In der Bibel steht die Wahrheit?

4 Antworten

Soviel Unwissen...

Es gab die ersten drei Jahrhunderte in den verschiedenen Regionen unterschiedliche - ich sag mal - Loseblattsammlungen, die verwendet wurden. Aber im Laufe dieser Zeit verdichtete sich sich die Verwendung von einzelnen Schriften, die später als "unumstritten" galten.

Es war Patriarch Athanasius von Alexandria im Jahr 367, der mehr oder weniger den Kanon für alle verbindlich in seinem Osterbrief festlegte. Nicht "die heiligen Kirchenväter". Somit erledigt sich auch Dein letzter Satz, denn niemand in "Rom" hat irgendwas "abgesegnet". Rom war zu der Zeit noch ein ziemlich unbedeutender Bischofssitz.

Warum das ThomEv nicht kanonisch wurde erklärt sich sehr leicht:

  • die älteste Fassung ist von 350 - somit viel zu jung, um wirklich ernsthaft von Jesus berichten zu wollen; auch die moderne Forschung datiert es auf irgendwas zwischen 100 und 200 n. Chr. und damit viel zu jung um ernst genommen zu werden
  • es ist sehr klein (knapp 20 % Umfang von Lk)
  • es fehlt die Passion und die Auferstehung Jesus - das Wichtigste überhaupt!
  • Die Theologie weicht von den vier kanonischen Evangelien ab - sie stellt einen anderen Jesus dar, den wir kennen
  • viele Logien haben keinen Zusammenhang - z.B. "Werdet Vorübergehende" (Log 42) - Was soll das heißen? Was bedeutet das? Ohne Wechselbeziehung mit dem Geschehen, den Zuhörern oder einem Gleichnis ist das völlig sinnfrei
  • die Hälfte von ThomEv findet sich auch bei Mk und Lk
Woher ich das weiß:Berufserfahrung
allogenes 
Fragesteller
 03.04.2024, 18:09

Haben Sie in ihrem Beruf nicht gelernt wie man eine Frage beantwortet? Ich will keine Meinung oder Wissen üner das Thomas Evangeliem hören, sondern: Wieso ist dieses häretische Evngeliem Bestandteil der absoluten Wahrheit?!

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Das Thomas Evangelium wurde von den 'heiligen' Kirchenvätern als häretisch eingeordnet und zu 100 % verworfen!

Wenn man das EvThom gelesen hat und sich dann die Kritiken der Apostolischen Väter daran liest, kann man die ganz gut nachvollziehen.

etwa die Hälfte der häretischen Logions in den vier Evangelien stehen?

Es ist nicht mal ein Drittel.

Wie aber ist es möglich

Teilweise hat das EvThom das aus den Synoptikern entnommen, teilweise wurden sie aber auch selbständig überliefert (darin unterscheidet sich das EvThom von sämtlichen anderen uns bekannten apokryphen Evangelien).

allogenes 
Fragesteller
 03.04.2024, 18:17

Sie plappern nach, aber haben es selbst nicht überprüft: Es sind gut 50 % aller Logions in den Evangelien enthalten. Dass das Thomas Evangelium den Synoptikern entnommen wurde ist die Lieblingserklärung von religiösen Dogmatikern. Und selbst wenn es nur ein Drittel wäre, bleibt die Tatsache bestehen, dass dieses Drittel von der Rom-Kirche als häretisch eingeordnet wurde!
Ich bleibe dabei: Häresie in der heiligen Schrift, von Rom geduldet!

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BillyShears  03.04.2024, 18:34
@allogenes
Es sind gut 50 % aller Logions in den Evangelien enthalten.

Du weißt wohl nicht zwischen "parallel" und "in den Evangelien enthalten" zu unterscheiden. Kein Problem.

Ich bleibe dabei: Häresie in der heiligen Schrift, von Rom geduldet!

Ach, das ist alles worum es dir geht? Da bist Du aber schlecht informiert, zB hat Papst Benedikt XVI. das EvThom als "wichtig für das Studium der Anfänge des Christentums" beschrieben. Dass der Vatikan es als Häresie ablehnen würde, hast Du wohl eher aus irgendeinem Film aufgeschnappt, nicht wahr?

