Ist die Jugendsprache Sprachverfall oder Sprachwandel?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich sehe sie als vorübergehenden Wandel, wie anderes in der Sprache auch.

Die Begriffe verschwinden nach einiger Zeit wieder, meistens wenigstens, und dann kommen neue.

Und das gerade gelernte uroft z.B. wird andere Wörter wie sehr, unbeschreiblich, unheimlich... nicht verdrängen.


Ich würde es irgendwo zwischen Sprachverfall und vorübergehender Laune einordnen. 

Ich schließe mich manni94 an; Jugendsprache gibt es schon ewig. Schon im alten Rom sprach ein Großteil der Leute das "Vulgärlatein". Das Wort kommt von lat. vulgus - der Pöbel, das ungehobelte Volk. Man sieht also, dass es fast ausschließlich vom niederen Volk gesprochen wurde. Nur Adelige und Reiche konnten sich Bildung und somit das bis heute überlieferte Latein leisten.

Falls du dich dafür interessierst: Es gibt viele gute Bücher zu dem Thema (Stichwort: Romanistik / romanische Sprachen).

Deswegen meine Meinung:

Wie im alten Rom auch schon, existieren auch heute noch verschiedene Sprachformen parallel nebeneinander.

Die Jugendsprache betrachte ich daher auch eher als Dialekt. 


Liebe Grüße

Mensch0000000

Jugendsprache ist eine Sondersprache. Sie hat mit der Hochsprache, Umgagssprache nichts zu tun und unterliegt stark veränderlichen Moden.

Die Hochsprache bleibt davon ganz, die Umgangssprache weitgehend unberührt.

Auch letztere wandelt sich natürlich.

Die Jugend will sich von den Erwachsenen und den Spießern absetzen. Sie wollen individuell wirken und anders wirken. Die Jugendsprache als ein Wandel oder ein Verfall zu bezeichnen ist in meinen Augen eher missbräuchlich. Jetzt so aus dem Stehgreif ein Wort dafür zu finden fällt mir schwer, es ist eher wie eine Gegenrichtung zu verstehen sowas wie ein Sprach-Antagonist, was nicht wirklich schaden will, sondern sich nur abheben/differenzieren will von der Norm.