Ist effie von tribute von panem gut oder böse?
Ich weiß das sie eigentlich gut ist aber wie konnte sie so glücklich sein als sie beispielsweise im ersten teil die Teilnehmer von Distrikt 12 für die Hungerspiele ausgelost hat
5 Antworten
Eine der wichtigsten Botschaften von Tribute von Panem ist, dass es nicht einfach nur Gut und Böse gibt, sondern dass es da mehr Nuancen gibt - und vor allem, das nicht das Kapitol die bösen und die Rebellen die guten sind - siehe Cinna und Tigris; oder Coin und Gale.
Aber, gut, auf welcher Seite steht Effie?
Effie ist eine Repräsentation des Kapitols. Am Anfang steht sie vollkommen auf dessen Seite, und sieht überhaupt nicht die Menschlichkeit und die Emotionen der äußeren Distrikte - weshalb sie so kalt vorliest. Das Buch gibt hier auch die Info, das Effie eigentlich gar nicht nach zwölf will und seit Jahren hofft, dass sie mal in einen höheren Distrikt darf.
Im Laufe des ersten Bandes wird sie aber von Peetas Spiel vollkommen ergriffen und unterstützt Katniss und Peeta zu 100%, möchte deren Überleben und merkt langsam, dass das Spiel nicht fair ist.
So entwickelt sie kritisches Gedankengut, dass im zweiten Band dann das ganze Kapitol irgendwie in sich hat. Immerhin kommt von ihr der Vorschlag, dass die Verbündeten von Katniss und Peeta Erkennungsmerkmale tragen sollen. Zu dem Zeitpunkt wusste sie zumindest mehr über die Rebellen als Katniss.
Hier unterscheiden sich jetzt Film und Buch: Im Buch sehen wir sie nicht mehr. Im Film ist sie im dritten Band in Distrikt 13 und unterstützt Coin - im Buch wurde dieser Part übernommen von Katniss' Stylisten.
Gut und Böse ist die falsche Frage. Ich würde aber mal sagen, das Effie unschuldig ist.
Gut oder böse ist nicht. Das ist bei den meisten guten Büchern so, der Übergang ist fließend. Ich würde sie schon als „gut“ einstufen, aber eben daran gewöhnt, jährlich 24 Kinder hinzurichten. Das war halt so. Dieselbe Diskussion könnte man über Sklavenhalter führen: jetzt ist natürlich allen klar, dass das total grausam war. Aber für sie war es vor diesen vielen Jahrhunderten einfach normal. Das war halt so. Aber im allgemeinen hatte Effie ein gutes Herz
Effie hat zu Anfang die Situation einfach akzeptiert und nicht groß über Panem nachgedacht. Warum sollte sie auch? Sie selbst hatte doch nichts auszustehen: Bewohnerin des Capitols, gutbezahlter Job, schöne Kleider, gutes Essen ... und sie wusste, dass die Ernte aus Distrikt 12 kaum eine Chance haben würde. Die hatten sie schließlich so gut wie nie. Erst Katniss und Peeta haben sie aus ihrer "Komfortzone" geholt und ihr die Augen geoffnet. Dass sie die beiden dabei auch in ihr Herz geschlossen hat, hat natürlich auch nicht geschadet, sie auf die "Gute" Seite zu ziehen.
Sie war einfach verblendet und hat erst mit der Zeit erkannt was für eine Grausamkeit dahinter steckt bzw. musste ja zum Teil auch einfach mitspielen.
Mitläuferin eines grausamen Regimes, würde ich spontan sagen. Die wird, wenn ich mich recht entsinne, ja mit der Zeit auch immer desillusionierter.