Ist D2 1.2379 Stahl gut für Outdoor Messer?

3 Antworten

Allein der Blick auf die Datenblätter von M390 und W. Nr. 1.2379 zeigt, dass der M390 viel besser korrosionsbeständiger ist und viel mehr verschleißfester ist als 1.2379.

Ganz wichtig ist zu beachten, dass beim Schleifen die lokale Oberflächentemperatur nicht höher als 80 °C wird, weil ab da dann der Martensit langsam anfängt, sich abzubauen/umzuwandeln. Also immer nass halten beim Schleifen (ich war mal Werkstoffberater in einer ausländischen Skalpellfabrik).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ja, D2 ist ein brauchbarer Stahl. Für Manche ist er schon zu zäh um ihn mit normalen Mitteln wieder richtig scharf zu bekommen, je nachdem wie er gehärtet ist.

Ich habe mit mal mit einem Diamantschleifstab den kompletten Abend "um die Ohren geschlagen" ohne ein härteres D2-Messer wieder richtig scharf zu bekommen. Abhilfe hat da erst ein Bandschleifer gebracht (den man nicht nur erstmal haben muss, sondern auch korrekt bedienen können muss, damit da hinterher ein vorzeigbares Ergebnis dabei heraus kommt).

Ich persönlich habe andere Stähle lieber wie z.B. RWL-34 oder M390.

Ist aber Geschmacksache. Schlecht ist der Stahl sicher nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs
Delvinishere 
Fragesteller
 05.12.2021, 19:31

Vielen Dank für deine Antwort.

Zum Thema schleifen habe ich noch gar keine Ahnung, ich büffel gerade damit mein Victorinox Messer zu schleifen und das mit einem Wetzstein, jedoch habe ich keinen blassen Schimmer wie ich das anstellen soll, ohne die Klinge irgendwie zu verletzen. Dafür muss ich noch nachfragen und üben.

Und von dem D2 Stahl höre ich eben so häufig und er ist recht gut zu bearbeiten und ist als Outdoor Werkzeug Stahl einzigartig, nur bei den 60-61HC habe ich sorge das mir ein teil der Klinge rausbrechen könnte, wenn ich Hölzer spalte.

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Waldmensch70  05.12.2021, 19:43
@Delvinishere
nur bei den 60-61HC habe ich sorge das mir ein teil der Klinge rausbrechen könnte, wenn ich Hölzer spalte.

Das hat nicht wirklich etwas mit dem Stahl zu tun, da spielen mehrere Dinge zusammen.

1. Die oft beschworenen "Carbonstähle" (reiner "toll klingender Marketingausdruck" für alte, rostende Stähle. Denn Carbon - sprich Kohlenstoff - enthalten so gut wie alle Stähle, denn erst der Kohlenstoff macht Eisen ja zu Stahl) waren gar nicht so hoch härtbar. Da sind die Schneiden also eher "umgebogen" bzw "plattgekloppt" anstatt dass da etwas ausgebrochen ist. Dafür waren sie aber auch nicht lange scharf.

2. Grundsätzlich kann Dir das quasi bei jedem entsprechend hoch legiertem und höher gehärtetem Stahl passieren, wenn die Klinge unten sehr fein geschliffen ist (also sehr dünn direkt über der eigentlichen Schneide) und Du dann das Messer seitlich verkantest.

Das ist aber (a) ein Benutzerfehler, nicht das Problem des Stahls und (b) stellt sich da die generelle Frage, was man möchte:

  • Ein Messer "fürs Grobe" mit dem man hacken, brechen und hebeln kann (das dann aber eben nicht allzu gut schneidet) oder
  • ein Messer das schneidet wie ein Laserschwert dafür aber eben auch empfindlicher ist, weil die Schneidfreudigkeit eben daher kommt, das die Klinge unten sehr fein ist und erst allmählich von der Schneide her an Dicke zunimmt.
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Bei 60 HRC und einer dünnen Klinge ist kaum mehr Zähigkeit vorhanden, das ist fast unabhängig von der Legierung.

Delvinishere 
Fragesteller
 06.12.2021, 15:20

Die Klinge soll 40mm klingenbreite haben.

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Waldmensch70  06.12.2021, 20:09
@Delvinishere
Die Klinge soll 40mm klingenbreite haben.

Das ist die Klingenhöhe. Die sagt aber ja nichts darüber aus, wie fein die Klinge unten direkt über der Schneidfase ist.

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