Ist eine U-Bahn in Berlin vom Kurt-Schumacher-Platz überhaupt baulich möglich?

1 Antwort

Wo hast du den diese irre Idee gelesen? Viele zu kompliziert!

Wenn, dann würde man das sicher nicht als Flankenfahrt konzipieren, sondern als Ausfädelung, wie es das bei der S-Bahn überall gibt. Eine solche wäre am U-Bahnhof Jungfernheide möglich, ist auch baulich so berücksichtigt worden. Auch eine Verlängerung der U5 vom Hauptbahnhof nach Tegel wäre denkbar und war früher ebenfalls schon geplant worden.

Außerdem wird die Siemensbahn wieder aktiviert. Hier wäre es zumindest theoretisch denkbar, zwischen Siemensstadt und Gartenfeld einen Abzweig zu bauen. Das wäre dann eben U-Bahn statt S-Bahn.

Der Kurt-Schumacher-Platz liegt zu ungünstig zum Flughafen Tegel. Man müsste den Flughafen umrunden oder unterqueren oder den Eingang wieder von Süden nach Nordosten verlegen, wo er sich bis 1974 befand und vom Bahnhof Seidelstraße (heute Otisstraße) fußläufig zu erreichen war.

Woher ich das weiß:Hobby
simonpeters1979 
Fragesteller
 29.08.2019, 22:18
Wo hast du den diese irre Idee gelesen? 

Die geistert seit einiger Zeit durch die Berliner Medien. Soweit ich weiß hat die BVG sogar schon eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.

Wenn, dann würde man das sicher nicht als Flankenfahrt konzipieren, sondern als Ausfädelung, wie es das bei der S-Bahn überall gibt.

Das Ausfädeln stellt ja auch weniger das Problem dar. Es geht viel mehr um's einfädeln. Wenn zwei Züge aus der gleichen Richtung auf's selbe Gleis wollen. Klar, es gibt Signaltechnik, aber die (wie auch der Mensch) kann versagen.

Auch eine Verlängerung der U5 vom Hauptbahnhof nach Tegel wäre denkbar und war früher ebenfalls schon geplant worden.

Das ist (und war schon immer) mein absoluter Favorit. Damit würde man den Flughafen in zwei Richtungen anbinden, Reinickendorf mit Charlottenburg verbinden UND Turmstraße mit dem Hbf. Aber mit RRG (zumindest als U-Bahn) undenkbar.

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simonpeters1979 
Fragesteller
 29.08.2019, 22:21
@simonpeters1979

Weil Du fragtest wo ich die Idee her habe ein kleiner Nachtrag den ich gerade gefunden habe (https://archiv.berliner-verkehr.de/2019/04/26/u-bahn-u-bahnplanungen-fuer-berlin-machbarkeitsstudie-des-senats-aus-senat/):

Frage 1:
Wie ist der gegenwärtige Stand der  # Machbarkeitsstudie für weitere  # U-Bahnplanungen?
Antwort zu 1:
Die Erarbeitung der Machbarkeitsstudien ist bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG)
beauftragt, die Untersuchungen laufen.
Frage 2:
Welche U-Bahnlinie, bzw. Erweiterungen, werden aktuell untersucht?
Antwort zu 2:
Gemäß den Überlegungen im Berliner Senat in den Jahren 2017 und 2018 wurden
folgende Machbarkeitsstudien beauftragt:
• Anbindung des  # Schumacher Quartiers/der Urban Tech Republic (UTR) mittels
einer Ausfädelung der  # U6
• Verlängerung der  # U8 ins  # Märkische Viertel mit verschiedenen Optionen
• Verlängerung der  # U7 vom U-Bahnhof  # Rudow aus in drei Varianten (bis zur
Landesgrenze Berlin/Brandenburg, bis Schönefeld, bis Flughafen Berlin
Brandenburg (BER))
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Knochi1972  29.08.2019, 23:02
@simonpeters1979

Danke für die erschöpfende Auskunft!

Tja, auch damals, bei dem Unglück 1908, war menschliches Versagen die Ursache. Beide Zugführer schworen Stein und Bein, dass sie freie Fahrt hatten. Gegen Fahlinterpretationen der aktuellen Lage ist auch die modernste Technik machtlos.

Wenn die Signaltechnik ausfällt, stellen sich alle Signale automatisch auf rot. Es darf dann nur Schritttempo gefahren werden, zum einen, um die mechanische Wegfahrsperre zu überlisten, zum anderen, um rechtzeitig bremsen zu können, wenn ein anderer Zug in Sichtweite kommt. Solch eine Technik gab es 1908 noch nicht.

Auf das Ergebnis der Machbarkeitsstudien bin ich gespannt. Eine Verlängerung der U7 zum BER sehe ich übrigens kritisch. Die Linie ist heute schon aufgrund ihrer enormen Länge sehr störanfällig. Aber eine U-Bahn-Anbindung des Flughafens wäre schon schön. Dazu wurde zeitweise auch eine Einfädelung der U8 in die U7 diskutiert. Offensichtlich verfolgt man dieses Ziel aber nicht mehr weiter.

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