Ich vermisse meinen Hund so sehr und muss immer weinen?

4 Antworten

Als mein Max an Krebs starb, hatte ich noch einen jungen Hund. Ich denke, dass es für mich damals leichter war, darüber wegzukommen, weil ich mit meinem anderen Hund Moritz (siehe mein Profilbild) gemeinsam trauern konnte. Als dann Moritz auch wegen Krebs eingeschläfert werden musste, war es für mich viel schwerer. Anfangs war es besonders schlimm für mich. Jedesmal, wenn ich einen größeren Hund sah, musste ich anfangen zu weinen. Und auch jetzt noch, bin ich deswegen traurig und dabei ist das jetzt schon wieder fast 3 1/2 Jahre her. Leider kann ich vor allem auf Grund meiner jetzigen Wohnsituation keinen Hund halten. Habe jetzt nur noch 2 Katzen

Es wird Dir sicher am besten helfen, wenn Du Dir einen lieben Hund aus dem Tierheim holst.

Du hast mein volles Mitgefühl.

Die ganze Situation war für Dich ein traumatisierendes Erlebnis und ein großer Teil des Schmerzes sind die Vorwürfe, die Du Dir selbst macht.

Hätte, wäre... So darfst Du nicht denken, auch wenn das nicht leicht ist.

Ich habe meinen Hund Anfang des Jahres nach 16,5 Jahren einschläfern lassen müssen, ihn die letzten Wochen durch die Gegend getragen, da er nicht mehr auf seinen Hinterbeinen stehen konnte, weil er trotzdem noch so viel Lust am Leben hatte.

Trotz seines hohen Alters und trotz dessen, dass er sein Leben lang (er war aus einem Wurf meiner eigenen Hunde) bei mir war, ich ihn immer dabei haben konnte, er seine ersten Jahre mit seinen Eltern und einem Bruder in großer Freiheit auf einem riesigen Grundstück in seinem Rudel leben konnte und er ein, wie ich denke, extrem glückliches Leben führen konnte, er überall geliebt und gestreichelt wurde, er vor Jahren eine teure (was aber völlig egal ist) Kieferkrebs-OP jahrelang und ohne Problem überstanden hat usw. usw. war es trotzdem schrecklich ihn einschläfern lassen zu müssen und wie er mich ansah dabei...

Was ich sagen will. Obwohl ich sehr viel getan habe um ihm ein glückliches Leben zu schenken und vermutlich mehr, als viele getan hätten oder hätten tun können, habe ich trotzdem darüber nachgedacht, ob das genug war.

Ein Hund ist ein so liebevoller treuer Freund und als solcher den Entscheidungen die wir treffen völlig ausgeliefert. Man spricht gerne davon, dass ein Hund sein Leben lang wie ein kleines Kind ist, für welches man Entscheidungen treffen muss, das man nicht fragen kann ob alles passt, das nicht sagen kann, wo es ihm weh tut usw.

Als liebe- und verantwortungsvoller Hundebesitzer versucht man sein Bestes um die Liebe und bedingungslose Freundschaft zurückzugeben, die man von so einem Lebewesen erhält.

Wer aber Entscheidungen trifft, kann auch solche treffen, die zu etwas so schlimmen führen, wie das, was Euch passiert ist.

Du könntest Dir Vorwürfe machen, wenn Du Deine Kleine geschlagen hättest, wenn Du sie vernachlässigt hättest.

Manchmal gibt es aber auch einfach Dinge, die man kaum steuern kann, eine Situation falsch einschätzt o.ä.

Du hast nicht bewusst etwas Falsches getan, Du hast Dir nichts vorzuwerfen. Manchmal passieren Dinge einfach, egal wie schlimm und ungerecht diese sind.

Traure um sie, wahre ihr Andenken dadurch.

Hör aber auf Dir Vorwürfe zu machen und eine Angst aufzubauen, vor Dingen, die Du nicht beeinflussen kannst.

Denke in Liebe an sie und sei Dir bewusst, dass Deine Trauer ein Ausdruck dieser Liebe und Deiner Empfindsamkeit ist.

Sie sollte aber kein Ausdruck von Schuld sein, das hast Du und Deine Hündin erst recht nicht verdient.


Es wird eine Weile dauern, bis Du diese tiefe Traurigkeit verlierst. Wer mit Hunden gelebt und diesen Verlust erlebt hat, der versteht den Grund. Sie sind so ehrlich und aufrichtig und geben so viel von dem zurück, was man ihnen gibt, vielleicht mehr als es ein Mensch kann.

Erinnern ist gut, aber lass den Schmerz los, sobald Du kannst. Erinnere Dich an die schönen Dinge und ehre sie damit.

Wahre ihr Andenken, aber lass die Schuldgefühle gehen und bleibe der empfindsame Mensch, der Du bist.

chatley  16.07.2017, 12:57

Toll geschrieben !

Sehe ich genau so. Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.

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Jesska2009  18.02.2019, 13:26

Wundervoll geschrieben, das tröstet sicher viele andere auch noch. Dankeschön !

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Es ist nicht deine Schuld dass dein Hund gestorben ist. Es war ein unglücklicher Zufall, mach dir keine Vorwürfe. Ich weiß wie schwer es ist ein Tier zu verlieren. Vor einem halben Jahr wurde unsere Boxer Hündin eingeschläfert. Mit der Zeit kann man normal damit umgehen. Dein Hund ist nicht einfach weg, nur weil er nicht mehr lebt. Denke an die schönen Dinge die ihr erlebt habt, und dass es ihr gut ging. Lass dir Zeit zum trauern, und weine auch mal wenn dir danach ist. Wenn es dir aber auch noch lange danach schlecht geht, kann es sinvoll sein dir professionelle Hilfe zu suchen.
Du packst das, alles gute!

Es tut mir so leid für Deinen Hund. Es tut immer weh, wenn der geliebte Vierbeiner gehen muss, aber unter diesen Umständen ist es wahrscheinlich kaum zu ertragen. Mach Du Dir bitte keine Vorwürfe, schuld ist der Halter des anderen Hundes, was für Dich natürlich kein Trost ist.

Ich kann Dir nur dazu raten, Dir wieder einen treuen Begleiter zu holen. Das ist kein Verrat an Deinem verstorben Hund. Er lebt für immer in Deinem Herzen weiter.

Ich habe den Fehler einmal gemacht, dass ich mir nach dem Tod meiner geliebten Hündin keinen Hund mehr angeschafft habe und wurde regelrecht depressiv. Ich habe lange Zeit gelitten, bis dann meine jetzige Hündin kam. Dann gings mir wieder besser.

Google mal das Gedicht "Über die Regenbogenbrücke gehen". Das ist zwar sehr ergreifend, aber vielleicht auch hilfreich.

Es tut mir sehr leid, was Euch passiert ist und ich drück Dich in Gedanken. Alles Gute und liebe Grüße Susanne