Ich kann keine Mücken töten?

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Du bist ein Nachdenklicher, Tierlieber Mensch und mit dir ist alles in Ordnung. Ich töte auch keine Tiere, keine Fliegen, Spinnen, oder sonst was. Wir haben Fliegengitter an den Fenstern, so das kaum welche rein kommen und wenn doch einmal, versuche ich ein Glas drüber zu stülpen, schiebe ein Blatt Papier drunter und bring das Tierchen raus. Es gibt einen Spruch von Albert Schweitzer, Ehrfurcht vor dem Leben, vor jedem Leben...

Das Leben und die Ansichten dieses Menschen haben mich nachhaltig beeindruckt.

Du bist doch auch ein Lebewesen. Wenn Du also niemanden etwas zu Leide tun willst, dann musst Du auch gut zu Dir selbst sein. Also hör auf an Selbstbestrafung zu denken.

Wenn Du Mücken nicht töten willst ist das schon nachvollziehbar, immerhin bekommt man beigebracht, dass man nicht töten soll.

Aber vielleicht hilft Dir folgender Gedanke: Um Leben zu können muss man töten. Das muss auch gar nicht aus dem Grund erfolgen, dass es einem in irgendeiner Weise gefällt. Unser Körper tötet andauernd, alte Zellen, Bakterien und winzige Tierchen die in ihn eindringen. Das muss der Körper, sonst würde er sterben. Wo ist also die Grenze ab der man nicht mehr töten "darf"? Die Mücke zu töten wäre manchmal auch notwendig um zu leben, weil sie zum Beispiel tödliche Krankheiten übertragen kann. Da sieht man mal, dass die Mücke für ihr Überleben (Essen) auch töten würde, wenn auch nicht mit bösen Gedanken.
Warum also hast Du den Gedanken, dass Du nicht töten darfst? Es würde Dir sicher auch nicht einfallen z.B. einem Tiger zu verbieten Fleisch zu essen, er braucht es nun mal um selbst zu leben. Warum solltest Du Dir verbieten Mücken zu töten? Du musst Dich nun mal vor Schmerz und Krankheit schützen. Das soll nicht heißen, dass Du munter Mücken erschlagen musst, am besten vermeidest Du ganz einfach den Stich, dazu stehen hier ja auch viele gute Tipps. Aber vielleicht hilft Dir dieser Ansatz zu verstehen warum andere Mücken erschlagen können.

Mein Tipp sind Moskitonetze. Die können auch richtig toll aussehen, wenn Du sie übers Bett spannst.

Ohne Scheiß. Mir geht es teilweise auch so. Ich denke aber nicht daran mich zu bestrafen wenn ich jemanden nicht aufhalten kann.

Es hat sich mal eine Mücke an meiner Hand festgesaugt und ich habe meine Hand aus dem Fenster gehalten und sie verscheucht. Die Mücke war draußen und hat mich nicht mehr genervt. So kann man es auch machen.

Ja, das Gefühl kenne ich. Ich bringe auch immer alles raus, was so im Haus auftaucht. Fliegen, Spinnen, schnaken, Wespen etc. und sogar zecken töte ich eher selten. Bei Mücken sieht es bei mir zwar anders aus, weil die mich echt in den Wahnsinn treiben, aber ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Wenn ich mir solche Insekten länger ansehe finde ich auch immer irgendwas süßes und sie tun mir leid. Freu dich doch, dass du so ein empathischer Mensch bist und lass die Mücke am Leben wenn es dich nicht so sehr stört. Du kannst ja auch versuchen sie rauszubringen.

Also ich kann ja auch nicht das kleinste Tierchen leiden sehen, aber ganz ehrlich, Mücken lösen in mir keinerlei empathischer Gefühle aus. Ich denke auch, dass man das in diesem Fall nicht mehr "Empathie", sondern vielmehr "Stockholm-Syndrom" nennen kann. Die Welt würde auch ganz gut ohne Mücken zurechtkommen.
Eine Umfrage unter Insekten-Ökologen ergab: Die Kollateralschäden einer Ausrottung würden überschaubar bleiben. Das Überleben nur ganz weniger anderer Tierarten ist direkt an das der Stechmücken geknüpft. Die meisten Mückenfresser würden problemlos auf andere Insekten ausweichen.
Ich kenne Menschen, für die ein mückenfreier Sommer so ein massiver Zugewinn an Lebensqualität bedeuten würde, dass meine Empathie wenn dann eher jenen bemitleidenswerten Geschöpfen meiner eigenen Spezies gilt.
Der Beschützerinstinkt in mir verlangt permanent jede Mücke in meiner Nähe zu töten. Die Leidenszeit für das einzelne Tierchen bleibt bei einem schnellen Klatscher auch durchaus überschaubar denke ich.
Aber nicht aktiv gegen das Leiden einiger meiner menschlichen Zeitgenossen vorzugehen ginge für mich schon in Richtung Misanthropie.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung