt. Meine Meinung ist nie endgültig, was du im letzten Kommentar einfach völligst überrannt hast, aber ich bitte dirnglichst um konkrete und nicht geistliche, allgemeine oder philosophische Beispiele.

Hättest du geantwortet: Konkrete Beispiele kann es so wie du sie willst nicht geben, denn es ist vielmehr ein schleichender, geistlicher Prozess, der dann wiederrum Entscheidungen im Leben, die von allem Bekannten beieinflusst werden, doch noch unterbewusst den Hauch der Erkenntnis einfließen lässt und dein Leben auf diese Weise verändert, dann hätte ich dir 100% Recht gegeben! Aber was ist es schon, wenn ich mir meine Fragen selbst beantworte. Ich möchte doch deine Meinung wissen. Zu allerletzt betone ich nochmal, dass ich diesen Austausch wertschätze, es gibt keinen Grund persönlich zu werden.

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amormutuus  06.09.2023, 08:13
@Aemkeyz
Ich habe, anders als du, deine Antwort nicht hergenommen, um dir persönlich irgendwelche charakteristischen Eigenschaften zuzuschreiben, um sogar noch Defizite zu benennen und sie damit zu unterstreichen, dass sie mit der Zeit und Reife hoffentlich noch gelöst werden.

Darauf aber reagierst du.
Auf anderes nicht.
Das bringt Stoff zum Philosophieren, den du zuvor noch sachlich halten wolltest, was nicht wirklich geht. Das wollte ich dir u.a. zeigen.
Selbst wollte ich auch nicht mit deinem Ego schreiben, weils Zeitverschwendung ist, scheint jedoch niemand anderer da zu sein.
Du siehst ja selbst, wo unser Schwerpunkt beim Schreiben liegt. Prüfe das! Beim Thema oder bei deinem Ego?
Fürs bessere Verstehen aber ist es ganz praktisch.

gerne auch wieder nur sachlich!

Sowas verdient auch eine Antwort.

Unter Sachlichkeit verstehe auch ich anderes.

Zu allerletzt betone ich nochmal, dass ich diesen Austausch wertschätze, es gibt keinen Grund persönlich zu werden.

Sehe ich anders.
Über Wertschätzung hast du ein paar Worte verloren, ok, aber aufrichtig gefühlt hast du davon sicherlich nicht viel, einzig den Ärger, den du damit schon hattest, ja, aber mehr nicht.
Es gibt viele Gründe dazu, wie sonst sollte Reflektion und Erkenntnis, auch Philosophieren möglich sein.

Oder anders:
Es gäbe für dich absolut keinen Grund, es persönlich zu nehmen, dich irgendwie angegriffen zu fühlen. Dein Ego aber ist zum Philosophieren viel zu aufgeblasen. Da muss erst mal die Luft raus .... ;-)

Durch meine freundlichen Hinweise und mein Schreiben mit dir, kannst du einen Teil deiner Selbst erkennen, bzw. eher einen Teil deines Ego's - dein Selbst liegt jungfräulich darunter verborgen.
Ums Recht gehts mir sicherlich nicht, was hätte ich schon davon. Ich tausche mich mit dir lediglich aus, du aber fühlst dich persönlich angegriffen. Dies sagt etwas über dich, nichts aber über mich aus. Dir selbst gehts ums Recht, ja, das trifft wahrlich zu. Ist allerdings kein Vorwurf von mir. Ich kann damit umgehen und du musst es.

Ich lese, dass es dir ums Recht geht, nicht aber ums eigentliche Thema, über das du wieder kaum schreibst. Das ginge dir in Wirklichkeit viel zu nahe; diese Nähe aber kannst du kaum ertragen.

Ob philosophieren einen Nutzen hat, sollte man nicht mit Philosophie beantworten. Eventuell sollte ich mal genauer erläutern, was ich mit konkreten Beispielen meine, die ich als sachliche Argumente anerkenne, sofern diese gebracht werden.
Das Schema sollte folgendermaßen aussehen.

Aha. Und wenn Menschen nicht deinen Schemen folgen? Was dann? Kannst du dann wie hier nicht mehr mit ihnen kommunizieren? Dann geht nichts mehr, oder?
Auch mit mir kannst du dich auf kein offenes, wertefreies Gespräch einlassen. Du bist in Verteidigungsstellung, fühlst dich persönlich angegriffen, reitest auf deinen selbstgemachten Paragraphen herum ..... usw ..... alles, was Philosophieren vermeidet und unmöglich macht.

Das darf sein. Wir alle haben unsere Ecken und Kanten. Du könntest dir das grundsätzlich einfach erlauben, etwas daraus lernen, alles prüfen und überdenken, gewisse Eigenschaften wie etwa, Vertrauen-haben, Offenheit, .... im Alltag öfter einsetzen .... du könntest anstelle von Abwehr damit umgehen, um dir dein Leben entscheidend zu erleichtern und mehr Liebe in es zu bringen. Ist deine Entscheidung.

