Ist Mitgliederschwund ein Zeichen der Zeit?

13 Antworten

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Ja, das hat mit zunehmender Bildung zu tun, und die breitet sich mit zunehmender Zeit immer weiter aus. Also wird die Anzahl der Religionsanhänger weiterhin abnehmen, genausowie die Bildung zunimmt. Alles Zeichen der Zeit und der damit einhergehenden Entwicklung.

Nein, mit der Corona-Pandemie hat das nichts zu tun.

Zicke52  24.12.2020, 18:27

Danke für den Stern!

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Ich weiß nicht ob man da die Coronapandemie ins Feld führen kann, denn gerade in Krisenzeiten wenden sich Menschen einer Religion zu und suchen Halt bei Gott.

Zu den Zeugen Jehovas kann ich gar nichts sagen. Und nur weil in einem Jahr die Mitgliederzahl zurückgeht, muss das nicht zwingend ein Trend sein.

Die traditionellen Landeskirchen verlieren Mitglieder, weil viele Leute ohne zu fragen als Kinder getauft werden und so automatisch dabei sind. Als Erwachsene entscheiden sie sich mehr und mehr dagegen, vor allem wenn / weil sie dort keine Anbindung erfahren durch gute Beziehungen.

Freikirchen sind tendenziell am Wachsen, weil man sich dort bemüht, den christlichen Glauben alltagsrelevant umzusetzen. Dort sind nur diejenigen dabei, die das auch wollen und somit ist der Mitgliederschwund eher gering.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
BillyShears  23.12.2020, 17:34
Freikirchen sind tendenziell am Wachsen

Den Eindruck habe ich nicht. Es gibt zwar welche die wachsen, aber die beschleunigen nur den Untergang anderer Freikirchen.

Die traditionellen Landeskirchen verlieren Mitglieder

Für das Jahr 2018 verzeichnet die EKD:

17.481 Taufen die keine Kindertaufen waren

16.342 Wiederaufnahmen

9.887 Wechsel aus anderen christlichen Kirchen

macht insgesamt 43.710 in einem Jahr!

Die Austritte (von Karteileichen) übertrifft diese Zahl um fast ein fünffaches, aber ich finde das trotzdem beeindruckend. Zum Vergleich, der BEFG, die größte Freikirche in D, hat insgesamt gerade mal 82.000 Mitglieder...

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BillyShears  23.12.2020, 18:07
@annie80

Leute die ausgetreten sind, die dann wieder aufgenommen werden.

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Bei der Kirche sind wohl auch der Missbrauchskandal und die Kirchensteuer nennenswerte Gründe.

Ansonsten spielt hierzulande die Religion längst keine so große Rolle mehr wie vor einigen Jahren noch.

EXInkassoMA  24.12.2020, 05:50

In allen Christlichen Glaubensgemeinschaften findet Kindesmissbrauch statt. Die Katholische Kirche ist eine davon

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Worauf ist das zurückzuführen?

Ich denke es liegt an einem kulturellen Wandel in der westlichen Welt. Insbesondere in dem Punkt, dass man das Leben auf Erden als so spannend und interessant empfindet, dass eine Jenseitsvorstellung kein erstrebenswertes Ziel mehr ist.

zB ist eine Wiedergeburt auf diesem Planeten viel attraktiver. Vielleicht kennst Du solche Gespräche wie "wenn Du nochmal von vorne anfangen würdest, was würdest Du machen?" Oder "wenn Du es Dir aussuchen könntest wo du geboren werden würdest, wo wäre das?".

Wenn Dich das Thema mehr interessiert, und auch wie Kirchen darauf reagieren können, empfehle ich Dir diesen Vortrag.

Bei vielen ist es der Rückzug ins Private, an Gott glauben kann ich ohne Kirche, bei anderen ist es die Kirchensteuer, es gibt auch Menschen die wechseln ganz einfach nur die Konfession.

Nicht zu vergessen diejenigen, die aufgrund der Mißbrauchsfälle die Kirche verlassen.

Das Christentum, bzw. die Kirchen werden nicht mehr so wahrgenommen in der Öffentlichkeit. Die katholische Kirche hat mit ihren starren Strukturen und speziell ihrem KirchenBild noch ganz andere Schwierigkeiten.

LA

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Habe eine theologische, kirchliche-diakonische Ausbildung.