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allogenes 
Fragesteller
 03.04.2024, 19:12
@BillyShears

Parallel heißt für mich: nebeneinander, in den Evangelien. Anstatt persönlich zu werden, solltest Du mal die Kirchengeschichte nicht beim Papst Benedikt beginnen, sondern an den Anfang zurückverfolgen. Aber da gehst Du nicht mehr mit.

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BillyShears  03.04.2024, 19:26
@allogenes
Parallel heißt für mich: nebeneinander

Und es bedeutet eben nicht: "in den Evangelien enthalten"

Anstatt persönlich zu werden

Meinst Du sowas hier? 👇

Sie plappern nach, aber haben es selbst nicht überprüft:

-

solltest Du mal die Kirchengeschichte nicht beim Papst Benedikt beginnen, sondern an den Anfang zurückverfolgen. Aber da gehst Du nicht mehr mit.

Siehe meine Antwort auf deine Eingangsfrage: "Wenn man das EvThom gelesen hat und dann die Kritiken der Apostolischen Väter daran liest, kann man die ganz gut nachvollziehen."

Aber Du kannst mir ja gerne mal zeigen wo der Vatikan seit der Wiederentdeckung des EvThom sich dazu geäußert hat "Einmal häretisch - immer häretisch."

Ich lass mich da gerne belehren.

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allogenes 
Fragesteller
 04.04.2024, 08:08
@BillyShears

Das Thomas Evangelium wurde nie offiziell verboten. Dass es aber als häretische Irrlehre von den Kirchenvätern eingeordnet wurde, ist historisch. Wie die Kirche früher mit Häretikern umgegangen ist, ist auch bekannt.
Ob der Vatikan was dazu gesagt hat... das sind zwanzig Jahre her, wo ich etwas darüber gelesen habe; ich kann das nicht mehr belegen.
Es ist auch unwichtig. Wichtig ist alleine die Realität der Romkirche, die sich in Sachen Gnosis keinen Milimiter bewegt hat. Siehe dazu
https://katholischglauben.info/kirchenlexikon-die-irrlehre-des-gnostizismus/

Papst Benedikt hat gesagt...egal was er gesagt hat: 50 % des häretischen Thomas Evangeliums stehen in den drei Synoptikern drin. Egal ob das Thomas Evangelium aus den Synoptikern entnommen wurde (was nicht stimmt!) oder sonst noch was: 50 % der häretischen Irrlehre stehen im Neuen Testament.

Stimmt das oder nicht? Das ist hier die Frage! Was das dann bedeutet, ist eine andere Geschichte; danach habe ich nicht gefragt.

Ja oder Nein! Kein ' die Gnostiker sind...' usw.

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BillyShears  04.04.2024, 10:03
@allogenes
Ob der Vatikan was dazu gesagt hat... das sind zwanzig Jahre her, wo ich etwas darüber gelesen habe

Der Film aus dem das stammt ist von 1999.

ich kann das nicht mehr belegen.

Weil es keine Belege gibt.

Es ist auch unwichtig.

Wenn ich deine Eingangsfrage lese, ist deine nicht belegbare Behauptung durchaus zentral.

Wichtig ist alleine die Realität der Romkirche, die sich in Sachen Gnosis keinen Milimiter bewegt hat.

Gehört das EvThom zur Gnosis? Scheint mir nicht so.

50 % der häretischen Irrlehre stehen im Neuen Testament.

Wenn jemand was aus einer Vorlage entnimmt und dies seiner falschen Sichtweise unterwirft, wird dadurch die Vorlage falsch? Wohl kaum.

Egal ob das Thomas Evangelium aus den Synoptikern entnommen wurde (was nicht stimmt!)

Bereits Logion 1 macht klar, der Autor kannte die Synoptiker.

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allogenes 
Fragesteller
 04.04.2024, 17:27
@BillyShears

Gehört das EvThomas zur Gnosis? Du hast das Recht auf eine eigene Einschätzung ('Wohl kaum'), aber wen interssiert den das schon? Rom hat dieses Evangelium als gnostisch/häretisch eingeordnet und das bis heute nicht widerrufen!
Bereits Logion 1 macht klar...
Alle vier Evangelien benutzen das Jesus-Wort 'den Tod nicht schmecken'. Hat Johannes die Synoptiker gekannt, bzw. ihre Evangelien? Ich glaube schon und gerade deshalb hat er ein thomasfreies Evangelium konstruiert: Es ist ein Anti- Thomas Evangelium! Er war der schlaueste von allen...

