ist es schlimmer diesel in einen benziner zu tanken oder benzin in einen diesel zu tanken und warum?

Ist es schlimmer Diesel in einen Benziner zu tanken oder Benzin in einen Diesel zu tanken und warum?

Ist beides meist Mist. Diesel im Benzin senkt die Oktanzahl ab, der Motor klopft dann, verkokt innerlich, neigt zur Rauchbildung. Benzin im Diesel erzeugt Fehlzündungen und ebenfalls Rauch, außerdem kann hier bei "neueren" Motoren die Hochdruckpumpe beschädigt werden, diese ist auf die Schmierwirkung von Dieselöl angewiesen. Ältere Dieselmotoren mit niedrigeren Einspritzdrücken und motorölgeschmierter Einspritzpumpe vertragen einen gewissen Anteil an Benzin im Diesel allerdings recht gut, manche Hersteller haben sogar in der Bedienungsanleitung die Beimischung von Benzin empfohlen, vor allem im Winter (Vermeidung von Paraffinausflockung).

Ja. Das Auto ist dann kaputt.

Benzin in den Dieselmotor: Das Benzin zerstört den notwendigen Schmierfilm in der Einspritzanlage des Dieselsystems, was zum Totalschaden führt.

Diesel in Benziner: Folgen hängen vom Mischungsverhältnis ab. Ist wenig von dem zündfreudigen Dieselkraftstoff im Tank, läuft der Motor mit stark klopfender Verbrennung, was zum Totalschaden führen kann. Mit fast reinem Dieselkraftstoff bleibt der Benzinmotor wegen des höheren Diesel-Siedebereiches meistens stehen. Generell gilt: Das gesamte Kraftstoffsystem muss professionell gereinigt werden

Benzin im Diesel-PKW ist die wirkliche Katastrophe, weil die geringere Schmierwirkung des Benzins jede moderne Hochdruck-Kraftstoffpumpe ruiniert. Der Schaden, d.h. der Austausch des kompletten Kraftstoffsystems kann bis zu 10.000 Euro betragen. Solange der Motor nach der Fehlbetankung nicht angelassen wurde, hat man noch Glück und ein Ablassen und Reinigen des Tanks und der Leitungen ist meistens ausreichend.

Diesel im Benziner kann im Prinzip gar nicht passieren, weil der Diesel-Tankrüssel nicht in den Tankeinfüllstutzen von modernen Benzinautos passt. Vor 20 Jahren ist es meiner E-Frau aber bei einem Golf 1 GTI passiert, der noch für verbleites Superbenzin ausgelegt war, und bei dem noch die große Diesel-Zapfpistole hineinpasste.

Auf der Zapfpistole stand "Super Diesel", deswegen ihr Irtum. Da sie nur ca. 10-12 Liter getankt hatte gingen wir das Risiko ein und füllten den Rest mit Superbenzin auf.

Da Diesel eine geringe Oktanzahl besitzt, droht die Gefahr einer klopfenden Verbrennung, da der Dieselanteil an der heißen Zündkerze selbst zünden könnte. Bei einem modernen Auto würde der Klopfsensor dies bemerken, der Zündzeitpunkt würde auf "früh" verstellt bzw. das Auto ginge möglicherweise in den Notlauf (max. 3000 U/min und stark reduzierte Leistung), weil die Lambdasonde unplausible Werte meldet.

In unserem Fall verhielten wir uns letztlich ähnlich wie ein Auto im Notlauf, d.h. fuhren sehr verhalten mit einem Drehzahlfenster von 2000-3000 U/min und der Motor überlebte die Fehlbetankung klaglos.

Diesel im Benziner ist nicht so schlimm wie andersrum.

Grund: Mit Diesel läuft der Benziner natürlich nicht, da Diesel sich mit der Zündkerze nicht zünden läßt. Aber es geht nichts kaputt, wenn man den Diesel abpumpt und Benzin auffüllt, läuft der Benziner wieder.

Andersrum, Benzin im Dieselmotor, ist das deutlich schlimmer: Diesel hat schmierende Eigenschaften, und insbesondere die Diesel-Hochdruckpumpe schmiert sich selbst mit dem durchgepumpten Diesel. Läuft sie nun mit Benzin, fehlt die Schmierung, und es entspehen ganz feine Späne. Diese Späne verteilen sich im System und zerstören die EInspritzventile. Die Folge ist eine sehr teure Reparatur.

Hat man den Irrtum gleich bemerkt und der Motor ist nicht oder nur kurz gelaufen, kann man noch was retten.