Ist ein Diesel oder ein Benziner bei der Beschleunigung stärker spürbar?


14.02.2022, 05:20

Zur Info: Gemeint ist ein Benziner mir Turbo und kein Sauger.

5 Antworten

Normalerweise merkst du bei einem Diesel sehr schnell, dass bei Vollgas die weitere Drehzahlzunahme mit höherer Drehzahl immer langsamer wird, sprich es fühlt sich "zäher" an. Dann wird es Zeit zum Hochschalten. Eine gute Automatik macht das selbst im richtigen Moment besser und schneller als der Normalfahrer von Hand. Ich fahre schon viele Jahre Diesel und bisher zeigten alle so ab 3500-4000 Umdrehungen dieses Verhalten. Im Normalbetrieb bewegen sich meine Autos aber zwischen 1500 - 2500 Umdrehungen und damit bin ich zügig unterwegs....

Ist ein Diesel oder ein Benziner bei der Beschleunigung stärker spürbar?

Wenn man die maximale Beschleunigung ausnutzen will, muss man beide Motoren mit der Nenndrehzahl (bis kurz vor den roten Bereich) betreiben, bei der sie die maximale Leistung entfalten.

Dann spielt es keine Rollle, ob es sich um einen Diesel- oder Benzinmotor handelt und ob der Benziner aufgeladen ist oder nicht. Dann spielt nur noch das Leistungsgewicht eine Rolle.

Beispiel:
Mercedes C160, Benziner, 122 PS: 0 - 100 km/h in 11,4 s
Mercedes C200CDI, Diesel, 122 PS: 0 - 100 km/h in 11,7 s

Dass der Diesel etwas langsamer beschleunigt als der Benziner liegt einfach daran, dass er etwas schwerer ist.

Lediglich wenn man schaltfaul ist und aus niedrigen Drehzahlen heraus beschleunigt, hat der Diesel aufgrund eines höheren Drehmoments bei Teillast leichte Vorteile. Das ist dann aber trotzdem immer langsamer, als wenn man runtergeschaltet hätte.

Der Benziner erreicht die 150 PS schon mit deutlich weniger Hubraum als der Diesel!

Bei gleicher Leistung gewinnt der Diesel da er mehr Drehmoment hat als der Benziner, dafür kann man aus dem selben Hubraum bei einem Benziner deutlich mehr Leistung herausholen!

Beispiel: 2l Vierzylinder mit Turboaufladung (3er BMW F30)

Diesel: 224 PS, 450 NM, 6,5 Sek, 245 V-Max

Benziner: 252 PS, 350 NM, 5,9 Sek, 250 V-Max

Beispiel: 3l Reihensechser mit Turboaufladung (3er BMW F30)

Diesel: 313 PS, 630 NM, 4,8 Sek, 250 V-Max

Benziner: 460 PS, 600 NM, 3,9 Sek, 280 V-Max

Woher ich das weiß:Hobby

Das kommt darauf an ob der Benziner auch ein Turbomotor ist (Diesel gibt es nur als Turbomotoren)

Mazda baut noch Motoren ohne Turbo, diese müssen dann viel höher gedreht werden bis das maximale Drehmoment erreicht wird. Das fühlt sich dann subjektiv viel angestrengter an als wenn z.B. ein Turbo-Benzinmotor schon bei 1500 U/min zieht wie ein Brauereipferd. Auch die maximale Leistung wird beim Saugmotor bei einer höheren Drehzah erreicht.

Der Diesel fühlt sich sich am Bulligsten an, weil er viel mehr Drehmoment als beide Benziner-Varianten bereitstellt. Allerdings dreht er nicht hoch, es muss früh hochgeschaltet werden.

TexasCowboy1865  19.07.2022, 22:17

Nenene, z.B. der Steyr 190 hatte keinen Turbolader drin...

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Kann man heute nicht mehr sagen, da es überwiegend aufgeladene Motoren gibt, z.B. Turbo-Diesel. Je nach Motorentyp und Zusatzaggregaten wie Kompressor, Turbo/Biturbo und besonderen Einspritzungen merkt man keinen Unterschied mehr. Lediglich, wenn Du noch Lachgas einspritzt bei den Benzinern, gibt's einen ausserirdischen Zusatzschub, jenseits von gut und böse ...

Marks09 
Fragesteller
 14.02.2022, 05:06

Bis wie viel Umdrehungen muss denn ein moderner Diesel Motor gedreht werden um die bestmöglichste Beschleunigung zu erhalten? z.B. beim überholen. Das Frage ich mich ebenfalls schon die ganze Zeit. Beim benziner weiß man wann man schalten soll. Beim Diesel jedoch nicht.

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JWDHF  14.02.2022, 05:27
@Marks09

Auch das hängt wieder vom Motorentyp ab: Hubraum, Aufladung, Motormanagement, Nockenwelle... wichtig ist das sogenannte Maximale Drehmoment in Verbindung mit der Drehzahl. Wenn das max. Drehmoment schon bei 2000 U/min ist, dann heisst das, dass der Wagen schon von untern heraus gut durchzieht. Viele Sportwagen haben daher einen Bi-Turbo, damit er von unten heraus ohne Unterbrechung voll abzieht, jeweils ein Turbo "stopft" das Turboloch des anderen.

Früher, in den 1980- 1990er Jahren, waren die Unterschiede zwischen Diesel und Benziner recht gross und für jeden unmittelbar spürbar und hörbar beim Fahren. Heute nicht mehr.

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