Ist der Mensch von Natur aus böse und das "gute" wird nur gemacht oder wird der Mensch schon "gut" geboren?

Der Mensch wird „gut“ geboren. Das erkennt man z.B gut daran, wenn man zwei Babys unterschiedlicher Hautfarbe z.B nebeneinander legt oder Kleinkinder miteinander spielen lässt. Sie machen keine Unterschiede

Es gibt auch auf YouTube ein Interessantes Experiment wo immer 2 Kinder (z.B unterschiedlichen Geschlechtes, Hautfarbe, Freunde, Unbekannte usw...) zusammen eine Aufgabe erfüllen müssen. Danach sollen sie die Augen zu machen. Beide bekommen als Belohnung Süßigkeiten. Der eine jedoch deutlich mehr als der andere. Ohne das sie dazu aufgefordert werden müssen, gibt das Kind mit den vielen Süßigkeiten solange welche ab, bis beide gleich viel haben

Hass und solche Dinge entstehen also erst durch die Umwelt

Es gibt kein Böse oder gut am Anfang. Wenn ein Baby zu Welt kommt, dann ist es genau wie ein leeres Blatt. Was auf diesem leeren Blatt alles drauf stehen wird, entwickelt sich mit seiner Erziehung und auch Eltern (am meisten Mutter).

Am Anfang - als Gott die Menschen schuf - war alles sehr gut. Doch dann wurde Eva versucht und gab ihrem Verlangen nach. Dadurch - durch ihren Widerstand gegen Gottes Weisung verlor der Mensch die Herrschaft über die Schöpfung, wie es Gott vorgesehen hatte und alles wurde böse unter der nun begonnenen Herrschaft des Bösen.

„... und der Herr sprach in seinem Herzen: Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; auch will ich künftig nicht mehr alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe.“ (mit der Sintflut)

‭‭1. Mose‬ ‭8:21‬ ‭SCH2000‬‬ https://www.bible.com/157/gen.8.21.sch2000

„Denn von innen, aus dem Herzen des Menschen, kommen die bösen Gedanken hervor, Ehebruch, Unzucht, Mord, Diebstahl, Geiz, Bosheit, Betrug, Zügellosigkeit, Neid, Lästerung, Hochmut, Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen heraus und verunreinigt den Menschen.“

‭‭Markus‬ ‭7:21-23‬ ‭SCH2000‬‬ https://www.bible.com/157/mrk.7.21-23.sch2000

Paulus rechtfertigt sich vor Gericht mit folgenden Worten. die Jesus zu ihm sprach: „und ich will dich erretten von dem Volk und den Heiden, unter die ich dich jetzt sende, um ihnen die Augen zu öffnen, damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Herrschaft des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbteil unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind!“

‭‭Apostelgeschichte‬ ‭26:17-18‬ ‭ https://www.bible.com/157/act.26.17-18.sch2000

Die Fragestellung ist zu stark vereinfacht und die meisten Antworten demzufolge auch.Weil als eine der Themata ,,Philosophie" angegeben ist; hier eine philosophische Antwort. Philosphie denkt selten in scharz-weiß-Gegensätzen, sondern versucht die Begriffe zu gliedern und erst dann Schlußfolgerungen zu ziehen oder Urteile zu fällen.

Einige Aspekte von ,,gut" und ,,böse" sind kulturübergreifend und können als im menschlichen Gewissen vorhanden betrachtet werden. Das heißt nicht, das Kinder diese von sich aus immer sofort berücksichtigen, weil andere ,,Bedürfnisse" Vorrang haben.

Andere sind kulturbedingt; z.B. Priorität der Gemeinschaft über das Individuum oder Anerkennung von Autorität.

Wieder andere Verhaltensweisen sind Überbleibsel aus einer weiten Vergangenheit. Beispiel: In einer Zeit des Überflusses sehr viel (fr)essen, um nachher eine Hungerperiode überleben zu können. Diese Verhaltensweisen sind scheinbar sehr oft ,,angeboren". Solche Verhalten sind jetzt nicht mehr ,,gut", weil die Umstände sich geändert haben.

Das heißt: Von Natur aus zeigt der Mensch Verhaltensweisen, welche im Frühstadium der Menschheit sinnvoll gewesen sind, jedoch im heutigen kulturellen Umfeld als ,,böse" betrachtet werden und darum durch Erziehung beseitigt werden müssen.

Ich glaube, dass ein Kleinkind zunächst alle seine Antriebe frei ausleben möchte, als da wären seine egoistischen Wünsche, die sich in jeder Hinsicht äußern können. Man sieht es daran, wie ein Kind, dem nicht irgendein Wunsch erfüllt wird, sofort rücksichtlos anfängt zu schreien.

Ich selbst kann mich noch deutlich an ein bestimmtes Verhalten als Kleinkind erinnern. Ich befand mich auf dem Arm meiner Mutter, die sich mit einer anderen Mutter unterhielt, die ebenfalls ihr Kind auf dem Arm trug. Dieses Kind erschien mir derart hässlich, dass ich – nur wegen dieser Hässlichkeit – auf das Kind losschlug. Wie meine Mutter reagierte, weiß ich nicht mehr. Ich vermute, sie hat mich zurechtgewiesen. Ich bin heute ein Mensch, durchaus ausgestattet mit einem Gerechtigkeitsempfinden und durchaus zur Empathie und zum Mitleid fähig. Jedenfalls würde ich nicht sagen, dass ich ein böses Kind war. Ich habe nur ein ästhetisches Empfinden gehabt, dass durch das andere Kind empfindlich gestört wurde; so habe ich gnadenlos meinem Schönheitsempfinden Rechnung getragen. Diese Gnadenlosigkeit ist mir dann durch die Erziehung meiner Eltern abgewöhnt worden. Fehlt diese Erziehung, können sich offenbar „böse“ Triebe festsetzen und mangels guter Vorbilder richtig virulent werden.

Ich will aber nicht ausschließen, dass es auch angeborene gute Charaktereigenschaften gibt, die durch eine gute Erziehung zur Entfaltung gebracht werden, während solche guten Eigenschaften bei manchen, sagen wir: bei denen, die später eine kriminelle Laufbahn einschlagen, nicht vorhanden sind.