Ich bin ein wissbegieriger, selbstreflektierender, philosophieliebender, empathischer Mensch

Warum du das auch immer so stark betonst, ich glaube dir das schon. Nur hier beim Schreiben kann ich es wirklich nicht so deutlich feststellen. Da habe ich es eher mit deinen Vorurteilen und festen Vorstellungen zu tun.

Ob philosophieren einen Nutzen hat, sollte man nicht mit Philosophie beantworten. Eventuell sollte ich mal genauer erläutern, was ich mit konkreten Beispielen meine, die ich als sachliche Argumente anerkenne, sofern diese gebracht werden.

Kannst du hier in deiner harten, starren Antwort und Meinung deine eigene einschränkende Art / deine eigene Eingeschränktheit erkennen?
Kannst auch du sehen, dass deine Weltanschauung in diesem Fall Vorurteil ist?
Du erkennst bei anderen Dinge, die du bei dir selbst großzügig übersiehst!
Das kann man machen.
Das machen viele.
Das kann man aber auch erkennen und prüfen, ob es wirklich bereichernd für einen ist.

Das ist menschlich und sehr verständlich und mich persönlich stört das weiter auch gar nicht. Ich wollte dir einen Teil von dir selbst näher bringen. Du kannst darauf reagieren, wie du willst (offen, empört...) und damit umgehen, wie du möchtest (nützlich, bereichernd, ablehnend....).
Mach also damit, was du willst, es geht um dein Leben, um dein Wohlbefinden.

Darf ein Mensch anders als du sein, schreiben und denken?
Ja, aber dann kannst du ihn weder verstehen noch annehmen?
Weil es nicht nach deinem Schema läuft?

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Aemkeyz 
Fragesteller
 08.09.2023, 22:39
@amormutuus

Ok jetzt bist du komplett am Thema vorbei. Ich weiß gar nicht wieso du das alles auf mich beziehst, als wüsste ich nicht um all diese Dinge, die du wie ein Sokrates höchstpersönlich verfasst hast. Ich brauch auch keine Ratschläge oder einen Psychologen. Ich will doch nur ein Beispiel :D

Aus welcher Erkenntnis hast du was anders gemacht als sonst? Bist du sparsamer? Aufrichtiger? Bewegst du dich anders? :D nur ein Beispiel! Etwas, das dein Handeln beeinflusst hat. Wenn du damit kommst, es hat dein Denken verändert, will ich trotzdem noch wissen, wie sich das aufs Handeln ausgewirkt hat und dazu kann man doch dann ein Beispiel nennen?

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Beispiele wären wünschenswert.

Durch philosophisches Nachdenken haba ich erforscht, wie ich mit ,,Macht" umgehen muss.

Macht entsteht in der Regel nur wenn Andere die Macht erteilen. (Sehr oft sind es Dummköpfe die nicht wissen, was sie sich selbst damit antun)

Macht muss IMMER mit Verantwortung einher gehen. Das heißt, dass ich eine nicht-nachvollziehbare Entscheidung eines Machtinhabers nur akzeptiere, wenn der Machtinhaber mir eine Begründung geben kann und will.

So führt Philosophie zur Verhaltensänderung.

Selbstverständlich gilt das nur in Ländern wo es eine normale Rechtsordnung gibt. In Russland, China und moslemische Ländern funktioniert das nicht.

Beim Philosophieren geht es -nicht nur aber insbesondere- um ethische Fragen. Diese haben starke Auswirkungen auf unser Leben. Z.B.ist Krieg ein legitimes Mittel oder nicht, haben alle Menschen gleiche Rechte oder nicht, sollte das Volk herrschen oder ein Monarch, ist die Wirtschaft wichtiger oder die Umwelt usw.. Deshalb ist Philosophieren notwendig, sonst würde Unmoral und ausschließlich das Recht des Stärkeren herrschen.

Aemkeyz 
Fragesteller
 04.09.2023, 01:46

Nur dass bei all deinen Beispielen, die du genannt hast, kleine Kreise von Menschen diese Entscheidungen treffen, die anscheinend auch nicht so viel von Philosophie halten.

Ich persönlich habe schon sehr viel mit meinen Freunden über Krieg, Menschenrechte, Umwelt oder Staatsformen philosophiert. Aber verändert haben wir damit nichts. Und jetzt stelle ich dir erneut die gleiche Frage.

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mulan2255  04.09.2023, 08:02
@Aemkeyz

Wer philosophiert, der analysiert, interpretiert. Und damit ändert man selbstverständlich erstmal gar nichts. Man muss was TUN und nicht beim Philosophieren stehen bleiben.

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