Ist es normal das meine 125 4t untenrum nicht so viel Leistung hat sondern mehr in höheren Drehzahlen?

4 Antworten

Ist es normal, dass meine 125 4t untenrum nicht so viel Leistung hat sondern mehr in höheren Drehzahlen?

Bezogen auf den Hubraum weicht das Leistungsdiagramm zwischen einem Leichtkraftrad mit max. 1/8 Liter Hubraum nicht großartig von einem Pkw mit großem Saugmotor, nehmen wir beispielsweise die ersten Mercedes C/E/S 63 AMG - Modelle mit 6,2 Litern Hubraum, ab. Der Punkt ist vielmehr, dass der Hubraum in Relation zur Fahrzeugmasse relativ klein ist. Leichtkrafträder wiegen mit einem Durchschnittsfahrer um die 200 kg. Rechne mal den Hubraum auf einen heutzutage leichten Kleinwagen von einer Tonne Masse hoch (also 125 x 5 = 625 cm³), dann weißt Du, weshalb sich die meisten Leichtkrafträder untenherum so lahm anfühlen.

Natürlich kommt obendrauf noch der Faktor "Motorauslegung". Hier ist es tendenziell so, dass der Drehmomentverlauf im unteren Drehzahlbereich mit steigender Spitzenleistung schwächer wird. Selbstverständlich ist auch die Getriebeabstufung relevant - deren bei Zweirädern tendenziell erheblich engere Abstufung (=kleinere Drehzahlsprünge) dürfte der Grund sein, weshalb sich Leichtkrafträder nicht noch erheblich zäher anfühlen.

Ich bin Lieferant, und nutze hierfür eine Suzuki Address 125. Diese ist nicht ausgelastet, hat nur 9 PS. Aber weil sie auf guten Durchzug untenherum (lange Saugrohre, nur zwei Ventile pro Zylinder) ausgelegt ist, zieht sie wunderbar durch. Dafür lässt die Leistung bereits ab 6000 U/min. spürbar nach, das ist früh für 125 er Motoren.

Trne66 
Fragesteller
 30.03.2024, 11:27

Und bei einer Husqvarna 701 oder eine 390 oder so ist es anders?

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checkpointarea  30.03.2024, 11:30
@Trne66

Natürlich! Die haben deutlich mehr Hubraum. Was meinst Du, wie meine Honda Pan European 1300 von untenheraus zieht?

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Trne66 
Fragesteller
 30.03.2024, 11:31
@checkpointarea

Aber ist dann zum beispiel eine gedrosselte 701 stärker untenrum als eine 390 mit gleichen kw/kg

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checkpointarea  30.03.2024, 11:36
@Trne66

Ingeniös betrachtet ist es so: Man blickt auf das Leistungsdiagramm, sucht sich eine bestimmte Drehzahl heraus, nimmt das Drehmoment bei dieser Drehzahl, rechnet auf Basis dieses Drehmoments mithilfe der Getriebeübersetzung das Raddrehmoment aus, und sieht sich dann abzüglich der Fahrwiderstände (primär Fahrzeugmasse und Luftwiderstand) an, wieviel Überschussleistung man hat. Das ist dann das, was umgangssprachlich "zieht".

Vermutung: Ja, fühlt sich kräftiger an. Aber, um einen Extremfall zu beleuchten: Würde man die 701 viel länger übersetzen, und die 390 mit einem leichten Fahrer bestücken, während auf der 701 zwei schwere Fahrer sitzen, kann das schon ganz anders aussehen.

Du verstehst, worauf ich hinaus möchte?

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Ja. Da die kleinen Motoren im unteren Drehzahlbereich wenig Drehmoment haben, brauch sie relativ viel Drehzahl um halbwegs Leistung zu generieren.

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaftlicher Motorradfahrer
checkpointarea  31.03.2024, 09:36

Dass das Drehmoment untenherum relativ niedrig ist, hängt allerdings mehr von der Spitzenleistung (je höher, desto geringer das Drehmoment untenrum) ab, weniger davon, wie groß ein Motor ist. Nimm' zum Beispiel den Motor eines aktuellen Porsche 911 GT3 (Saugmotor!), welcher in seiner aktuellen Ausführung bezüglich der Literleistung mit den stärksten 125 cm³ - Motoren vergleichbar ist. Auch hier erkennt man ein sehr spät anliegendes maximales Drehmoment, dieser Motor zieht also in Relation zu seinem Hubraum untenherum ebenfalls nicht besonders gut. Dass er absolut betrachtet natürlich eine Rennmaschine ist, liegt am in Relation zum Fahrzeug üppigen Hubraum.

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Ja, ist es.

Trne66 
Fragesteller
 30.03.2024, 11:18

Und schadet das dem Motor?

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WECoyote  30.03.2024, 11:30
@Trne66

Sie Motoren sind dafür ausgelegt, wobei dauerhaftes Vollgas natürlich schadet.

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