Ist das Studium "Wirtschaftsrecht" an einer FH sehr schwierig (schwieriger als BWL)?
Hat jemand Erfahrungen (Auch Bekanntenkreis)? Wie steht es mit den Jobaussichten wenn man nicht in die Wirtschaftsprüfung oder Steuerberatung sondern in die Rechtsabteilung will?
5 Antworten
Ich habe BWL studiert und inzwischen Jura. BWL ist mehr mathelastig. Jura ein ganz anderes Niveau. Wirtschaftsrecht ist würde ich behaupten genauso schwer wie BWL, bzw. es haengt von deinen Stärken ab.
Ich persönlich würde eher zu BWL dann tendieren. Wirtschaftsrecht hat eine starke Konkurrenz. Unternehmensjuristen kamen bspw. vorher (zumeist) aus Großkanzleien und waren dort als Rechtsanwälte tätig.
Das stimmt. Jedoch sind BWLer halt BWLer. Juristen sind Juristen. Aus der Sicht des Arbeitsgebers ist es möglicherweise sinnvoller bei einer wirtschaftswissenschaftlichen Stelle den BWLer einzustellen, bei rechtlichen Stellen Juristen. Der Wirtschaftsrechtler mit Bachelor hat da dann schlechte Karten.
Was ist mit Schnittstellen? Bei den Jobbörse werden extra für WiRechtler stellen ausschreiben, da sie zu viel recht für BWLer und zu viel BWL für Volljuristen hat? (Jemand der beides hat wird wohl sehr selten sein).
also grds. funktioniert das so, dass Unternehmensjuristen keine Ahnung vom BWLer Teil brauchen. Die BWLer kuemmern sich um die zahlen und der Jurist bekommt die dann und macht dann halt mit denen was ein Jurist mit zahlen macht. In Betracht kämen Wirtschaftsrechts Bachelor-Absolventen, wenn die Kosten für einen Rechtsanwalt bspw. zu hoch sind. Aber wie vorher bereits gesagt, in großen Unternehmen kommen die meisten Unternehmensjuristen ehemalig aus Großkanzleien (die Typen sind juristische Maschinen).
Danke für deine Antwort, noch eine Frage: In Großkanzleien arbeiten nur Prädikatsabsolventen. Die Volljuristen ohne Prädikat haben es da oft beruflich schwer. Denkst du auch, dass man als bachlor of law bei nicht rechtsberatenden Stellen besser dastehen könnte, als ein Volljurist ohne Prädikat?
Ich wage es zu bezweifeln. Die jur. Staatsexamen gehören zu den schwersten Abschlussprüfungen Deutschlands. Wenn man beide Staatsexamen überhaupt schafft hat man schon gute Karten. Du musst bedenken, dass die Konkurrenten dann meistens nicht nur wissen wie das dt. WirtschaftsR (WettbewerbsR, GesellschaftsR, KartellR etc.) funktioniert, sondern auch wie alle anderen Rechtsgebiete funktionieren (SachenR, StaatsorganisationsR, möglicherweise US Recht (o.ä.), VerwaltungsR, StrafR, VerwaltungsprozessR etc.). Ein Bachelor of Laws ist damit nicht vergleichbar. Ich kenne bspw. Rechtsanwälte, die mal so eben aus „Spaß“ auch den Bar Exam in NYC abgelegt haben. Juristen sind generell Leistungstiere, natürlich gibts auch nicht so gute Juristen, aber auch die sind zumeist in den Rechtsgebieten qualifizierter als jemand mit einem Bachelor of Laws. Das liegt zum Teil einfach auch daran, dass von Jura-Studenten bis zu den StEx sehr viel abverlangt wird und die Prüfungen grds. streng bewertet werden. Leute mit einem Bachelor of Laws sind irgendwo auf der Ebene von den Jurastudenten, die die 1. StEx nur bestanden haben.
Also Fazit: Weder Bachelor noch Master of Laws ist mit einem 2. Staatsexamen vergleichbar.
Ich hoffe ich konnte dir helfen! :)
Wenn du Spaß am Recht hast, dann mach lieber das Jura-Studium!
Moin,
hab selbst nicht Wirtschaftsrecht studiert. Jedoch war es am Anfang für Wirtschaftsrechtler schwer Nischen zu finden. Der Studiengang ist noch nicht so alt, er muss sich erst noch etablieren.
wenn du in die Rechtsabteilung willst, ist zumindest ein 1. StEx fast noch unumgehbar.
auch mit einem guten Bachelor of law bist du noch „unterqualifizierter“ als ein Diplomjurist (also 1.StEx abgeschlossen). Ein Bachelor wird nämlich nur als Zwischenprüfung (4 Semester Jura) angerechnet.
und gerade wenn du in die Rechtsabteilung willst, sind nicht nur Grundkenntnisse gefragt, sondern ein tiefer gehendes Verständnis von der Materie, wie Gesetze zu verstehen und auszulegen sind, wie man recherchiert, Urteile liest, etc.
ich weiß, dass man die Wirtschaftsrechtler bei uns an der Uni immer daran direkt erkannte, dass sie in den juristischen Vorlesungen (Wirtschaftsrecht) immer keine Gesetzestexte hatten. Und das sagt schon alles.
du kannst als Wirtschaftsrechtler ein „Nischentier“ sein, es kann jedoch schwierig werden, diese Nische tatsächlich zu finden.
Hallo, also ich habe mich bei den Jobbörsen durch geklickt und mit sind Stelle wie "Vertragsmanager" besonders ins Auge gestochen. Das diese Stelle in die Rechtsabteilung gehört war eine Schätzung meinerseits.(?) Einige Stellen werden bereits für den Bachelor in WR ausgeschrieben.
Na dann scheint ja doch ein Wandel vorzugehen. Du musst einfach mit dir ausmachen können, ob du bereit bist, einem Studiengang, der in der freien Wirtschaft noch unterrepräsentiert ist, eine Chance zu geben.
Was schwieriger ist oder nicht so schwierig ist, dürfte je nach persönlichen Voraussetzungen und Vorlieben eher eine subjektive Aussage sein.
Ich selbst habe mal BWL studiert und habe bis zur Gründung meiner eigenen Firma als Leiter des Rechnungswesen eines mittelständ. Fertigungsbetriebes gearbeitet.
Du solltest dein Studium nicht danach aussuchen wie schwer oder nicht es ist, wenn du es machen willst dann schaffst du das, wenn die nötige Motivation fehlt nicht. Alle Studiengänge sind lernintensiv.
Alles ist schwierig - nennt man Hochschule nicht weil meinen einen Hochstuhl bekommt.
Such dir dir eine Uni ohne NC, dann sieben die nicht so streng aus. Ob du in welche "Abteilung" kommst, hängt von dir, Glück und den richtigen Praktikas ab. Den Unterschied zwischen Betriebswirtschaftsleere und Wirtschaftsrecht solltest du bereits am Wort erkennen
Das heißt man sollte also nicht Wirtschaftsrecht studieren? BWL ist doch auch sehr überlaufen.