Ist es sinnlos, dass man zur Welt kommt, um nur zu leiden und dann zu sterben?

12 Antworten

Wie du dein Leben gestaltest, liegt in erster Linie an dir selbst.

Es ist deine Entscheidung, ob du gut in der Schule bist. Es ist deine Entscheidung, ob du einen Beruf lernst, der dir Spaß macht. Deine Entscheidung, ob du einen liebevollen Partner findest. Deine Entscheidung, ob du Kinder bekommst oder nicht.

Und so weiter. Mit einem Wort, du bist der Schmied deines Glücks.

Ja, sterben müssen wir alle irgendwann. Das Leben, das du aber vorher gelebt hast, liegt in deiner Hand.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hah ... mit genau solch einer Antwort habe ich meinen Religionslehrer in der Realschule vollkommen aus dem Konzept gebracht. Ich habe es allerdings abgekürzt mit "Der Sinn des Lebens ist, zu sterben." ;-)

Klar dass ein evangelischer Pfarrer daraufhin eine andere Antwort hat und hören will. Ein Grund für mich, immer wieder die Abschaffung von Schulnoten im Religionsunterricht zu fordern. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich stehe heute immer noch dazu: Es gibt in meinen Augen keinen Sinn des Lebens.

DEN SINN (als solchen für jeden gemeinsam) kann es sowieso nicht geben. Allerhöchstens könnte man die Fortpflanzung (und damit die Weitergabe seiner Gene) als solchen betrachten. Denn das ist es, was doch so tief in uns vergraben liegt: Geboren werden, aufwachsen, sich fortpflanzen, alt werden, sterben. Eine endlose Kette von Sex ;-)

Der Priester hatte damals natürlich die Antwort, dass der Sinn darin bestünde, dass man in der Zwischenzeit gefälligst Gutes für andere tuen solle. Naja - kann man machen - man kann es genausogut sein lassen, dann auch dann hat man nichts davon, wenn man stirbt. Das letzte Hemd hat keine Taschen und auch keinen Platz für das Bundesverdienstkreuz.

Ich schweife ab, vergieb mir ;-)

Wenn Du nach einem Sinn im Leben suchst, dann wäre es vielleicht sinnvoll (hah, Wortspiel *grins*) sich einem anderen SInn zuzuwenden, als dem eigenen persönlichen Leiden.

Schau: Ich habe eine Menge Krankheiten. Ich könnte mich darauf stützen, das Opfer spielen, meine Eltern verfluchen, welche mir die krankheitsanfälligen Gene vererbt haben und dann verbittert ins Grab fallen.

Ich könnte aber auch meine Energien dafür einsetzen, in der Zwischenzeit etwas für andere zu tuen. Das lenkt mich zum einen ab von meinen Krankheiten und zum anderen ist es schön, ein Lächeln in einem Gesicht zu sehen (als auch wieder etwas für mich).

Und ich habe genau dieses getan. Ich habe 35 Jahre meines Lebens mit Nachwuchs- und Jugendarbeit verbracht (schon als ich selbst noch ein Jugendlicher war). Ich habe 20 Jahre mit Menschlichkeit und Fürsorge für andere verbracht. Und jetzt verbringe ich gerade sei einem knappen Vierteljahr meine Freizeit damit, suchenden Menschen wie Dir einen Rat zu geben.

Es könnte sein, dass dies ein Sinn in meinem Leben ist. Ich weiss es nicht. Aber ich weiss: In der Zeit, in welcher ich etwas für andere Tue, denke ich nicht an meine Schmwerzen und meine Einschränkungen, sondern erlebe, dass sich Menschen bei mir dafür bedanken. Und das wiederum tut mir gut. Und alles was mir gut tut, ist etwas positives für mich - obwohl meine persönliche Lage gerade alles andere als rosig ist.

ich habe nicht nach einem Sinn im Leben gesucht. Ich habe nur irgendwann festgestellt, was ich kann, und dass es schön ist, Lächeln in andere Gesichter zu zaubern. Und ich sage jetzt schon - hoffentlich noch sehr weit entfernt von meinem Lebensende: Die Mühe hat sich gelohnt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Nur leiden und sterben ist natürlich nicht so prickelnd, aber über die gesamte Menschheitsgeschichte gibt es doch eine generellen Trend zur Verbesserung der menschlichen Existenz, die letztlich auch mehrt Spaß & Freud beinhaltet.

Gerade in unserer Gesellschaft haben wird doch einen noch nie dagewesenen Grad an Freiheit und der Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.

Ich habe mittlerweile mehr Freunde unter der Erde als darüber, trotzdem hat das Miteinander viel Freude gemacht & das kann einem auch nicht genommen werden. Mal abgesehen aus der Befriedigung, die man aus einer guten Partnerschaft und großartigen Kindern zieht....

Das ist ja lupenreiner Pessimismus, wenn man den Begriff „Leiden“ (z.B. bei Schopenhauer) wörtlich nimmt. Wir sollen elend sein und wir sind’s, hat er mal gesagt. „Leiden“ bedeutet bei ihm aber nicht, dass man ständig furchtbare Schmerzen und Schicksalsschläge ertragen muss. Er bedeutet auch und vor allem, dass wir pausenlos Anspannung, Stress, Sorge aushalten müssen und vor lauter Plackerei, Maloche, Leisten- müssen, Problem-lösen keine Ruhe finden. Ist ein Problem gelöst, wartet schon das nächste, haben wir ein Ziel glücklich erreicht, verschwindet gleich wieder das Glücksgefühl, weil schon wieder ein neues Ziel in Angriff genommen werden muss, das uns sofort wieder in den Zustand der Anspannung, der Anstrengung, des Stesses führt. Das alles ist unangenehm, aber gleichzeitig auch wieder lebensnotwendig, denn wer sich zur Ruhe setzen möchte (ich meine: buchstäblich), der wird bald zugrunde gehen (siehe die Rentner, die den Ruhestand wörtlich genommen haben und bald gestorben sind).

Der dauernde Stress kann natürlich auch gesundheitsschädlich sein, wenn er – zumal in unserer Leistungsgesellschaft – zur Überforderung führt. Andererseits hat dieses ständige Malochen-, Leisten-müssen auch etwas Positives an sich: man kann gleichzeitig auch die Früchte seiner Arbeit genießen (es sei denn, wir befinden uns in Krisenzeiten wie heute).

Schopenhauer ist der Meinung, es sei mit Absicht so gefügt, dass wir ständig in Anspannung leben müssen, weil wir dauernd irgendwelche Probleme zu lösen haben. Er sagte, wie erwähnt: „Wir sollen elend sein…!“ (Elend aber nicht wörtlich genommen! s.o.)

Nur der Gläubige kann sich mit diesem Los aller Menschen abfinden, der Nicht-Gläubige muss wohl verzweifeln.

Woher ich das weiß:Recherche

Nö, man muss eben selbst dafür sorgen, dass das eigene Leben nicht nur aus Leid besteht. Diese Chance hat jeder Mensch, egal woher er kommt.

Natürlich haben manche Menschen deutlich schlechtere Karten (zB Kinder in Kriegsgebieten), aber im Grunde gibt es IMMER irgendeine Möglichkeit sein Leben und das seiner Mitmenschen zu verbessern.