Immer wieder einspringen wie lange noch?

8 Antworten

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Nein, so kurzfristig darf der Chef das nicht einfach so. Und wenn das immer wieder vorkommt, ist es absolut richtig und sehr wichtig, dass du auch mal nein sagst! Es ist doch so - man fragt immer zuerst diejenigen, wo man am ehesten auf ein Ja spekuliert. Ist schließlich einfach. Wer also immer ja sagt, wird auch immer wieder gefragt... Und gerade für morgen hast du doch einen sehr guten, nachvollziehbaren Grund für ein Nein!

Übrigens würde ich dir auch davon abraten, dann eben später zu kommen. Sag einfach, dass du deine Mutter danach noch ein bisschen betreuen musst und somit gar nicht kannst! Mach ein klares, eindeutiges Nein draus - so, dass auch mal andere gefragt werden!

DiDO5824 
Fragesteller
 08.09.2021, 23:45

Ja das Problem ist meine Kollegin ist in Vertretung von der Chefin ich bin sozusagen die zweite Vertretung die Chefin ist jetzt drei Wochen in Urlaub und sie sagte zu mir bevor sie gehen unterstützt bitte deine Kollegen solange ich nicht da bin deswegen konnte ich schwer Nein sagen und halt hab ich dir gesagt wenn Mamas Arzttermin vorbei ist kann ich ja kommen. Ich hab dann so schlechtes Gewissen dann denke ich immer ich lasse die im Stich weil ich weiß wir sind Grad ne Scheiß Situation wegen Mitarbeiter Mangel...

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HappyMe1984  10.09.2021, 19:14
@DiDO5824

Du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn dein Arbeitgeber es nicht schafft, ausreichend Personal vorzuhalten!

Ich weiß, leichter gesagt als getan. Ich bin da selber so, dass ich einspringe, wenn Not an der Frau ist - und wenn es mir noch so wenig passt. Bei mir kommt noch hinzu, dass ich nicht nur meine Kollegen echt mag und unterstützen möchte, sondern mein Job im sozialen Bereich auch noch einer "mit Sinn" und "für den guten Zweck" ist. Sprich, ich sehe nicht nur die Arbeit und die Kollegen, sondern auch noch unsere Zielgruppe - Kinder und Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen. Da fällt es noch mal schwerer, nein zu sagen...

Allerdings weiß ich leider aus dieser Erfahrung heraus mittlerweile auch, dass es eben nicht gedankt wird, wenn man sich für den Job aufreibt. Das wird entweder gar nicht erst gesehen oder, wenn doch, dann zumindest sehr schnell wieder vergessen. Außer vom eigenen Körper und der eigenen Psyche - die gehen trotzdem irgendwann krachen!

Und genau deshalb habe ich im Laufe der Zeit in diesem Job das Nein-Sagen gelernt. Fühlte sich einfach nicht so cool an, als ich kurz vor dem BurnOut stand...

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FahrschulNerd  09.09.2021, 08:18

Wieso darf der Chef nicht kurzfristig fragen ob man aushilft wenn jemand ausfällt?

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Es gibt verschiedene Methoden zur Führung von Mitarbeitern.

Es gibt einmal die Methode, dass der Chef grausam despotisch ist und alles befiehlt. Das ist nur von kurzer Zeit effektiv, weil die Mitarbeiter schnell frustriert sind.

Dann gibt es die Methode, wo Druck in Form von Konkurrenzkampf unter den Mitarbeitern, also den Kollegen aufgebaut wird. Das ist bei allen Branchen mit Provisionen der Fall. Auch Aktionen wie "Mitarbeiter des Monats" und Tantieme-Systeme hauen in diese Kerbe. Hier soll der Wettbewerb und das Konkurrenzdenken der Mitarbeiter der Arbeitsansporn sein, von dem letztlich nur der Arbeitgeber profitiert.

Die beste Methode, die aktuell in allen Schinderei-Jobs angewandt wird, ist die, wo bei Mitarbeitern das persönliche Verpflichtungs- und Ehrgefühl berührt wird. Dieses Ehrgefühl ist aber nur höchst einseitig. Der Arbeitgeber schert sich um diese emotionalen Verpflichtungsgefühle gar nicht. Er schürt sie aber bei den Mitarbeitern, um so genau das zu erreichen, was er will: Der freiwillige Verzicht auf Freizeit, unbezahlte Überstunden, unzulässige Doppelschichten usw. usw.

Deutschland ist ein Arbeitgeberland und gerade im Dienstleistungssektor werden die Leute ausgepresst und für einen mikrigen Lohn zu Höchstleistungen getrimmt.

Und das liegt zum Teil auch an der hohen Arbeitsmoral - natürlich auch vor den immer drohenden Repressalien durch die Agenda 2010 - das aber ganz am Rande.

Mein Tipp: Du kannst - nein, Du musst auf Dein Recht auf Freizeit bestehen. Und Du darfst Dir auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen einreden lassen. Ist der Arbeitgeber denn auch so flexibel Dir gegenüber, wie er es von Dir verlangt? Bestimmt nicht!

Vergiss nie: Dein Chef kann zwar freundlich sein und das Verhältnis gut, aber er ist NICHT Dein Freund. Er ist Dein Vertragspartner, bei dem Du persönliches niemals mit geschäftlichem vermengen solltest.

