Hund verhält sich komisch wegen Welpen?

2 Antworten

Warst Du schon mal beim Tierarzt? Ist sie körperlich fit?

Ich nehme an, Du hast den Welpen relativ plötzlich ins Haus gebracht, ohne große Vorbereitung. Manche Hunde reagieren auf Veränderungen in Ihrem Umfeld sehr stark. Ich bin kein Verhaltenstrainer, würde hier also eher zu professioneller Hilfe raten. Was Du zusätzlich machen kannst, ist, den Hund zB mit Bachblüten zu unterstützen. Ich habe meiner Hündin Walnuss ins Trinkwasser gegeben. Das Hilft bei Veränderungen. Eine Freundin hat bei ihrer unsicheren Hündin mit Melatonin gearbeitet. Die Wirkung setzte rasch ein. Um welchen Gemütszustand es sich handelt, kann ich von weitem erstmal nicht sagen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter

Gib der Hündin etwas Zeit. Und vor allen Dingen - mach alles genauso wie Du es ohne Welpen auch getan hast. Also der Tagesablauf für die Hündin sollte der gleiche bleiben was Futterzeiten, Gassizeiten etc. angeht. Dann fordere sie immer wieder freundlich auf zu Dir zu kommen - auch wenn der Welpe da ist. Mach nicht soviel Theater um den Welpen. Versuche Deinem Hund einfach zu vermitteln, dass der Welpe jetzt auch zum Rudel gehört, aber mit Ruhe und Selbstverständlichkeit.

Wenn Du Deinen Hund streichelst und der Welpe drängelt sich dazwischen - schieb ihn weg. Wenn Deine Hündin den Welpen mal anknurrt - dann wird sie dafür nicht geschimpft. Aber jede freundliche oder auch nur interessierte Annäherung wird bestätigt und gelobt.

Die meisten Leute kümmern sich dann die ersten Tage natürlich nur um den Welpen. Der braucht Aufmerksamkeit, der ist neu und interessant - alles dreht sich um ihn. Zwangsläufig ändert sich der Tagesablauf - mit einem Welpen muss man öfter raus, kann aber nicht lange Gassi gehen usw. Die Hündin bekommt das doch alles mit und ist verunsichert. Deshalb liegt es an Dir zu zeigen dass alles gut ist und die Hündin darf jetzt nicht vernachlässigt werden. Geh mit ihr alleine Gassi, aber nimm sie auch öfter mit wenn Du mit dem Welpen nur zum pinkeln vor die Tür gehst.

Achte aber darauf dass die Hündin ihren "Status" behält. Also wenn sie z.B. frisst hat der Kleine an ihrem Napf nichts verloren usw. Achte darauf dass es keine "Eifersüchteleien" gibt. Und entscheide nicht nur zugunsten des Welpen weil der ja so niedlich und süss ist - sondern bleibe fair und gerecht. Dann werden sich die beiden schon aneinander gewöhnen. Aber es braucht halt seine Zeit.

Meine erwachsenen Hunde haben Welpen die dazugekommen sind erstmal tagelang komplett ignoriert. Allenfalls wurden die angeknurrt und verscheucht wenn sie zu nahe kamen oder frech wurden.

Aber das wird dann Stück für Stück anders und besser. Man wartet bei Gassigehen aufeinander - man schnuppert mal am selben Grashalm etc.etc. Das dauert eine Weile bis die dann wirklich ein Team werden. Man muss "ein Auge drauf" haben aber sich nicht zuviel einmischen.

Je normaler Du Dich verhältst umso schneller wird sich die Hündin beruhigen. Bestätige sie oft wenn sie z.B. nur zuschaut wenn der Welpe spielt oder Blödsinn macht. Ganz wichtig ist halt dass Du wirklich aufmerksam bist und darauf achtest dass es keine Konflikte gibt -z.B. um ein Lieblingsspielzeug oder Futter etc. Und unterbrich die Kommunikation unter den Hunden nicht ohne vernünftigen Grund. Also wenn die Hündin den Welpen mal wegscheucht oder ihn kurz anknurrt etc - das ist okay - das darf sie. Das würde ich gar nicht kommentieren und wenn dann nur indem ich beruhigend und schlichtend eingreife.

Ich weiss jetzt nicht wieviel Erfahrung Du hast aber man braucht halt ein bisschen Fingerspitzengefühl und Ahnung von der Kommunikation unter Hunden. Aber Hunde sind Rudeltiere - die kommen schon klar.. :-)