Ist es heute einfacher, berühmt zu werden, oder eher schwerer als früher?

12 Antworten

Der Unterschied liegt im wofür bekannt werden und wie nachhaltig.

Früher Mozart Bach, Fontane Goethe, heutzutage irgendeine beautytusse die sich zu viel makeup ins Gesicht schmiert.

(is nich wirklich beleidigend gemeint)

Suboptimierer  17.08.2021, 13:13

Ganz genau. Früher hatten die Leute eine Leidenschaft, durch die sie berühmt wurden. Dass sie berühmt wurden, war ein netter Bonus.

Ich habe das Gefühl, dass heute die Leute berühmt sein wollen und schauen, mit welcher Leidenschaft das wohl am besten geht.

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Billie Eilish wurde bekannt durch ihren sehr eigenen Stil der Musik. Justin Bieber macht schon seit Jahrzehnten Musik und da kommt der Erfolg schon automatisch wenn man gut ist.

Heutzutage ist es vorallem einfacher Erfolgreich zu werden auf : TikTok. Da muss nur ein Durchschnittliches Video auf einmal auf die FY Page von ein Paar leuten landen und schon hast du dir eine Kleine Fanbase aufgebaut. Diese ist aber nichts wert, da wahrscheinlich (wenn du nicht sehr eigenen Content produzierst) die Leute deine neuen Videos nicht gucken.

Durch die Social Media algorithmen vorallem bei TikTok ist es RELATIV einfach ein paar Follower abzustauben. Bei YT, Insta etc ist es aber hingegen DEUTLICH schwerer, es sei denn du hast ein THema, was stark gesucht wird, aber es noch keine VIdeos dazu gibt. Klar gibt es viele, aber wenn du dich von der Menge herausstichst oder extrem gut aussiehst, dann könntest du bekannt werden auch auf Insta etc.

Ich meine schwerer, weil inzwischen jeder Hinz und Kunz im Netz `was ablassen kann, das Aufmerksamkleit erregt und sie/ihn auf welche Art auch immer, berühmt macht.

"Promi Big Brother" müsste man verfolgen, was mir widerstrebt, weil man auch anderswo Schwachsinn erlebt, dem man sich nicht durch einen Programmwechsel entziehen kann, um zu erfahren, welche Leistungen den Teilnehmern zu einem gewissen Bekanntheitsgrad verholfen haben.

Das ist ein zweischneidiges Schwert - das muss man differenziert betrachten. Ich versuche mal beide Seiten aufzuzeigen.

Schneller Ruhm bzw. der Status einer "Kurzzeit-Berühmtheit" ist dank gängiger TV-Formate und Sozialer Medien mit deren gigantischer globaler Reichweite heute aus meiner Sicht um Einiges leichter zu erreichen als früher, wo der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinen Formaten von ZDF-Hitparade über "Musik liegt in der Luft" bis zu Carlo von Tiedemanns "Aktueller Schaubude" in N3/NDR auf Gedeih und Verderb beschied, wer auftreten und sich präsentieren "durfte" und wer nicht und wer bekannt wurde und wer nun eben nicht.

Aber längerfristige Berühmtheit und eine Weltkarriere sowie ein Image von Weltruf wie beispielsweise Tom Jones, Al Martino, Genesis/Phil Collins, Cliff Richard oder Supertramp/Roger Hodgson sind schwieriger, weil die Gesellschaft sich mit ihren Vorlieben recht rapide immer wieder auf ein Neues überholt und stetig neue Trends gesetzt werden, die man nach kurzer Zeit erneut vergessen hat.

Auch klassische nationale Größen wie meinetwegen aus Deutschland Roland Kaiser, Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer oder Peter Maffay, die 40-50-60 Jahre lang in ihrem eigenen Stil erfolgreiche und gute Musik machen, dürfte es künftig nicht mehr so wie in der aktuellen Form geben. Es fehlt an Nachwuchs und was kommt, hat dieses Profil einfach nicht bzw. wird auf Gleichmacherei und Kommerz getrimmt - das überlebt sich auch rasch und man hat es eines Tages satt, ehe diese Barden eine "Kreativpause" anstreben, das Comeback nach vier Jahren zur Farce verkommt und es das dann war.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung