Ich lache über den Tod?

8 Antworten

Das ist nicht so selten wie Du vielleicht glaubst.

Ich versuch's mal, auch ohne Psycologe zu sein (der das sicher viel besser könnte)

Wir versuchen mitunter schreckliche und schmerzliche Dinge in's lächerliche zu ziehen, weil wir sonst nicht damit umgehen können. Lachen und weinen als starke Gefühlsregungen sind da nicht so weit auseinander.

Prüfe Dich mal selbst: Du lachst in so einem Fall, aber eigentlich ist Dir gar nicht "spaßig" zumute, stimmt's? Es ist eine Art Zwang, um Dir das Schreckliche irgendwie verdaubar zu machen. Soweit also weder schlimm noch unerklärbar.

Bleibt natürlich die Frage: Wie machst Du Dein Verhalten für Deine Umgebung verdaubar? Und das scheint mir das Problem zu sein. Vorschlag: Kneif Zähne und Lippen aufeinander. Du weiß, Du machst das um nicht zu Lachen, Deine Umgebung denkt, Du machst es um nicht zu heulen.

Geht das?

Vielleicht versuchst du so krampfhaft, den Erwartungen anderer zu entsprechen, dass es ins Gegenteil umschlägt und du dann zwanghaft das tust, was du auf jeden Fall unterdrücken wolltest.

Lachen ist auch eine Form mit dem Schmerz umzugehen, geht mir auch so wie dir.

Man könnte zu Deinem Verhalten sagen: Irgendwie passt es nicht zur Situation.

Das ist vor allem für junge Menschen eher peinlich, aber nicht ungewöhnlich. Unsere Emotionen sind der Antrieb für Aktivitäten oder sie stoppen Aktivitäten. Wenn wir aber noch nicht gelernt haben, mit der Situation X umzugehen oder wenn uns die Situation überfordert, dann starten unsere Emotionen auch unpassende Aktivitäten, wie z.B. das Grinsen auf einer Beerdigung oder bei einem wichtigen ernsten Thema.

ich empfehle Dir: Wenn Deine Mutter über Tod reden will und Du merkst, dass Du nur grinsen willst, dann sage ihr: "Das Thema überfordert mich. Deswegen grinse ich, obwohl ich eigentlich nicht grinsen will."

Vielleicht freust du dich für sie, das sie nicht mehr leiden müssen.