Ich bin mit 20 von meinen Eltern abhängig und nicht selbstständig?

5 Antworten

Ach ja, meine Tochter dachte in dem Alter auch so. Sie wollte auch nicht, dass ihre Schulzeit zu Ende geht, sie hätte ewig so weitermachen können.

Sie könnte sich nicht vorstellen erwachsen zu sein und auf eigenen Beinen stehen, Dinge regeln, Probleme lösen, sich mit Erwachsenenkram rumplagen. Sie hat nicht mal Arzttermine für sich ausgemacht, selbst das musste ich machen.

Ich habe sie sehr verwöhnt und ihr alles angenommen, alles geregelt usw. Also lag es an mir....

Sie war älter als du als sie hier ausgezogen ist und ganz ehrlich, sie hat ihr Leben sehr gut im Griff. Obwohl sie zu Hause das total verwöhnte Kind war und sich um nichts kümmern musste.

Sie hat einen gutbezahlten Job, sie hat ihre eigene Wohnung, ihre Freundeskreis (den hatte sie davor auch schon), sie hat alles, was ein Erwachsener in einem normalen Leben hat.

Das schaffst du auch noch, wenn du jetzt nicht soweit bist, dann ist es so, dann kommt das später.

Aber eins muss ich noch sagen. Meine Tochter hat im Job eine leitende Position und sie kriegt das sehr gut hin.

Besucht sie mich aber für ein paar Tage, ist sie wieder (das kleine) Kind, dem ich alles aus der Hand nehmen muss.....

Das ändert sich wohl nie.

Hallo!

Dass du 20 bist und bei deinen Eltern lebst, halte ich grundsätzlich nicht für problematisch; im Gegenteil, ich finde dieses "Kind muss sofort mit 18 Jahren ausziehen" sehr überbewertet und in vielen Fällen auch übereilt.

Es kommt allerdings darauf an, in welchem Verhältnis du zu deinen Eltern stehst; wenn ihr zusammen in einer Wohnung/Haus lebt und jeder in gleichem Ausmaß bzw. nach seinen Möglichkeiten einen Beitrag zum gemeinschaftlichen Zusammenleben leistet, ist das in Ordnung, gesund, und unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Wohngemeinschaften. Auch viel Zeit mit der eigenen Familie zu verbringen halte ich nicht für unnormal per se (und ist momentan sicher auch der pandemischen Ausnahmesituation der letzten zwei Jahre geschuldet).

Das, was du beschreibst, klingt allerdings nach einem sehr asymmetrischen Eltern-Kind-Verhältnis. Bist du tatsächlich in dem Maße von deinen Eltern abhängig, wie du es beschreibst, oder redest du dir das möglicherweise ein? Ich glaube, dass das der Punkt ist, mit dem du dich auseinandersetzen muss. Es ist also nicht die Tatsache, dass du bei deinen Eltern lebst und Zeit mit diesen verbringst, die sich problematisch anhört, sondern deine Abhängigkeit von diesen.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium: Molekulare Biologie & Soziale Arbeit

Mit 20 sind viele junge Leute noch nicht wirklich selbstständig. Aber so wie du dein Leben beschreibst, ist das schon eine extreme Abhängigkeit. Du bist ja völlig auf sie fixiert. Das ist nicht mehr normal.

Eine richtige Selbstständigkeit gibt es nicht.

Denn wir sind immer irgendwo von irgend welchen Dingen oder Personen abhängig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja, das ist unnormal. Was wäre wenn deine Eltern bei einem Autounfall sterben würden ? Dann könntest Du nicht mal für dich sorgen. Also überwinde deinen inneren Schweinehund und fange an selbstständig zu werden.