Ich bin verliebt, sie ist jüdisch ich bin aber Atheist und sie hat mich auf einen Gottesdienst eingeladen aber mit ihrer Familie und alles soll ich gehen?

Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen

Hingehen 67%
Nicht 33%

20 Antworten

Hingehen

Oh, so viele Ebenen, auf die man hier Bezug nehmen muss... echt nicht einfach.

VERLIEBT

Ja, das ist toll und ich wünsche dir, dass du diese Phase einfach genießt und mitnimmst. So oft verliebt man sich nicht und das tolle Gefühl darf man genießen. Viel Spaß mit Intimität, Zärtlichkeit, Sexualität und alles was dazu gehört.

Man kann verliebt sein und die Zeit genießen, ohne gleich langfristige Entscheidungen zu treffen.

Eines ist aber sicher: Anfängliches Verliebtsein alleine reicht nicht für eine dauerhafte Partnerschaft. Man muss auch zueinander passen, ähnliche Traditionen, Gewohnheiten, Lebensziele haben. Ob das so ist kann man erst nach etliche Monaten sagen. Nicht nur in deinem Fall, sondern generell.

RELIGION

Ich bin auch Atheist und für mich persönlich weiß ich, dass ich niemals mit einer wirklich religiösen Person fest zusammen sein könnte. Ich möchte auch meine Kinder atheistisch, naturwissenschaftlich, vernunftorientiert erziehen und nicht nach tausende Jahre alten Märchenbüchern, die völlig absurde Glaubensvorstellungen predigen -- und zwar völlig egal, ob es um Christentum, Judentum oder Islam oder noch andere Religionen geht.

Inwieweit das für dich gilt, kann ich natürlich nicht sagen. Das musst du selbst entscheiden. Mir würde es jedenfalls gehörig auf den Keks gehen, mir z.B. absurde Ess- und Kochvorschriften aus Judentum oder Islam anzutun. Das würde ich gewiss nicht wollen. Ist also auch eine Frage, wie streng sie das sieht und ob sie wirklich an den Mumpitz glaubt oder nur ihrer Familie einen Gefallen tut.

EINGELADEN

Nun, ich finde, man kann sich alles mal anschauen und neugierig wäre ich wahrscheinlich schon. Wieso nicht so etwas mal kennenlernen? Glauben ist ja nicht ansteckend oder so und jüdische Traditionen und Feierlichkeiten kann man sich schon mal ansehen. Warum nicht?

Du bist frisch verliebt, also geh halt mit.

Und was bedeutet das?

Ich glaube, dass viele Beziehungen zu Juden genau wegen solcher anachronistischen Riten ablehnen oder abbrechen und vielleicht hat sie damit auch schon selbst oder im Bekanntenkreis schlechte Erfahrungen gemacht. Sie will dir gleich zeigen, um was es geht und möglicherweise auch, dass ihr das Judentum wichtig ist. Das ist ehrlich und geradlinig und du weißt dann, woran du bist.

Vielleicht hat die Familie auch Freude daran, ihren Glauben zu präsentieren, da viele nicht-jüdische Mitbürger ja quasi gar keinen Kontakt dazu haben. Solche Art der Aufklärung ist gut und richtig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lebenserfahrung
Hingehen

Wenn man einen Partner hat bzw einen Freundin oder einen Freund sollte man versuchen die Dinger des Partners zu akzeptieren ob es dann der Glaube ist oder etwas anderes da spielt keine Rolle in der Partner sollte auch das akzeptieren was der andere mag aber das kann man nur erreichen indem man miteinander redet und die Dinge des anderen akzeptiert

Hingehen

Auf deinem Profil, abcdrache, schreibst du über dich:

Bin 15 für alles offen

Wenn das stimmt, dann wirst du doch auch gern auf die Einladung deiner Freundin eingehen.

Vielleicht entdeckst du ja auch als „A-theist“, dass es - auch ohne den Glauben an einen Gott - doch noch mehr gibt, als wir mit unserem Verstand erfassen können. Dann ergeben sich ja vielleicht gute Gespräche mit deiner Freundin oder gar auch mit der Familie.

Falls sich aber herausstellen sollte, dass ihr bei den im Leben doch ganz entscheidenden Fragen rund um Spiritualität und Religion zu keiner wechselseitiger Toleranz oder Übereinstimmung gelangen könnt, dann könntet ihr ja möglicherweise auch rechtzeitig erkennen, dass ihr euch auf eine enge Beziehung besser nicht einlassen solltet.

Aber vielleicht findet ihr ja auch im einfühlsamen Austausch einen gemeinsamen Weg.

Viel Glück!

Hingehen

Ja und zwar aus guten Gründen. Wenn du Religion wirklich verstehen würdest, würdest du erkennen, dass es nicht direkt um ein Wesen handelt oder direkt um einen Gott geht. Viel mehr ist es ein Gemeinschaftserleben. Weisheiten und Lehren. Auch wenn du nicht dran glaubst kannst du von Religion viele tolle Dinge bekommen und viel über dich erfahren. Es ist eher gut ein offener neugieriger Mensch zu sein. Wenn sie deine Freundin ist wäre es doch interessant zu wissen warum sie gerne dahin geht. Du musst es nicht lieben. Aber was hast du den zu verlieren.

Hingehen

Ich denke, dass eine Beziehung auf Dauer schwierig ist, wenn die Weltanschauungen zu sehr auseinander gehen und jeder darauf besteht, richtig zu liegen.

Deshalb hätte ich eine Beziehung mit einer streng religiösen Partnerin niemals eingegangen. Gemeinsame Ansichten und Interessen sind mir sehr wichtig.

Aber wenn ich mich wirklich für das Mädchen interessiere, würde ich wissen wollen, woran sie glaubt und warum. Wenn ich ihren Glauben nicht akzeptieren kann, wäre eine Beziehung nicht möglich und von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Selbstverständlich würde ich mich nicht missionieren lassen, wenn die Familie das versuchen würde, wäre meine Toleranz erschöpft.

Also gehe hin, zeige Akzeptanz und Toleranz, zeige, dass sie dir wichtig ist. Du hast nichts zu verlieren. Meiner Partnerin zuliebe würde ich auch zu einem Happy-Metal-Konzert gehen ;-)