Woher weiß ich, dass das Thomasevangelium nicht von Thomas ist?

7 Antworten

Nö.

http://de.wikipedia.org/wiki/Apokryphen#Apokryphen_zum_Neuen_Testament

Teilweise wird in der Forschung die Auffassung vertreten, dass vor allem im Thomasevangelium unabhängige und ältere Traditionen von Äußerungen des historischen Jesus überliefert sind.[2]

D.h. es kann durchaus sein, dass das Thomasevangelium SEHR alt ist. Sicher herausfinden ob das so ist, wird man wohl nie. Die einen sagen so, die andern so.

Mit den Apokryphen verhält es sich so: Sie wurden aus dem Kanon der Bibel ausgeschlossen. Warum? Das kann ich nicht beantworten.

Man kann es nur für sich selbst herausfinden, indem man die apokryphen Schriften selbst liest und mit denen der Bibel vergleicht. Das Thomasevangelium habe ich noch nicht komplett gelesen, aber durchaus schon zum Teil - was auch die Frage beantworten dürfte, ob ich ein Buch mit der Sammlung apokrypher Schriften habe. Für mich gibt es keinen Grund, weshalb dieses Evangelium nicht aufgenommen wurde, erzählt das Kindheitsevangelium des Thomas doch von der Zeit Jesu, die zwischen der Flucht nach Ägypten und der Taufe Jesu im Erwachsenenalter liegt. Außerdem ist das für mich keineswegs in irgendeiner Form mit den anderen Evangelien, vor allem dem Matthäusevangelium, unvereinbar. Es zeigt nur eben Wunder auf, die Christus getan hat, bevor er getauft wurde. Was soll's? Ich sehe darin kein Problem. Die geistigen Gaben werden uns mitgegeben und nicht erst dann gegeben, wenn wir diese erst dann erhalten sollen, wenn wir getauft oder gar konfirmiert sind, oder wenn diese geistigen Gaben allgemein gnostisch sind, nun, dann sind (im letzteren Fall) wohl die meisten Evangelien der Apostel gnostisch, einschließlich derer in der Bibel und sogar das zwölfte Kapitel im Korintherbrief.

Bedenke bitte, daß der Kanon der Heiligen Schrift unter der Aufsicht Jehovas zusammengestellt wurde. In 2. Tim 3:16 wird gesagt:"die GANZE SCHRIFT ist von Gott inspiriert...."

Das Thomas-Evangelium offensichtlich nicht, sonst hätte der Autor der Bibel dafür gesorgt, daß es in den Kanon aufgenommen wurde.

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@Zyzottele
Bedenke bitte, daß der Kanon der Heiligen Schrift unter der Aufsicht Jehovas zusammengestellt wurde. In 2. Tim 3:16 wird gesagt:"die GANZE SCHRIFT ist von Gott inspiriert...."

Ich werde ganz sicher nicht anfangen mit einem Zeugen Jehovas zu diskutieren, ob und inwiefern Gott darüber gewacht hat, was in den Kanon der Bibel aufgenommen wurde. Der Unterschied zwischen den Apokryphen und der Bibel der Zeugen Jehovas dürfte klar auf der Hand liegen, wie es schon zwischen allen anderen Bibelübersetzungen und denen der Zeugen Jehovas ist, dass nämlich praktisch überall dort, wo von Gott oder dem Herrn die Rede ist, dies durch das Wort Jehova ersetzt wurde. Wenn das das einzige Merkmal ist, dann gehören alle mir bisher bekannten apokryphen Schriften mit in die Bibel.

Das Thomas-Evangelium offensichtlich nicht, sonst hätte der Autor der Bibel dafür gesorgt, daß es in den Kanon aufgenommen wurde.

Dieser Autor lebte vermutlich ebenso wie all die anderen Autoren der Heiligen Schriften lange bevor die Sammlung dieser Schriften in Form der Bibel stattfanden. Insofern hätte ich gern gesehen, wie er nach seinem Tod versucht, dabei einzugreifen, um zu verhindern, dass das von ihm niedergeschriebene Evangelium aus dem Kanon der Heiligen Schrift ausgeschlossen wird.

Falls Du Dich fragst, wieso ich mir so sicher bin, dass Du entweder selbst Zeuge Jehovas bist oder von ihnen beeinflusst wirst, so zeigt mir das Deine Wortwahl auf, die Du von Dir selbst aus eingebracht hast, denn kaum jemand sonst außer von den Zeugen Jehovas würde gleich mit dem Namen in dieser Form daherkommen. Es gibt auch noch andere Worte, die dahingehend ebenso eindeutig sind.

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@JTKirk2000

JTKirk2000 - ich bin stolz darauf, ein Zeuge Jehovas sein zu dürfen und lege wirklich keinen Wert darauf, ob du das verachtenswert findest oder nicht. Du trittst den Zeugen Jehovas gegenüber häufig sehr herablassend auf. Denke aber bitte nicht, daß das auch nur einen von uns im Geringsten juckt, ich glaube, da darf ich wirklich für die anderen mitsprechen.

