Ist es biologisch sinnvoll dass ein Mann polygam ist und die Frau nicht?

7 Antworten

Welches Paarungssystem "sinnvoll" ist, hängt von vielen Faktoren ab. Beispielsweise werden sich polygame Paarungssysteme nur dort ausbilden können, wo es den Mânnchen gelingt Weibchen zu monopolisieren, also ein Revier zu besetzen (und zu verteidigen), das von Weibchen bevorzugt wird. Bei See-Elefanten etwa müssen die Weibchen zur Fortpflanzung an Land gehen. Für die Bullen ist es daher sehr leicht, Weibchen zu monopolisieren, indem sie Strandabschnitte vesetzen und gegen konkurrierende Bullen verteidigen. Bei Schimpansen dagegen ist eine Monopolisierung nicht möglich, weil die Nahrung gleichmäßig verteilt ist; deshalb hat sich bei Schimpansen ein promiskes Paarungssystem durchgesetzt.

Generell gibt es beim Menschen eine Tendenz zu zumindest zeitweise monogamen Beziehungen. Das liegt daran, dass das Großziehen der Kinder so aufwändig ist, dass die Hilfe des Vaters notwendig ist. Wenn man sich die verschiedenen Kulturen anschaut, dann ist zwar in der Mehrzahl ein polygynes Paarungssystem verbreitet. Man denke nur an die Harems orientalischer Herrscher, auch bei den Massai sind Vielehen bekannt. Aber ein Mann muss sich im jeweiligen Kulturkreis so viele Frauen auch "leisten" können und das trifft eben auf wenige Männer zu.

Der Vollständigkeit halber: es gibt auch Polyandrie beim Menschen (eine Frau hat mehrere Männer). Im Himalaya ist das in einigen Tälern der Fall. Dort sind die Kebensumstände so hart, dass oft mehrere Männer nötig sind, um die Familie zu versorgen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

In einer Welt, in der es nicht genügend Menschen gibt und es ums Überleben der Art geht, sicherlich (wird dann je nachdem, über welche Mengen wir reden, mit Inzucht lustig, aber nun gut). Aber nicht in unserer. Wir sind zu viele.

Der Mann kann ja mehrere Frauen befruchten, die Frau aber nur ein Kind auf einmal bekommen

Kira3508163  04.04.2024, 01:27

Nicht immer, manchmal auch gar nicht, aber vor allem, die Frau braucht keinen Mann zur Befruchtung, nur Spermien. Also wenn es nur Spermien geben würde, aber keine Männer mehr, wäre das kein Problem, hingegen andersrum, tot der Menschheit 😄

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Jein, aber für den Menschen eher nein.

Da es etwa gleichviele Männer wie Frauen gibt führt Polygamie dazu, dass die meisten Männer nicht zur Fortpflanzung kommen (obwohl sie das wollen bzw. Kinder wollen). Dies führt unweigerlich zu Spannungen - biologisch haben diese Männer ja nichts zu verlieren. Grob gilt: Um so größer die Gruppe, um so stärker die Spannungen. Dies schadet der jeweiligen Gemeinschaft. Auch wird nur ein Bruchteil des genetischen Materials weitergegeben - eine Verschwendung von Erbmaterial. Nur für Arten mit kleinen Gruppen (z.B. 10 erwachsenen Individuen) kann das ein gutes Modell sein.

Für den einzelnen Mann, der die Möglichkeit hat, kann das natürlich vorteilhaft sein um sein Erbmaterial weiterzugeben, so ihm das möglich ist. Für die Spezies Mensch wäre dies aber eher negativ.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Studium als Diplom Biologe

Weibchen neigen zu Polyandrie. Männchen neigen zu Polygynie.

Das ist der unweigerliche Konflikt der Geschlechter bei guten Lebensbedingungen, unter der Voraussetzung, dass das Ziel ist, so viele Nachkommen wie möglich zu haben.

Es ist für das Weibchen manchmal sinnvoller, das Zweit- oder Drittweibchen eines Männchens zu sein, als das Erstweibchen eines anderen Männchens (Ressourcen)

Als Beispiel: Lieber Zweitfrau eines Millionärs, als Erstfrau eines Obdachlosen, da bei ersterem die Versorgung des Nachwuchses sichergestellt ist (Extrembeispiel)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Biologiestudent (B.Sc.)
PrincessYasm29 
Fragesteller
 12.07.2023, 22:38

Was ist Polyandrie?

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HoIIy  12.07.2023, 22:47
@PrincessYasm29

Vielmännerei, quasi das Gegenstück zum Harem. Ein Weibchen mit vielen Männchen.

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