Ist meine Freundin geisteskrank?
Der Titel ist etwas rhetorisch, aber extra so ausgewählt mit der Hoffnung, dass mehr darauf aufmerksam werden und mir vielleicht helfen können, denn es ist sehr ernst.
Meine beste Freundin ist ganz offensichtlich psychisch krank und das bemerke ich erst jetzt, weil es die letzte Zeit ziemlich übertrieben wurde. Obwohl wir uns schon ewig kennen.
Ich weiß, dass sie gerne kifft, aber ich wusste nicht in welchem Ausmaß. Jeden Tag raucht sie mindestens 3 joints - morgens nach dem aufstehen, mittags wenn es wieder abgeklungen ist und abends, vorm schlafen. Ich habe nichts dagegen, wenn man kifft, aber das ist nicht mehr normal. Ich habe sie darauf angesprochen und sie meinte, es sei „ihre Leidenschaft“. Ja, eine Leidenschaft , die Leiden schafft. Denn sie macht sonst nichts anderes. Sie arbeitet nicht mehr, vernachlässigt ihre Familie und Freunde aber vor allem sich selbst, sie hat keine Ziele außer den nächsten zu bauen. Sie hatte eine sehr schwere Kindheit und lebt generell noch sehr in der Vergangenheit habe ich das Gefühl. Macht sich aber trotzdem immer Sorgen um ihre Zukunft, nur macht sie nichts dafür. Ich glaube nicht, dass es die Faulheit ist, die vom Kiffen kommt, sondern dass sie nicht mehr leben möchte oder vor der Realität flüchtet. Weil sie möchte nur noch alleine sein. Wir haben uns über ein halbes Jahr nicht gesehen und sind beste Freundinnen. Ihre Familie und ihr Freund und ich auch machen uns wirklich große Sorgen um sie.
Was kann ich noch für sie tun außer mich zu melden und versuchen für sie da zu sein? Oder was macht man wenn Menschen keine Hilfe annehmen wollen? Ich kann sie sich nicht selbst zerstören lassen!
8 Antworten
Guten Morgen Cosmica96,
geisteskrank ist Deine Freundin bestimmt nicht, dies ist wieder was anderes.
Es scheint doch eher so, dass sie Probleme hat- vielleicht sogar Depressionen. Die Joints helfen ihr sich besser zu fühlen, was aber noch zu mehr Problemen führt.
Du hast sie seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen? Wie kann das sein, wenn Ihr so gut befreundet seid. Wenn sie kein Treffen mit Dir will, dann fahr doch einfach mal hin und rede mit ihr. Biete Ihr Deine Hilfe an.
Wenn Ihre Familie und auch Ihr Freund Ihr keine Hilfe sind, wie soll das aus der Entfernung funktionieren.
Wenn sie keine Hilfe annehmen möchte, dann kannst Du auch nichts für sie tun. Du kannst sie nicht zwingen.
Eine nicht bewältigte Vergangenheit könnte sie durch eine Therapie beim Psychologen "bekämpfen"...... Nur, wenn sie das selber nicht möchte, ist das nicht möglich. Sie selber muss es wollen und auch selber ihre Abhängigkeit von den Joints sehen.
So schlimm es ist, wenn es in ihrem Kopf nicht "klick" macht, dass sie etwas ändern möchte/muss, dann wird es das auch nicht.
Red mit ihr, versuch es. Wobei Du aber nicht darauf hoffen solltest, dass sich was ändert, zumindest nicht gleich.
Was macht denn Ihr Freund um Ihr eine Hilfe zu sein?
Psychisch kranke Menschen ziehen sich zurück, suchen sich eine "Ablenkung" oder ein "vergessen" Ihrer Probleme. Nur der eigene Wille kann zu einer Besserung führen.
Liebe Grüsse!
Es ist leider so, dass man niemandem helfen kann, solange die Person nicht selbst ihre Problematik oder Themen angehen möchte, weil es sie selbst zu stören beginnt.
Das scheint bei ihr noch nicht der Fall zu sein. So solltest du dieses Thema selbst auch ruhen lassen und statt dessen sie einfach besuchen gehen und versuchen mit ihr etwas zu unternehmen.
Zeige ihr aber auch deinen Unwillen, wenn sie bei schönem Wetter nicht mit dir nach Draussen gehen möchte oder auch sonst auf Einladungen von dir nicht reagiert.
In dem du sagst, höre mal ich bin für dich da, mag dich. Wenn du dich nicht mehr selbst einsperren willst, melde dich bitte aber so bringt es echt nichts.
