Wurdet ihr religiös erzogen?

Das Ergebnis basiert auf 48 Abstimmungen

Ja, bin gläubig 42%
Nein, bin nicht gläubig 25%
Ja, bin nicht gläubig 17%
Nein, bin gläubig 17%

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, bin gläubig

Ich möchte dir diese Frage gerne anhand meiner persönlichen Geschichte, wie ich zum Glauben gefunden habe, beantworten (wird ein klein bisschen längerer Text).

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ bin, der in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen ist. Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich ausbrechen zu können. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon viele Versuche unternommen, wie z.B. "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit einem Bibelvers an, der mir sehr ins Herz gesprochen hatte, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Zudem habe ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich immer perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Das verrückte war, dass es die Verse des Tages in meiner Bibel-App waren. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Also die Verse trafen mein Herz so tief, dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 32 Jahre alt und seit über 7 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und der nach meinem Glauben auch am eigenen Gottsein des Vaters beteiligt ist)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Ich bin ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angststörungen) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist. Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und bin es auch heute nicht und es kommt vor, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und auch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der inneren Frieden hat und glücklich ist.

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
MaEvald 
Fragesteller
 30.11.2022, 10:48

Danke für diesen Kommentar! Mir geht es im Glauben genauso, auch wenn ich Gott erst vor zwei Jahren wirklich kennenlernen konnte. Natürlich ist meine Geschichte etwas anders, aber so wie du die Beziehung zu Jesus beschreibst, geht es mir auch und ich finde es immer wunderbar, von Leuten zu lesen, wie sie diese Beziehung leben!

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xxScarface1990  30.11.2022, 15:44
@MaEvald

Vielen Dank für deine Antwort, das freut mich sehr, dass ich dir mit meinem Beitrag eine Freude machen konnte!

Liebe Grüße und Gottes Segen!

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xxScarface1990  30.11.2022, 18:39
@MaEvald

Danke für den goldenen Stern! Ich freue mich sehr darüber!

Liebe Grüße!

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Ja, bin gläubig

Ja, ich wurde religiös erzogen. Von meinen Eltern und meiner Grossmutter. Vor allem meine Grossmutter hat sich sehr viel Mühe gegeben. Sie hat Texte aus dem Neuen Testament mit Figuren und Landschaften gezeigt.

So bekam ich meinen Kinderglauben. An Zwänge, etwas zu tun oder zu lassen, wegen der Religion kann ich mich nicht erinnern.

Meinem Vater war es auch wichtiger, mir, als Unternehmerssohn, nachzulegen, dass ich dadurch nicht besser bin als andere. Egal welche Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Kultur.... diese Menschen haben.

Nach der Konfirmation - Tradition - war ich einige Jahre im Bereich Esoterik aktiv. Später durch Freunde und Auseinandersetzung mit anderen Religionen kam ich zum christlichen Glauben zurück.

Seither hat mich Gott schon durch manchen Lebens-Sturm getragen. Auf Banken, Versicherungen, Vermögen... konnte ich mich nicht verlassen.

Ja, bin nicht gläubig

Wie es so üblich war. Kinder wissen ja nichts uns es wird einem im wahrsten Sinne des Wortes vorgebetet! „ ich bin klein, mein Herz ist rein…. Blablabla) ! Es wurde getauft, dann zum Konfirmandenunterricht. Nur bereits da fing ich selbstständig zu denken an! Ich hatte Fragen. Unbequeme Fragen. Der Pastor wollte mich nicht deshalb auch nicht konfirmieren. Aber mein Vater reagierte cool und fragte wer denn einen Fehler machen würde, der der fragt oder der der keine befriedigende Anworten weiß!

Gab also die Konfirmation!

Bin dann aber, als ich meine Gehaltsabrechnungen bekam doch erschrocken, so viel Geld für etwas an das ich nicht glaubte, nein Danke! Ich war übrigens der erste aus unserer Gemeinde der aus der Kirche ausgetreten war. Das ging nicht ohne Repressalien! Aber der Trend ist ja, Jahrzehnte später, ungebrochen!

Bildung und Verstand sind Feinde aller Religionen!

Ja, bin nicht gläubig

Meine Mutter hat mich als katholischen Christen erzogen, ich bin jetzt Atheist. Ich habe so ungefähr kurz nach meiner Kommunion angefangen zu Zweifeln, die sich dann über die Firmung hin verstärkt haben. Als ich dann meine Leidenschaft an Schlangen bemerkt habe, war es dann endgültig vorbei.

Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du solches getan hast, seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du gehen und Erde essen dein Leben lang.
Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

Moses 1.3 (Auszug)

Wie willst du ein für dich heiliges Buch lesen, wenn in regelmäßigen Abständen betont wird wie böse deine Lieblingstiere sind?

Außerdem glaube ich in Sachen Evolution und anderen weltlichen Zusammenhängen eher der Wissenschaft.

Nein, bin gläubig
Wurdet ihr religiös erzogen?

Nur wenn man einmal im Jahr an Heiligabend in die Kirche zu gehen als religiöse Erziehung bezeichnen will. Ansonsten ist die Antwort ein klares Nein.

inwieweit das euren heutigen Glauben beeinflusst hat.

Ich habe vielmehr aufgrund meines persönlichen Glaubens zur Religion gefunden - zunächst wohl aufgrund der Heiligabendbesuche in der EKD, dan darüber die Evangelien kennengelernt, dann aufgrund von Differenzen in der EKD inaktiv geworden, 15 Jahre später eine Kirche kennengelernt, welche die Evangelien so klar akzeptiert, wie sie geschrieben sind und mich dann dieser angeschlossen.

Wenn ich irgendwann Kinder haben sollte, würde ich sie auch nicht in ihrem Glauben beeinflussen, sondern allenfalls ein positives Beispiel sein, aber nicht in dem Sinne, sie religiös zu erziehen. Vielleicht können sie von meiner Erfahrung profitieren, aber ob sie es annehmen oder nicht, würde ich ganz ihnen überlassen. Denn Liebe ist nicht nur festhalten, sondern auch Vertrauen, Geduld und notfalls auch zu ertragen.