In wie weit soll oder muss man Religionen gegenüber tolerant sein?
Ich wollte mir grad ein Video anschauen, zum Thema Einführung in den Islam und als erstes kam dieses Bild:
Was ist Islam (kurze Einführung) - YouTube
Das Problem ist halt, wenn man da zu tolerant ist, wird das dann an den Schulen gelehrt. Genau so mit den Kreationisten in den USA. Die möchten ja eigentlich auch die Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht haben. Also wie geht man mit dem Thema um? Ich bin z. B. auch gegen Beschneidung, weil es einen medizinisch nicht notwendigen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit eines Kindes darstellt. Ich könnte ja auch nicht tolerieren, dass dem Kind Muster in die Stirn geritzt werden. Also wie macht man das in puncto Toleranz?
11 Antworten
Persönlich mache ich meine Toleranz (anderen) Religionen, Glaubensformen sowie dem Atheismus gegenüber von ihren jeweiligen Praktiken abhängig. Außerdem auch davon, wie sie mir als Naturgläubigem bzw. generell Naturglaubensformen gegenüber auftreten.
Kein Verständnis habe ich für Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit der Menschen (z. B. Beschneidungen). Auch die Druck- und Machtausübungen gewisser Religionen gehen mir entschieden zu weit.
Toleranz ist keine Einbahnstraße. Wer mir hinsichtlich meiner Naturglaubensform, meinen Ansichten, meiner Weltanschauung, meinen Empfindungen, meiner insgesamten Lebensweise nicht wenigstens Toleranz entgegen bringt, sollte das umgekehrt von mir ebenfalls nicht erwarten.
Also, wenn religiöse Regeln mit dem Grundgesetz kollidieren, dann darf es meiner Meinung nach keine Toleranz geben. Das würde alle Errungenschaften eines modernen Staats langfristig untergraben.
Andererseits sollte man überall so tolerant wie möglich sein, was genauso wichtig ist. Jeder soll so glücklich werden, wie es für ihn möglich ist. Und wenn die Religion dazu gehört, bitte schön.
Religionen neigen dazu, ungebührenden Einfluss zu nehmen. Dass sich Religion in Wissenschaft einmischt, ist ein Beispiel. Andererseits ist Religion offenbar das, was viele Menschen bewegt und glücklich macht. Da muss der Staat vor allem klug mit umgehen, weil so was immer kippen kann.
Bei der Diskussion um Beschneidungen glaube ich, dass es ein Eingriff ist, der sogar einen gesundheitlichen Vorteil bedeutet. Daher ist es in meinen Augen völlig okay, auch wenn es natürlich schon ein Grenzbereich ist, bei dem man aufmerksam sein muss.
Es hat keinen gesundheitlichen Vorteil. Das was passiert, ist, dass die Eichel abstumpft und austrocknet und der Sex natürlich entsprechend wenig(er) Spaß macht. Es minimiert nur den Spaß beim Sex. Sonst nix. Das Kind kann sich bedanken. Und nachdem man jedes Ohrloch dehnen kann, geht das wohl auch mit der Vorhaut ...
Die Beschneidung hat wissenschaftlich gesicherte gesundheitliche Vorteile:
https://www.bundestag.de/resource/blob/408454/54c25da4ad0873adaf6059bb5c567f91/WD-9-092-12-pdf-data.pdf
Nein, hat sie nicht. Nur für Leute, die zu blöd sind sich unten zu waschen - das was wissenschaftlich belegt ist, ist, dass es sexuell halt mit extremen Einbußen verbunden ist ...
Aus dem Text von dir: Allerdings werden die präventiven Aspekte in der Literatur kontrovers diskutiert. So seinen Männer, die sich regelmäßig waschen und dabei die Vorhaut zurückschieben, nicht gefährdeter für die aufgeführten Krankheiten als beschnittene Männer. „Das Argument, Beschneidung ist sinnvoll, weil man damit diese Krankheiten verhindern kann, ist also genauso unsinnig, als würde man fordern, den Blinddarm eines jeden Menschen herauszuschneiden, weil er sich entzünden kann“28 .
Aber die Vorhaut hat eine wichtige Funktion und der Blinddarm nicht!!!!!
Man sollte die Frage den Medizinern überlassen. Ich habe dir ein Papier genannt, in welchem auf Vorteile hingewiesen wird, und in welchem auch einige Risiken genannt werden. Daher meine ich auch, dass man aufmerksam sein muss.
Hysterische Diskussionen braucht man jedenfalls nicht zu führen.
Nein, man sollte die Frage den Betroffenen überlassen!
Wir haben Bekenntnisfreiheit. Zudem steht in Art. 4 GG "die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet". Ein Einfallstor für Sonderrechte, wenn man so will. Für mich ist Religion was Privates und sollte keine Gesetze aufstellen, Kinder beschneiden usw.
Aber die Religionsausübung wird sehr weit ausgelegt, schau hier ein gutes Beispiel (19:04 - 20:45).
Das geht zu weit!
ich habe mir das eine Weile angesehen - läuft da Bild und Sprache synchron? ich glaube, nein um es genau zu wissen müsste ich jemand aus der Sprachschule für Gehörgeschädigte fragen oder einen Lippenleser - weißt du hier mehr?
und ja: Religion muss sich auf den privaten Bereich beschränken - keinesfalls dürfen religiöse Weisungen/Rechte/Grundsätze oder sonstige Elemente in unsere Rechtsprechung aufgenommen werden und zwar von keiner Religionsgemeinschaft, egal wie sie sich nennt
wie ist das passiert?
ich kenne dieses Problem nur aus schlechten Synchronisierungen von älteren ausländischen Spielfilmen - man lernt immer wieder dazu
Das kann mehrere Gründe haben. Der Film ist nicht schlecht, das Buch SOS Abendland aber viel besser und umfangreicher.
Ave
Jeder darf glauben was er will. Aber man muss dazu sagen, dass es deswegen nicht der Wahrheit entspricht.
Kinder sollten in keinster Weise etwas mit Religion zutun haben. Ne Gehirnwäsche können die sich später immernoch reinzukloppen.
Religion darf andere nur direkt betreffen, wenn das auf freiwilliger Basis geschieht.
Zum Thema Beschneidung hab ich die gleiche Meinung wie du.
99
Hm...
Wenn man auf der "selben Stufe" steht (Ps.53,1-3; 2.Kor.11,14; Offb.17,1-4),
schon.
"Bei der Diskussion um Beschneidungen glaube ich, dass es ein Eingriff ist, der sogar einen gesundheitlichen Vorteil bedeutet. Daher ist es in meinen Augen völlig okay, auch wenn es natürlich schon ein Grenzbereich ist, bei dem man aufmerksam sein muss."
Pfui Teufel ...