Und dann musst du das auch durchhalten. Denn solange sich das Umfeld um sie kümmert wird sie nicht so schnell zur Einsicht gelangen, dass da gerade was gewaltig schief läuft und sie dies ändern möchte.
Ihr seid ja nicht weg, nur nicht mehr da um ihr die Aufmerksamkeit zu schenken in ihrem selbst gebauten Elend.
Das ist hart aber mitunter einer der einzigen Wege jemanden der seinen eigenen Kerker baut zu wecken.
Wenn dann da ein Wille deiner Freundin ist, doch etwas zu ändern, ist dies dann immer noch ein langer Weg mit zwei Schritten vorwärts und einem zurück.
Das heisst du kannst dann mit all deiner Kraft für sie da sein. So wie es nun aussieht würdest du die Kraft nur verpuffen.
Viel Glück.
mehr als reden kannst du leider nicht tun. zeig ihr, dass du für sie da bist aber du auch langsam an deine grenze stößt. versuch sie abzulenken; vielleicht ein kino besuch, shoppen gehen, spazieren gehen, spiele spielen. alles andere muss sie tun. und solange wie sie nicht will, wird sich auch nichts ändern.
Die Angst vor der Zukunft kann Menschen so sehr lähmen das sie versuchen nicht mehr daran zu denken.
Das gibt es auch bei einigen anderen Ängsten. Manche haben die Angst zu sterben und vergessen irgendwann wie man gut leben kann.
Gegen solche Ängste braucht es eigentlich am ehesten eine Therapie wenn sie solch ein Ausmaß annehmen.
Die Problematik ist aber das sie ihre Symptome bereits selbstständig bekämpft indem sie versucht der Realität zu entliehen.
Sie muss selbst erkennen wie problematisch dieses Verhalten ist und du kannst eigentlich nichts machen außer für sie da zu sein und mit ihr zu reden.
Es ist aber gut möglich das sie dich immer wieder abweist und dich sogar belügt denn mittlerweile zeigt sie bereits das Verhalten einer süchtigen.
Ich erinnere mich daran das es verschiedene Stellen gibt die auch den Angehörigen von süchtigen Menschen helfen.
Vielleicht solltest du mal schauen ob es solche Dinge bei euch in der Nähe gibt.
Ich würde zu ihr gehen, sie mal schnappen und fragen, ob sie nicht Lust hätte ein bisschen spazieren zu gehen.
Oder shoppen zu gehen.
Oder sie mal fragen, was sie heute am liebsten essen möchte.
Hilft wirklich rein gar nichts, obwohl man auf ihre Wünsche eingeht würde ich ihr ernsten Wortes sagen, dass, wenn sie mit dem Kiffen nicht aufhört sie irgendwann mal auf härtere Drogen umsteigen wird aus denen ihr rein niemand mehr helfen werden kann.
Entweder sie kommt zu Vernunft - oder ihre Eltern müssen dann konsequent sein und wortwörtlich ihr ins Gesicht sagen, die Vormundschaft für sie zu übernehmen da sie nicht fähig ist, in berauschtem Zustand eigene Entscheidungen mündig zu treffen.
Mal sehen, was sie dann sagen würde, wenn ihre Eltern den Vormund vor Gericht gegen sie stellen.
Denn von wem bekommt deine Freundin denn die Joints bzw. das Gras?
Ihre Eltern, du und ihr Freund werden ihr hoffentlich dieses Zeugs nicht besorgen. Oder?
Und JA, deine Freundin ist geisteskrank, da sie sich nicht wie eine mündige Person benimmt. Leider.
Ihr gehört geholfen. Sie selbst checkt die ganze Lage um sie herum nicht mehr wie´s aussieht.
Und wenn sie´s selbst nicht checkt wird sie jemanden brauchen, der auf sie aufpasst, dass sie keine Dummheiten anstellt.
Und "mal kiffen" - das lass ich nicht zählen.
Warum kifft man überhaupt? Um in eine andere Welt zu fliehen?
Besser wäre es, die Ursachen zu behandeln die dazu geführt haben, dass sie heute kifft.
Hoffentlich kriegt sie noch die Kurve. Seid alle konsequent und seht zu, dass sie einen Entzug macht, ehe sie nicht in härtere Drogen rein rutscht und lasst sie nicht mehr aus den Augen.
Tut euch alle zusammen: du, ihr Freund und ihre Familie.
Alles Gute.
Inanna