Ist es angemessen, zu einer offiziellen Hochzeitsfeier als Gäste zu erscheinen und als Geschenk ein blanko Tagebuch im Wert von 5€ mitzubringen?
Es handelte sich um eine Hochzeit mit ca. 50 geladenen Gästen, mit Buffet usw., also schon ein offizieller Rahmen.
Der Bräutigam ist Beamter, die Braut Angestellte. Sie erwarten ein Baby.
Der betreffende Gast ist ein alter Freund des Bräutigams und freischaffender Künstler und Werbedesigner.
Er ist mit seiner neuen Partnerin eingeladen und schenkt mit ihr gemeinsam ein gekauftes Blanko Tagebuch im Wert von ca. 5€.
Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu...
-einige Gäste sagen, das muss ein Scherz sein
-andere denken, es ist einfach geizig und nicht angemessen, da sie zu zweit den ganzen Tag dort gegessen und getrunken haben
-wieder andere denken, er hat vergessen, Geld beizulegen
-einige finden es originell
Und wieder Andere sagen, es kommt nicht auf die Höhe des Geschenkes an.
Eure Meinung? Ich bin gespannt.
Es war übrigens nicht meine Hochzeit.
Nicht aufs Geld an sollte die pinke Antwort lauten
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13 Antworten
Wenn der Gast kein Geld hat, ist es an sich nicht schlimm, aber dann sollte er sich wenigstens etwas besseres einfallen lassen, gerade wenn er Künstler ist!
Z.B. ein persönliches künstlerisches Werk als Geschenk oder auch ein Gutschein als Babysitter, damit die beiden Eheleute z.B. in einigen Monaten trotz Baby mal einen Abend allein zu einem Candle Light Dinner gehen können oder eine Einladung zu einem gemeinsamen Essen bei dem Künstler Zuhause oder im Sommer ein gemütlicher Picknik-Ausflug mit Kuchen oder grillen oder Eis essen oder oder oder... Das ist alles auch ohne reichlich Geld machbar.
Nur ein leeres Tagebuch ohne besondere Bedeutung ist für mich jedoch extrem verkehrt und wirkt schon genauso lieblos wie ein leerer Benzinkanister von der Tankstelle als Geschenk. Da würde mir eine genauso günstige blühende Topfpflanze garantiert besser gefallen, insbesondere kombiniert mit einem der o.g. Gutscheine.
Auch wenn ich den Hype, der teilweise um Hochzeiten gemacht wird, nicht nachvollziehen kann, ist das dann doch etwas dünn.
Wäre was anderes, wenn er das Tagebuch selber designt und gestaltet hätte.
"-andere denken, es ist einfach geizig und nicht angemessen, da sie zu zweit den ganzen Tag dort gegessen und getrunken haben"
Komische Argumentation. Wenn ich als Gast irgendwo EINGELADEN bin, dann sollte ich nicht verpflichtet sein, ein Geschenk im entsprechenden Gegenwert mitbringen zu müssen. Sonst ist es keine EINLADUNG. Diese Haltung kommt bei Hochzeiten häufig vor, auch sowas wie lange Anreisen, Hotelübernachtung auf eigene Kosten etc. werden da mittlerweile von Gästen ganz selbstverständlich erwartet. Plus natürlich ordentlich Geldgeschenke. Wir reden bei einem Brautpaar heutzutage ja nicht mehr von einem Paar, das eine komplette Aussteuer für die neu zu beziehende Wohnung braucht; meist haben die beiden ja bereits einen kompletten Hausstand.
Wenn das Paar zu dieser anspruchsvollen Sorte gehörte, könnte das Geschenk des Künstlers natürlich eine klare Botschaft sein. :D
Nein, das Paar ist nicht ansprichsvoll und hat sich auch über 15€ Geschenke gefreut.
Dennoch finde auch ich es unangenehm, wenn man so etwas zu einer Hochzeit schenkt als alter Freund und sich dann den ganzen Tag zu zweit vollfuttert. Mir wäre das peinlich
Ich würde nicht erwarten, dass meine Hochzeitsgäste mir alle teure Geschenke machen. Wenn ich eine Hochzeitsfeier ausrichte, dann muss ich auch damit rechnen, diese bezahlen zu müssen und kann nicht erwarten, dass sich die Gäste das quasi per teueren Geschenke selber bezahlen was sie so konsumieren.
Ich finde die Idee ganz nett. Es hat eine gewisse Symbolik: das Brautpaar schlägt nun gemeinsam ein neues Kapitel im Leben auf.
Sie haben ein unbeschriebenes Buch vor sich, dass sie gemeinsam mit Leben füllen können.
Ich sehe da eher ideellen Wert hinter dem Geschenk und finde es schade, dass das Brautpaar es nicht zu schätzen weiß.
Ist doch eine wunderschöne Idee als Ehepaar sein gemeinsames Lebensbuch zu füllen. :)
Bisher nicht, weil mich noch keiner auf die Idee gebracht hat.
Aber ich denke ich werde es meinem Mann vorschlagen. Ist dann mal eine sehr nette Erinnerung, wenn man das in 50 Jahren liest und sieht wie sich die Beziehung mit den Jahren geändert hat. :)
Ich empfinde dieses Geschenk als unfreundliche, geizige und peinliche Abspeisung. Hier will jemand im Grunde gar nichts schenken und tut es, weil man es zu solchen Anlässen tut.
Da wäre es origineller, mit leeren Händen zu erscheinen, vielleicht mit dem Zusatz " Ich schenke euch all meine gute Energie für euer gemeinsames Leben".
Wäre es ein wirklich armer Mensch, der es sich nicht nehmen lassen möchte, ein Geschenk zu überreichen, würde mein Urteil ganz anders ausfallen. Dann wäre ich sehr gerührt.
Es geht nicht darum, einen materiellen Gegenwert für die aufgewendete Bewirtung zu leisten. Ein Hochzeitsgeschenk sollte dem Paar den Start in die Ehe etwas "versüßen".
Davon abgesehen wüsste ich auch nicht, wie zwei Personen ein Tagebuch verwenden sollten. Vielleicht wechseln sie sich ab oder verwenden es als Haushaltsbuch?
Ich sage es mal so: Aus hochwertigem Papier und aus wirklich edlem Hause, etwa von Leuchtturm, Bayer&Schneider bzw. Brunnen, Sigel oder Artoz oder aus der französischen "Alibabette Editions" (so was bekam ich mal geschenkt und es ist ein Genuss, damit zu schreiben) ist so was ein anspruchsvolles Präsent für den Kenner, der so was zu schätzen weiß - und wird jemandem, der so was bekommt, auch bewusst geschenkt werden. Denn es ist nicht billig.
Eine standardmäßige Fünf-Euro-Ware, die man bei der DM-Drogerie (da holen einige meiner Kollegen ihre Blöcke und Kulis; ich nicht) oder im Discounter bekommt, zeugt hingegen davon, dass man entweder kein Gespür für Geschenke oder die Person und ihren Geschmack hat oder gar nichts bzw. den Einkauf eines Geschenks warum auch immer völlig vergessen hatte und daher aus den eigenen "Katakomben" noch schnell irgendwas gefischt hat, "das man halt noch daheim gehabt hat und so gesehen nicht brauchen kann" um nicht mit leeren Händen aufzukreuzen. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es aus Geiz oder gar als Provokation gemeint war.
Wer schreibt denn zu zweit Tagebuch?