Kannst du deinen eigenen Glauben anhand der Bibel eigentlich belegen? Wir können es!

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@Aaleglatt

Du hast mich falsch verstanden. Ich finde nicht die Zeugen Jehovas verachtenswert, sondern wie militant manche davon ihre Meinung immer wieder durchzudrücken versuchen und dazu angebliche Fakten heranziehen, aber sofern man selbst mit Fakten kommt, diese blind ignoriert werden. Ein guter Bekannter von mir ist ein Zeuge Jehovas und mit dem kann man sich über alles gut unterhalten. Er ist zwar auch etwas missionarisch drauf, aber das stört mich nicht wirklich.

Du trittst den Zeugen Jehovas gegenüber häufig sehr herablassend auf.

Tu mal nicht so, als würde das nur von mir so ausgehen. Mir gegenüber habt Ihr Euch auch so verhalten. Wer austeilt muss auch einstecken können.

Kannst du deinen eigenen Glauben anhand der Bibel eigentlich belegen? Wir können es!

Ja in der Tat, das kann ich durchaus und das ohne andere Wörter einzubringen oder vorherige durch andere zu ersetzen.

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@JTKirk2000

Dass ich darüber nicht mit Zeugen Jehovas nicht über Apokryphen und anderes diskutieren will, hat nichts mit Stolz, Hochmut, Überheblichkeit, Geringschätzung oder Herablassung zu tun, sondern vielmehr mit Erfahrungswerten hier bei Gutefrage.net. Ich finde Eure Lehre in Ordnung, sofern Ihr diese nicht unbedingt als die für alle einzig Wahre darstellt. Wenn Ihr danach leben wollt, bitte. Das finde ich respektabel. Wenn mir aber jemand weißmachen will, dass ich auch danach leben soll, dann ist das genau das, was Du mir gerade vorgeworfen hast.

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Die Evangelien wurden nicht von den Jüngern Jesu aufgeschrieben,sondern von Schreibern die evtl die Jünger oder Menschen gekannt haben, die diese Jünger gekannt haben. Also über zweite oder Dritte gehört haben, was passiert ist. Es ist wie stille PostJjeder dichtet was dazu. Damals wie heute. Das kannst du sogar errechnen. Wann wurde Thomas evtl geboren, er war zwar Jünger al Jesus,aber kein Kind mehr, und wann wurde das Thomasevangelium aufgeschrieben ?

Vor diesem Handschriftenfund wusste man nur um die Existenz des Thomasevangeliums, da der Name seit der Mitte des dritten Jahrhunderts in der kirchlichen Überlieferung genannt wird.

Der Name »Thomasevangelium« findet sich als Bezeichnung des Textes am Ende des entsprechenden Abschnitts der Handschrift. Allerdings hat der Text sehr wenig mit den anderen Evangelien gemeinsam. Es ist keine zusammenhängende Erzählung; Leiden, Tod und Auferstehung Jesu kommen nicht vor. Einzelne Worte Jesu und kurze Erzählungen sind in insgesamt 114 Sprüchen verzeichnet. Manche Abschnitte lehnen sich eng an die vier biblischen Evangelien an, andere sind eher rätselhaft. So lautet das zweite Logion: »Jesus spricht: Wer sucht, soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet. Und wenn er findet, wird er bestürzt sein. Und wenn er bestürzt ist, wird er erstaunt sein. Und er wird König sein über das All.«

Über die Abfassungszeit des Textes gibt es unterschiedliche Ansichten. Einige Forscher gehen so weit, anzunehmen, dass das Thomasevangelium als reine Spruchsammlung sogar älter sein müsse als die biblischen Evangelien. Meist wird jedoch die Zeit um die Mitte des zweiten Jahrhunderts angenommen, in der Überlieferung ist ein Werk mit diesem Titel seit der Mitte des dritten Jahrhunderts bekannt. Einzelne Sprüche können in frühere Zeit zurückreichen. Und damit wäre dieser Text um einiges jünger als die kanonischen Evangelien.

Also so alt ist Thomas sicherlich nicht geworden.

Die Apokryphen Evangelien sind vorwiegend von Gnostikern verfasst, etwa 200 Jahre NACH den kanonisierten Evangelien, wieder sprechen durchwegs einander und den von Gott inspirierten Schriften. Daher ist es nicht zu beantworten wer, was und wann geschrieben hat. Sie handeln von Menschen, die in den kanonischen Schriften manchmal gar nicht vorhanden sind oder eine nebensächliche Rolle spielen. So gibt es zum Beispiel das sogenannte „Protovangelium des Jakobus“ (auch „Geburt Marias“). Das „Kindheitsevangelium des Thomas“, das „Nikodemusevangelium", das „Petrusevangelium“, oder die „Pilatusakten“. Und bei keiner der Schriften steht fest, wer sie wirklich geschrieben hat.