Ich nehmen immer mehr einen komischen Geruch wahr, was könnte das sein?
Seit ein paar Tagen rieche ich überall einen komischen Geruch, etwa nach Meerrettich/Kren und ich kann es mir nicht erklären. Also dieser Geruch ist scharf und eben genau wie das Gemüse. Wichtig noch, ich kann es riechen und sonst keiner in meinem Umfeld?
wo denn?
Er kommt tatsächlich einfach so im Alltag vor, beim Kühlschrank öffnen jedoch immer. Danke für die Antwort übrigens, sehr hilfreich.
2 Antworten
Bei den qualitativen Geruchsstörungen unterscheiden Ärzte zwischen folgenden Formen:
- Parosmie: Betroffene nehmen Gerüche anders wahr als der Durchschnitt. Sie empfinden zum Beispiel einen Geruch als sehr unangenehm, während ihre Mitmenschen denselben Geruch als nicht störend empfinden.
- Phantosmie: Menschen, die an dieser Geruchsstörung leiden, nehmen Gerüche wahr, die eigentlich nicht vorhanden sind – sie phantasieren einen Geruch.
- olfaktorische Intoleranz: Betroffene reagieren übersensibel auf Duftstoffe, obwohl die Riechzellen nicht empfindlicher sind als normal.
Oft ist nicht nur der Geruchssinn, sondern gleichzeitig auch das Schmecken beeinträchtigt.
Sinunasale Geruchsstörungen: Mögliche UrsachenDie häufigsten Ursachen einer sinunasalen Geruchsstörung sind:
- chronische Infekte der Nase,
- Nasennebenhöhlenentzündungen und
- Allergien.
Als weitere Ursachen kommen infrage:
- Polypen in der Nase
- anatomische Gegebenheiten/Veränderungen, z.B. durch
- eine Verkrümmung der Nasenscheidewand
- Verengungen aufgrund von Tumoren oder Verletzungen
- eine operative Nasenumgestaltung
- Nebenwirkungen von Medikamenten, z.B. geschwollene Schleimhäute nach einer Hormontherapie
- operative Entfernung des Kehlkopfes (totale Laryngektomie)
Ursachen für nicht-sinunasale Geruchsstörungen können sein:
- vorangegangene virale Infektionskrankheiten der oberen Luftwege: Vermutlich können bestimmte Stoffwechselprodukte der Viren den Riechnerv beschädigen, was das Riechvermögen beeinträchtigt.
- Kopfverletzungen: Wenn durch eine Kopfverletzung Hirnbereiche geschädigt sind, die für den Geruchssinn verantwortlich sind, kann die Geruchswahrnehmung plötzlich ausfallen. Dies kann z.B. nach einem Schädel-Hirn-Trauma der Fall sein. Auch können durch einen Sturz oder ein Schlag auf den Kopf die Riechnerven beschädigt werden.
- Kontakte mit giftigen oder reizenden Stoffen: Dazu gehören z.B. Kohlendioxid oder Zigarettenrauch.
- Nebenwirkungen von Medikamenten: Dazu zählen u.a. bestimmte Antibiotika (z.B. Streptomycin), Antirheumatika (z.B. D-Penicillamin), Chemotherapeutika (z.B. Methotrexat) oder Antidepressiva (z.B. Amitryptilin).
Riechstörungen können darüber hinaus durch bestimmte neurologische, internistische oder psychiatrische Erkrankungen ausgelöst werden. Hierzu zählen unter anderem:
- Morbus Parkinson
- Alzheimer
- Diabetes mellitus
- Nieren- oder Lebererkrankungen
- Huntington-Krankheit
- multiple Sklerose
Selten ist eine Geruchsstörung angeboren. Die betroffene Person kann dann von Geburt an nicht riechen. Manchmal steckt eine erbliche Erkrankung dahinter, zum Beispiel das sogenannte Kallmann-Syndrom.
Könntest Du schwanger sein? Ich hatte so etwas in der Schwangerschaft. Manche Empfindlichkeiten sind bis heute geblieben.