Ist es Zina, wenn man zum Geschlechtsverkehr gedrängt wird?
Salam Waleikum, ich bin Verlobt (mit einem Muslim) und er drängt mich öfter zum knutschen und höherem. Laut seine Aussage „bin ich halal für ihn“. Ich sage immer das es haram ist und ich nicht mit Zina in die Ehe will. Auch wenn ich mehrfach nein sage und ihn wegdrücke lässt er es oft nicht sein und will mehr.
Ist es Zina für mich wenn ich wegen dem Druck und meiner körperlichen Schwäche nachgeben würde obwohl ich nicht will? Ist diese Verlobung überhaupt noch rechtens?
Ich weiß wie das aus menschlicher Sicht erscheint, ich will aber auch die religiöse Sicht. Hater und hetzer brauch ich hier nicht!
3 Antworten
So viel ich weiß, bedeutet zina Ehebruch. Wie willst du also eine Ehe brechen, die noch gar nicht begonnen hat?
Wenn du keinen Sex vor der Ehe haben möchtest, muss das dein Verlobter akzeptieren, nein heißt nein, egal aus welchem Gründen du nein sagst. Ein zukünftiger Ehepartner hat deine Meinung zu respektieren, immer, nur so funktioniert eine gute Beziehung.
Allerdings könnt ihr Zärtlichkeiten austauschen, das gehört einfach dazu und es festigt die Paarbeziehung.
Geh aber nur so weit, wie du möchtest. Küssen ist aber total normal in einer Beziehung, Berührungen und Zärtlichkeiten auch.
Wir sind hier in Deutschland.
Und hier in Deutschland haben wir sehr hohe Werte. Einer dieser hohen Werte ist, dass keine Frau zum Geschlechtsverkehr oder sonst was gezwungen werden darf. Egal was irgend eine religiöse Sicht dazu sagt. Ich weiß von meiner Freundin*, dass im Koran steht, dass die Frau nichts wert ist und benutzt werden darf.
*Meine Freundin spricht perfekt Arabisch und hat den Koran studiert. Sie kennt sich bestens aus, was da drin steht.
Zina bedeutet Ehebruch. Allerdings werden auch Unzucht oder homosexueller Verkehr darunter subsummiert. Man darf sich der Unzucht nicht einmal nähern:
Und kommt der Unzucht nicht nahe. Wahrlich, sie ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg. (17:32)
17:32 - Der Leser wird hier gebeten, die Formulierung des Verbots der Unzucht genau zu verstehen, weil das Verbot als sloches nicht direkt erwähnt, sondern, dass man das "Nahekommen" zu ihr nicht praktiziert, und dies ist eine noch stärkere Form als das Verbot selbst. Mit anderen Worten ist darunter zu verstehen, dass dem Muslim nicht nur die Unzucht, sondern auch alles, was zu ihr führt, wie küssen, streicheln, anwerben in jeder Form usw., verboten ist. Unzucht bzw. Ehebruch entzieht dem Täter den Schutz des Schöpfers, zerstört die Grundlage des Familienlebens und der Gesellschaft und führt zu Schändlichkeit und Übel (vgl. 4:22; 6:151 und die Anmerkung dazu).
Quelle: https://www.islamicbulletin.org/german/ebooks/koran/tafsir_al_quran.pdf (S. 458)
Siehe auch:
Mann und Frau dürfen sich vor der Ehe nur in Gegenwart eines ihrer nahen Verwandten (Mahram) treffen. Der Mann darf dabei nur das Gesicht und die Hände der Frau betrachten, denn dies reicht für ihn aus, um festzustellen, ob sie seinen Vorstellungen entspricht oder nicht.
Eine Verlobung ist das gegenseitige Versprechen zu heiraten, das sich ein Mann und eine Frau geben. Die Verlobung ist nur eine Vorstufe der Heirat. Deshalb ist es den beiden Verlobten nicht erlaubt, sich ohne Anwesenheit Dritter in ein und demselben Raum aufzuhalten. Auch dürfen sie erst dann miteinander ausgehen, nachdem sie geheiratet haben. Solange sie nur verlobt sind, sind sie islamrechtlich Fremde und es ist ihnen im Umgang miteinander alles verboten, was fremden Personen im Umgang miteinander auch verboten ist.
Quelle: Halal und Haram von Hasip Asutay, Seite 100-101
Sein Verhalten ist haram, erkläre ihm das. Ihr müsst aufrichtig bereuen, ansonsten dürft ihr nicht heiraten, schau hier.
Alles Gute für die Ehe!