Dass Thomas Worte von Jesus benutzt hat, beweist doch, dass er Jesus kannte!

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FataMorgana2010  05.04.2024, 09:06
@allogenes

Äh... nein, das beweist überhaupt nix. Ich kenne Worte von sehr vielen Menschen, die ich nicht persönlich kenne.

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BillyShears  05.04.2024, 09:46
@allogenes
Rom hat dieses Evangelium als gnostisch/häretisch eingeordnet und das bis heute nicht widerrufen!

Nur hast du bereits festgestellt, dass Du diese Behauptung, die aus einem Film aus dem Jahr 1999 stammt, gar nicht belegen kannst.

Bereits Logion 1 macht klar...
Alle vier Evangelien benutzen das Jesus-Wort 'den Tod nicht schmecken'. 

Ah, dir ist nicht aufgefallen was an Logion 1 klar macht, dass der Autor des EvThom die anderen bereits kannte. Es ist die Einleitung „Dies sind die geheimen Worte, die Jesus, der Lebendige, sprach“.

Hat Johannes die Synoptiker gekannt, bzw. ihre Evangelien? Ich glaube schon und gerade deshalb hat er ein thomasfreies Evangelium konstruiert: Es ist ein Anti- Thomas Evangelium!

Das EvJoh kannte die Synoptiker und setzt ihre Kenntnis bei seinen Lehrern voraus. Sein Evangelium ist gerade nicht Anti-Thomas, dafür spielt Thomas ein zu entscheidende Rolle im EvJoh, sondern es ist vor allem gegen die jüdischen Vorraussetzungen an einen Messias.

Dass Thomas Worte von Jesus benutzt hat, beweist doch, dass er Jesus kannte!

Nop.

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Hm...

Im "Wort Gottes" schon (Joh.17,17).

Allerdings wurde teilweise falsch übersetzt (Luther 1912:

Das göttliche Passa wurde mit dem heidnischen Ostern wiedergegeben.

Woher ich das weiß:Recherche

Die Bibel, wie sie in den meisten christlichen Traditionen anerkannt wird, besteht aus dem Alten Testament und dem Neuen Testament. Die vier Evangelien des Neuen Testaments (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) sind die Hauptquelle für das Leben und die Lehren Jesu Christi. Diese Texte wurden im ersten Jahrhundert n.Chr. geschrieben und haben im Laufe der Jahrhunderte eine zentrale Rolle in der christlichen Lehre und Tradition eingenommen.

Das Thomasevangelium gehört zu den sogenannten apokryphen Schriften, die in der Frühzeit des Christentums entstanden, aber nicht in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen wurden. Die Gründe für die Nichtaufnahme bestimmter Texte in den biblischen Kanon waren vielfältig und hingen unter anderem mit theologischen, historischen und praktischen Erwägungen zusammen. Die Kirchenväter und Konzilsteilnehmer, die über die Zusammensetzung des kanonischen Neuen Testaments entschieden, suchten nach Texten, die sie als authentisch und inspiriert ansahen und die ihrer Meinung nach die Lehre Jesu Christi am besten widerspiegelten.

Die Unterscheidung zwischen kanonischen und apokryphen Schriften basiert auf den Traditionen und theologischen Überzeugungen der frühen Kirche. Die Frage, ob und wie sich die Inhalte des Thomasevangeliums mit den vier kanonischen Evangelien überschneiden, ist Gegenstand akademischer Forschung und theologischer Diskussion. Es ist richtig, dass einige der Aussprüche im Thomasevangelium Ähnlichkeiten mit den Aussprüchen Jesu in den kanonischen Evangelien aufweisen. Diese Überschneidungen können auf eine gemeinsame mündliche Tradition oder auf andere Quellen hinweisen, aus denen sowohl die Verfasser der kanonischen Evangelien als auch der Verfasser des Thomasevangeliums geschöpft haben könnten.

Die Frage der Wahrheit in religiösen Texten und die Beurteilung von Schriften als orthodox oder häretisch sind komplexe Themen, die tief in der Geschichte, Theologie und Praxis der Kirche verwurzelt sind. Die christlichen Kirchen legen großen Wert auf die kanonischen Schriften als Grundlage für Glauben und Lehre, während das Studium apokrypher Schriften weiterhin wertvolle Einblicke in die Vielfalt des frühen Christentums bietet.