Ist es schwer Feuerwehrmann zu werden?
Also ich meine jetzt nicht generell die schulischen Voraussetzungen sondern eher die Körperlichen? Ich habe gehört das ein Realschulabschluss zur direkten Ausbildung reicht und ein Hauptschulabschluss reichen würde wenn man zum Beispiel eine Ausbildung als Rettungssanitäter absolviert hat. Stimmt das?
Reicht ein Realschulabschluss mit einem Durchschnitt von 2,4?
5 Antworten
Man muss hier unterscheiden:
Für die klassische Form Brandmeister zu werden brauchst du einen Hauptschulabschluss + eine 3 jährige Berufsausbildung (Rettungssanitäter ist keine Ausbildung sondern nur ein 13-wöchiger Lehrgang - die richtige Ausbildung wäre der Notfallsanitäter).
Dann gibt es noch einige Feuerwehren, die die Möglichkeit anbieten direkt nach der Schule im Zuge der Ausbildung eine technische Ausbildung zu absolvieren, das gesamte dauert dann 3 Jahre. Allerdings machen das nicht alle Feuerwehren und die Plätze sind entsprechend knapp.
Was noch ginge wäre eine 3-jährige Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann. Diese geht auch als direkteinstieg nach der Schule endet allerdings mit dem B2 (Truppführer) was nicht in jedem Bundesland reicht um den Sprung in eine Berufsfeuerwehr zu machen (wenn man das überhaupt will). Hier ist z.B. in Niedersachsen der B3 (Gruppenführer) notwendig.
Erfahrungsgemäß spielt der Notendurchschnitt eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist in den Tests gut abzuschneiden. Diese sind wenn man fit ist (körperlich und geistig) machbar. Aber es ist halt wie so oft im Leben, wenn ich gut bin aber es gibt noch 10 bessere für 10 Stellen gehe ich leer aus.
Du kannst auch jederzeit in deinem Ort zur Freiwilligen Feuerwehr gehen, die interessieren sich dann nicht dafür, was du für ne Schulbildung hast. Da findet man für jeden nen Platz, wie er sich einbringen kann.
Berufsfeuerwehren fordern oft eine fertige, meist handwerkliche, Berufsausbildung... Rettungssanitäter ist nur eine Qualifikation und in diesem Zusammenhang nicht viel wert. Nein, da ist z.B. ne Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker gemeint, oder ne Zimmermannslehre.
Körperlich musst du eben ne solide Grundfitness mitbringen. G26.3, also Atemschutztauglichkeit, wird das Minimum sein, aber da kommen sicherlich auch noch Sporttests dazu.
Eine Handwerkliche. Bei der Feuerwehr wird ziemlich viel handwerklich gearbeitet. Wenn man z.B. vor ner verschlossenen Tür steht, ists gut wenn ein Zimmermann, ein Schlosser und ein Klempner auf dem Löschfahrzeug sitzen, die kriegen die Tür besser auf als ein Berufskraftfahrer, ein Bürofachangestellter und ein Krankenpfleger.
Berufskraftfahrer würde ich nicht zu den handwerklichen Berufen zählen.
Der Realschulabschluß (bzw. Mittlere Schulabschluss) reicht für den direkten Einstieg. Allerdings bieten den direkten Einstieg (Berliner Feuerwehr als Direkt112 oder andere als s.g. Stuffenausbildung) nur wenige Feuerwehren an.
Der klassische Weg ist immer noch mindestens Hauptschule und eine abgeschlossene Berufsausbildung. Manche Feuerwehren fordern sogar noch eine "feuerwehrdienliche" Berufsausbildung. Das ist aber längst nicht mehr bei allen so. Die Bundeswehr z.B. erkennt eine mind. 3-jährige Mitgliedschaft bei der FF ebenfalls als "feuerwehrdienlich" an.
Der Rettungssanitäter ist keine anerkannte Berufsausbildung, wird also in aller Regel nicht anerkannt. Die Berufsausbildung wäre hier der Notfallsanitäter.
Das eigentliche Problem ist das jede der rund 100 BF in Deutschland seine Einstellungsvoraussetzungen selbst festlegt. Die besten Auskünfte über die BF XY bekommst du immer noch bei der BF XY.
Ob ein Durchschnitt ausreicht kann dir keiner sagen. Wenn die restlichen Bewerber im Einstellungsverfahren besser sind als du nutzt dir der Durchschnitt rein gar nichts.
Erkundige dich bei den Feuerwehren für die du dich interessierst. Die Personalbearbeiter sind da in aller Regel sehr hilfreich und auskunftsfreudig. Sie wollen die Besten unter den am besten vorbereiteten Bewerbern einstellen.
Und vor allem beschränke dich nicht nur auf eine BF. Wer im Einstellungsverfahren sagt er möchte "unbedingt zur Berufsfeuerwehr" und sich nur bei einer BF bewirbt macht sich ungläubig.
Zur Vorbereitung empfehle ich dir dich intensiv mit dem Buch https://www.amazon.de/Hesse-Schrader-Testtraining-Polizei-Feuerwehr/dp/3866689624/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1518265776&sr=8-1&keywords=hesse+schrader+testtraining+polizei+und+feuerwehr zu beschäftigen.
Bei uns brauchst du:
Sportabzeichen und Schwimmabzeichen in Bronze.
N B Führerschein.
Musst top fitt sein.
Für die zweite Qualifikationsebene: mindestens n Hauptschulabschluss mit ner abgeschlossen 3 jährigen Ausbildung (Metal- Bau- Elektro- Holzverarbeitungsberufe, Kraftfahrzeugshandwerk, oder Notfallsanitäter)
Dritte Qualifikationsebene: ingeneurwissenschaftlicher Bachelorabschluss.
Vierte Qualifikationsebene: technisch-naturwissenschaftlicher Masterabschluss.
Du brauchst für die Berufsfeuerwehr meistens eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Also lohnt es sich eher Rettungssanitäter zu lernen, und nebenbei Abitur nach zu holen?
Rettungssanitäter ist keine Berufsausbildung, sondern eine 13-Wochen-Ausbildung.
Falsch, siehe hier: https://www.berliner-feuerwehr.de/karriere/mittlerer-feuerwehrtechnischer-dienst/ unter Direkt 112. Das bieten mitlerweile auch andere BF an.
Welche Ausbildung macht denn am meisten Sinn? Berufskraftfahrer?