Bestehe auf Deine Freizeit! Und wenn Dein Arbeitgeber dann Engpässe hat, ist es seine Schuld. Er hat für eine ausreichende Personaldecke zu sorgen. Das kann und darf er nicht auf Deine Schultern abwälzen!

DiDO5824 
Fragesteller
 09.09.2021, 08:37

Vielen Dank für Ihre Antwort ja sehen Sie das möchte ich sagen das ist so doof dann hab ich so schlechtes Gewissen und letzte Woche war ich an einem Dienstag in Düsseldorf so da war ich mit meinem Bruder unterwegs um 18:30 Uhr ruft meine Chefin mich an und sagt zu mir ich soll am nächsten Tag arbeiten, obwohl ich die zwei Tage frei hatte da konnte ich meine Freizeit auch nicht genießen also ich hab die Schnauze voll manchmal denkst du einfach kündigen und gehen...

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Merkur112  09.09.2021, 08:42
@DiDO5824

Du musst lernen, Nein zu sagen. Du darfst kein schlechtes Gewissen haben. Die Chefin hat ja auch keines.

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Wenn Du gefragt wirst, ob Du einspringen kannst, obwohl Du geplant frei hättest, ist es Deine eigene Entscheidung ob Du das tust oder nicht.

Der AG hat zwar ein "Weisungsrecht", das ist aber in dem Moment "verbraucht", in dem ein Schicht-/Dienst-/Arbeitsplan einmal bekannt gegeben wird.

Da ein AN auch ein Recht zur Freizeitplanung hat, kann dieser Plan i.d.R. nur in gegenseitigem Einvernehmen geändert werden.

Der AG kann einen AN nur dann zur "ungeplanten" Arbeit rufen, wenn ein absoluter Notfall vorliegt.

Darunter versteht man aber nicht, dass z.B. ein Kollege krank geworden ist oder Urlaub hat.

Notfälle sind z.B. Hochwasser, Feuer, Erdbeben oder auch dass wichtige Aufträge ohne die Anwesenheit des AN nicht zustande kommen und dem Betrieb damit großer Schaden zugefügt wird.

Bekommst Du eigentlich, wenn Du einspringst, einen Ausgleichstag oder wird Dir der Tag als Überstunden bezahlt?

DiDO5824 
Fragesteller
 09.09.2021, 08:28

Dankeschön für deine Antwort der Tag wird mir als Überstunde bezahlt und natürlich die Hälfte der Überstunden gehen ja wieder in die Steuern

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Hexle2  09.09.2021, 08:42
@DiDO5824

Wie gesagt, man kann ja mal einspringen, wenn man gerade nichts vor hat. Das sollte sich aber in Grenzen halten und man kann und darf auch "Nein" sagen

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Auch ein Chef braucht gelegentlich das Wort NEIN. Tust du immer was er sagt verliert er den Respekt vor dir, das ist nicht gut für ihn noch für dich.

Tatsächlich kommt es aber auf deine Gesellschaftsposition an und deinen Marktwert. Findest du schnell eine neue gleichwertige Arbeit Knick nicht jedes Mal ein. Das ist eben das Problem zum ideal des ersten Abschnitts.

Schlüsselarbeiter, du solltest bedenken dass nicht du sondern dein Chef soziale Verantwortung trägt, das siehst du vor allem am Gehalt. Wenn du kein Manager bist musst du auch nicht zu allem ja und Amen sagen und das hat rein gar nichts mit kollegial zu tun dieser Vorwurf von oben ist Manipulation und Druckaufbau. Du bist nicht nicht teamfähig bloß weil du Respekt für dich einfordert. Ich hatte selber Mal ein Fall wo mein Vorgesetzter einer Urlaubsvertretung in einem Konzern zugesagt hatte. Urlaubsvertretungen werden dort zwei Wochen vorher zugesagt wer sie macht. Plötzlich sollte mein Vorgesetzter Fußballspielen gehen mit einem Großkunden auf Wunsch seines Vorgesetzten (Teambildung mit Kunde, Wechsel von Lieferanten-Kundenbeziehung in PARTNERSCHAFTSBEZIEHUNG) und somit seine Urlaubsvertretung jmd anders abdrücken entgegen der konzernweiten Regel, ich sollte das dann für ihn machen, ich benutzte höflich das Wort NEIN mit der Begründung meine eigenen Kunden blieben dann auf der Strecke (zwei halbe Sachen ungleich eine ordentliche) und sie würden mich verantwortlich machen nicht den Vorgesetzten meines Vorgesetzten. Etwas später bekam ich dann die Kündigung, und ein anderer hierarch machte tatsächlich in seiner geistigen Verwirrung den Vergleich dass es ja auch hätte sein können dass die Kollegin plötzlich erkrankt statt in Urlaub zu fahren was tatsächlich eine andere Situation gewesen wäre aber die lag nunmal nicht vor, somit diskussionsunwürdig. Es gibt viel Dreck auf dieser Welt manchen davon kriegst du nur illegal platt gemacht, geht Fußballspielen das löst alle Probleme :)

Sicher kann er dich fragen.

Dann sagt man halt nein.