Ist Fortschritt eher ein Segen oder ein Fluch?

Beides, Segen und Fluch zugleich, denn alles hat zwei Seiten.

Fortschritt in geistig-seelischer Hinsicht ist allerdings meiner Ansicht nach einzig Segen.
Wir haben alle den gleichen Himmel aber nicht den gleichen Horizont; wenn aber jemand seinen erweitern will, finde ich dies meist günstig für alle.

Ganz wichtig finde ich es, dass technischer Fortschritt stets den sozialen mit einbezieht.

Fortschritt ist ein Weggehen vom Alten, Vertrauten, Gewohnten .... denke mal, das ist grundsätzlich ganz im Sinne des Lebens: Entwicklung, Evolution, Neues.

Menschen sehen sich selbst als fortschrittlich, obwohl sie sich immer mehr von der Natur entfernen, sie sogar wissentlich zerstören und immer noch Kriege führen.
Also die eigene geistig-seelische Entwicklung vieler Menschen ist in meinen Augen nicht wirklich fortschrittlich.
Von einer anderen Seite her betrachtet erzwingen Naturkatastrophen Fortschritt.
Aber alles kann gut und gerne zu unserem ganzen Fortschreiten und Lernen gehören.

All die krankhafte und übertriebene Gier, also auch materieller Fortschritt bedeutet bzw. bedingt geistigen Rückschritt.

In der Verwirklichung von Visionen und Utopien (Elon Musk etwa) sehe ich nicht zwingend Fortschritt bzw. unnötigen Fortschritt.
Und wenn aus Träumen Ansprüche werden, finde ich das auch eher anmaßend als fortschrittlich.

Nicht jedes Fortschreiten ist ein Fortschritt und nicht jedes Zurücknehmen ein Rückschritt.

Vielleicht auch ist aus Fortschritt zu häufig ein Fortlaufen geworden, in unserer Hektomatikwelt. Da drängt sich mir die Sicht auf, dass alles fortschreitet, nur der Fortschritt nicht. ;-)))

Außer acht sollte man vielleicht nicht lassen, von wo uns unser Fortschritt fort führt. Um (Zusammenhänge) zu verstehen könnte ein Blick in den Rückspiegel hilfreich sein. Zudem kann Fortschritt auch von Gutem fort führen.

Anselm Vogt

Naja, hat beides vor- und Nachteile.

Bsp:

ohne Hausbau würdest immer noch in ner höhle wohnen, und es gäbe keine 8 Mrd Menschen.

Natürlich müssten damals für die Holzhäuser auch Bäume gefällt werden...

Fortschritt ist per se immer ein Segen und Rückschritt immer ein Fluch. Allerdings ist Fortschritt manchmal auch, einen Schritt zurück zu machen. Persönlich und als Gesellschaft.

Sich als Mensch zum Wohle anderer, der Allgemeinheit oder des Planeten zurückzunehmen und auf scheinbaren Fortschritt zu verzichten, ist der größte Fortschritt.

Fortschritt ist zumindest immer von der Versprechung geleitet, dass es besser wird. Dass das Leben einfacher wird, dass die Gesellschaft inklusiver wird, etc.

Ob das immer so ist? Wann darf man bei Veränderungen von "Fortschritt" reden?

Ich denke, es kommt auf die Art von Fortschritt an.

Medizinischer Fortschritt ist sicher ein Segen, dadurch wird viel Leid abgewendet.

Gesellschaftlicher Fortschritt (Frauenwahlrecht, Barrierefreiheit, Akzeptanz von Homosexuellen, ...) auch.

Technischen Fortschritt sehe ich kritisch, wenn Menschen von Maschinen ersetzt und Babys mit dem Tablet ruhiggestellt werden.

Insgesamt denke ich, dass das Leben heutzutage so weit von dem entfernt ist, worauf unsere Körper und Gehirne eigentlich ausgelegt sind, dass es uns mehr und mehr schadet (aufwachen durch Wecker, stundenlanges Sitzen im Büro, Fertiggerichte, auch in der Freizeit vorm Bildschirm hängen ... statt ausschlafen, täglichen langen Wanderungen in der Natur, frischen rohen Lebensmitteln, Kunsthandwerk, Gemeinschaft).