Inwieweit haben Jagdrituale etwas mit Religion zu tun?

3 Antworten

Inwieweit haben Jagdrituale etwas mit Religion zu tun?

Was genau sind denn für Dich Jagdrituale? Von welchen Ritualen redest Du genau, das kann man im Zweifel nur an den konkreten Beispielen klären.

Viele der althergebrachten Verhaltensweisen sehen zwar auf den ersten Blick wie "worauf auch immer begründete Rituale" aus (was auch den Glauben als mögliche Quelle für dieses Ritual einschliesst), hatten und haben aber tatsächlich ganz praktische Gründe, die nur heute teilweise in Vergessenheit geraten sind, da wir heute andere (technische) Möglichkeiten haben und sie deshalb im heutigen Leben nicht mehr so relevant sind wie sie es früher einmal waren.

Dadurch wirken sie erst einmal auf uns so, als ob es da keinen anderen Grund als irgend einen "Glaubensbezug" oder ähnliches dafür geben könnte. Das stimmt so aber oft nicht.

Beispiele:

Strecke legen, Tierarten mit Jagdhorn "verblasen"

Es ist Tradition, dass die erlegten Tiere auf einem Bett aus frischen Zweigen als "Strecke gelegt werden". Dann stellen sich die Jäger auf und "verblasen" die Strecke (spielen also auf dem Jagdhorn bestimmte Signale, für jede erlegte Tierart eines).

Damit wurde früher im Dorf (zu einer Zeit, als es noch keine anderen "Benachrichtigungsmöglichkeiten" gab) allen Anderen nach erfolgreicher Jagd mitgeteilt, welche Tiere erlegt worden sind (darum auch ein eigenes Jagdhornsignal für jede erlegte Tierart), so dass potentielle "Käufer" im Dorf das hören konnten und so ggf. an die Strecke kommen konnten um sich eines der Tiere auszusuchen und das betreffende Tier zu erwerben. So wusste man schon von weitem, dass z.B. gerade "Reh im Angebot ist".

"Letzter Bissen"

Es ist Tradition, das der Jäger dem erlegten Wild einen so genannten "letzten Bissen", also einen "Bruch" (abgebrochener Zweig) einer bestimmten Baumart in das Maul steckt. Das wird traditionell als "Ehrenbezeugung" dem Tier gegenüber verstanden, nach dem Motto: "Du bist dafür gestorben, damit wir etwas zu essen haben".

Diese Tradition hat aber auch einen (heute eher unbekannten) praktischen Hintergrund, der rein hygienischer Natur war.

Man muss bedenken, dass die Leute früher noch keine "Wildkammern" oder "Wildkühlschränke" hatten in denen das Tier bei 4°-7°C mehrere Tage zum Reifen abhängt und dabei vor Umwelteinflüssen geschützt ist. Damals wurde das Tier einfach an der Schattenseite an die Hauswand gehängt um zu reifen (das Fleich braucht ein paar Tage bevor man es verwerten kann). Das bedeutete aber auch, dass sich da entsprechende "Tierchen" dran zu schaffen machten, allen voran die Fliegen, die ihre Eier in die weichen Stellen des toten Tieres ablegten. Das wurde mit diesem Zweig im Maul verhindert / reduziert, da das die Fliegen vertrieben hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger

ja ich denke immer shcon wichtig in geshcichte aber spater nicht mehr so und immer morderner es immer nicht so wichtig heute fast uberhaupt keine wichtigkeit

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 - (Schule, Religion, Philosophie und Gesellschaft)

Meiner Ansicht nach haben Rituale immer etwas mit Glauben oder Religion zutun.

In den meisten polytheistischen Religionen gibt es Götter der Jagd und ein Jagdritual wäre dann in deren Namen und auch eine Art des Gebets. Ähnlich wie es bei einem Krieger oder Kriegsgott der Kampf ist.

Dies ist natürlich nur meine Ansicht und Interpretation

Woher ich das weiß:Hobby