Wieso ist das Thomas Evangelium nicht in der Bibel?
Sie ist älter als die anderen 4 Evangelien und wurde anerkannt, weshalb also wurde sie nicht hinzugefügt?
Ich lese gerade das Buch und es ähnelt stark den anderen 4 Büchern, hat aber wichtige Dinge drin stehen die man in den anderen Büchern nicht lesen kann.
5 Antworten
Relevant ist doch vielmehr, DASS du es lesen kannst.
Weshalb die "Bibel-Zusammenfasser" da Abgrenzungen getroffen haben, weiß ich auch nicht...
Selbst die "Makkabäer" sind nicht in jeder Bibel zu finden, vielleicht, weil es zu "makaber" ist...
es würde die katholische kirche stören
Als Jesus seine Jünger fragte für wenn sie ihn gleichen, sagte einer: Als einen gerechten Engel.- Jesus verneinte dies und sah das sogar als eine Beleidigung.
Das ist sehr interessant für die Zeugen Jehovas..
Das ist sehr interessant für die Zeugen Jehovas..
Sehe ich auch so, dass Zeugen Jehovas dies wohl entweder als sehr interessant ansehen werden, sofern sie es nicht ignorieren.
Das Thomas Evangelium ist etwa Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden, als alle Apostel (auch Thomas) längst tot waren. Aus diesem Grund handelt es sich wohl um eine Fälschung, die sich das Mäntelchen eines Apostel umgehängt hatte. Soll wirklich eine Lüge in der Bibel stehen?
Die 4 Evangelien in NT wurden auch aufkeinenfall von Aposteln verfasst aber egal
Die Ausführung enthält zwei nicht zu belegende bis falsche Aussagen und eine falsche Folgerung:
- Das Thomas-Evangelium sei anerkannt worden. Die ersten Quellen, welche darauf Bezug nehmen stammen aus dem 3. Jahrhundert, dabei sehen einige es als apokryphisch, andere wie Origenes als häretisch an. Echtte Anerkennung genoß es nie wirklich.
- Der Entstehungszeitraum ist, entgegen deiner Behauptung, keinesfalls annähernd bekannt, hier gehen Schätzungen vom 1. bis zum späten 2. Jahrhundert. Damit ist die Aussage, daß es älter als die anderen Evangelien sei, keinesfalls belegbar und der Umstand, daß selbst u.a. Irenäus von Lyon es nicht einmal erwähnt, läßt eine späte Entstehung, also kurz vor 200 n.Chr., sehr naheliegend erscheinen.
- Der Umstand, daß dort Dinge enthalten sind, welche in den anderen Evangelien bnicht enthalten sind, könnte nur dann für eine Aufnahme in den Kanon sprechen, wenn es Querbelegungen gäbe. Die 4 Evangelien stützen sich weitestgehend gegenseitig, was man von den "neuen" Inhalten im Thomasevangelium gerade nicht behaupten kann. Es "interessant" zu finden ist noch kein Grund, daraus eine sinnvolle Kanonisierung ableiten zu dürfen.
Das Kindheitsevangelium wurde abgelehnt, das Thomasevangelium hingegen wurde nie als Unauthentisch gesehen.
Die ältesten Quellen des neuen Testaments ist Codex Sinaiticus, die im 4. Jahundert entsanden ist, das Thomas evangelium entstand 350 nach Christus. Sie sind ungefähr gleich alt.
"Die ältesten Quellen des Neuen Testaments" bezieht sich auf eine kononisierte Form des Neuen Testaments (die endgültige Kanonisierung erfolgte gegen 400 n.Chr.), aber schon Origenes behandelte in seinen Kommentaren (um 230 n.Chr.) alle heute kanonisierten Bücher des Neuen Testaments, die Offenbarung war lange umstritten. Über Sekundärschriften ist also eine Entstehung der kanonisierten Schriften vor 200 n.Chr. recht deutlich belegt. Da aber das Thomasevangelium auch schon um 230 n.Chr. Erwähnung fand, muß auch dieses deutlich früher als von Dir angegeben entstanden sein. Die ersten erhaltenen Papyri von Texten des Neuen Testaments stammen übrigens aus der Zeit um 200 n.Chr. .
Die "Makkabäer" gehören zu den apokryphischen Schriften, die in den masoretischen Texten des Tanach erst gar nicht auftauchen, sondern als "Anhängsel" der Septuaginta Eingang in die Bibel fanden.
Dabei sollte man wissen, daß gerade unter den Makkabäern sich das Judentum gravierend wandelte. So wurde unter ihnen erst ein zentraler Tempelkult eingeführt, der bis dahin nicht bestand. Dabei nahm Jesus insbesondere auch religiöse Strömungen aufs Korn, welche in der Tradition des über die Makkabäer geprägten rhabbinischen Judentums standen, von daher macht es sogar ziemlich viel Sinn, die "Makkabäer" nicht in der christlichen Bibel zu kanonisieren.
Da in der evangelischen Bibel die Apokryphen als nichtkanonisch betrachtet werden, also auch für die Kirchenlehre keine Bedeutung haben, sondern allenfalls als teils ganz nett zu lesen gelten (dabei etwas lapidar auf Lutbher Bezug nehmend, denn er begründete die Aufnahme ähnlich), mehr nicht, gibt es durchaus evangelische Bibeln, welche auf den Abdruck der Apokryphen verzichten unter Beschränkung auf die im Tanach kanonisierten Bücher.