Ist eine Mischung aus Kapitalismus und Sozialismus sinnvoll?

8 Antworten

Die Idee gibt es schon seit dem Prager Frühling, 1968.
Daraus wurde nichts.

Im Grundgesetz Deutschlands steht:

  • die Sozialstaatspflicht
  • "Eigentum verpflichtet, es soll zugleich dem Gemeinwohl dienen. Die s.g. Sozialbindung des Eigentums

Es hat nur keine Politik diese Grundsätze tatsächlich gestalten würde.

Paragos111 
Fragesteller
 08.01.2020, 19:16

Ich meine doch nicht den Kommunismus.

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soisses  08.01.2020, 20:41
@Paragos111

Machen es nicht besser, schon gar nicht sozialer.
Wär eine andere Fragestellung.
Freiheit und Sozialismus sind ein Antagonismus.

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Wenn man die "soziale Marktwirtschaft" als so etwas bezeichnen will, dann ja. Deutschlands Wirtschaft wuchs am stabilsten, solange die Ideale der sozialen Marktwirtschaft noch nicht allzu ausgehebelt worden waren.

Reiner Kapitalismus funktioniert nur mit dem idealen Markt aus den Lehrbüchern, reiner Sozialismus nur, solange die allermeisten Menschen nach dem Wohl Aller wenigstens ebenso sehr streben wie nach dem eigenen.

Paragos111 
Fragesteller
 08.01.2020, 19:47

Ja, denn sobald die soziale Marktwirtschaft ausgehöhlt wurde, stieg auch die Armut drastisch an, kein Zufall.

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Was dabei rauskommt, siehst du an unserer aktuellen Situation. Ein undefinierbares Konglomerat aus Punkten beider Seiten, genannt Korporatismus, bei dem die individuelle Freiheit des Einzelnen durch die Politik immer weiter eingeschränkt wird, um auf der anderen Seite Konzernkartellen und Olligopolen ihre Machtstellung zu sichern.

Praktisch ein Sozialismus lite ohne staatliche Planungsbehörde für den gesamten Markt. Stattdessen planen die Konzerne ihre jeweiligen Wirtschaftssektoren und können Kapital anhäufen und Schindluder treiben wie sie lustig sind, weil eventuell aufkommende Konkurrenz sogleich im Keim erstickt wird.

Und das verquere an der ganzen Sache: Otto-Normal-Bürger hält genau das für "Kapitalismus", obwohl es kaum weniger mit Kapitalismus zu tun haben könnte, und schreit nach mehr Staat, obwohl nur weniger Staat die Lösung wäre.

Es braucht einen Kapitalismus mit klaren Regeln und einer sozialen Grundabsicherung, also im Grunde das, wofür die Soziale Marktwirtschaft einst mal stand. Alles andere gehört dereguliert. Wenn jemand besser Bahn kann als die Bahn, dann soll er Bahn machen und die Bahn entsprechend pleite gehen; damit wären allen am Ende geholfen. Gleiches kannst du für den Telekom-, Energie- und Automobilsektor anwenden.

Kapitalismus braucht klare Regeln, aber er ist mit dem grundlegenden sozialistischen Prinzip des Staatseigentums an Produktionsmitteln unvereinbar.

Woher ich das weiß:Hobby – Beobachte politische Entwicklungen seit meiner Jugend.
Paragos111 
Fragesteller
 08.01.2020, 19:10

Manche glauben alles zu deregulieren wäre die Lösung. Viel zu extrem.

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1) Der Kapitalismus ist eine Wirtschaftsordnung, kiene Partei.

2) 1) Es gibt vier sehr unterschiedlichen Ausprägungen des Sozialismus (= Oberbegriff).

Von mir hier oft ausführlich beantwortet:

https://www.gutefrage.net/tag/sozialismus/1

3) Die Sozialdemokraten setzen sich für eine soziale Markwirtschaft ein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung