Hund läuft weiter nachdem ich hinfalle?
Ich bin heute, als ich mit meinem Hund draußen war, hingefallen. Ich habe mir dabei weh getan und habe deshalb laut aufgeschrien. Meinen Hund hat es anscheinend nicht interessiert, da er einfach weiterlief als ob nichts wäre, und hat weiterhin im Gras geschnüffelt, wie er es immer tut, wenn er draußen ist. Er war dabei nur etwa 1,5m von mir entfernt. Ich war sehr negativ überrascht über dieses Verhalten, da es so scheint, als wäre es ihm egal und als würde er mich nicht lieben. Kann das sein, oder bewerte ich das Verhalten falsch?
9 Antworten
Du wirst ja relativ schnell wieder aufgestanden sein, oder? Dein Hund vertraut darauf, dass du allein klarkommst und dass er nicht für dich verantwortlich ist. Wenn du liegen geblieben wärst dann wäre der Hund vermutlich zu dir gekommen und hätte sich neben dich gelegt oder dich angestupst oder er wäre unsicher was er jetzt tun soll.
Ich habe mich beim Gassigehen auf rutschigem Boden mal auf den Hintern gesetzt und meine Hunde hat das auch nicht interessiert. Ich schätze die Bindung zwischen meinen Hunden und mir als gut ein denn sie kuscheln Zuhause viel mit mir und suchen von sich aus Kontakt. Unterwegs sind sie aber eigenständig und „kleben“ nicht an mir, blenden mich aber auch nicht völlig aus.
Ich meinte Beschäftigungen für den Hund wie z.B. ihn Leckerchen oder Spielzeug suchen lassen wenn er das kann oder mit ihm zusammen über einen Baumstamm springen oder ihn springen lassen. Also Sachen mit denen der Hund mit dir zusammen Spaß hat. Das stärkt die Bindung.
Verstehe daß dich das negativ berrührt.
Ich und meine Eltern hatten Katzen. Die gelten ja als weniger mitfühlend als Hunde.
Wenn jemand von uns Menschen vor Schmerz Mal aufgejault oder gar aufgeschrien hat, sind die meisten (aber tatsächlich nicht immer) schauen gekommen was los ist.
Tiere haben ein sehr feines Gespür dafür ob jemand aus Schmerz oder einem andern Grund "Laut" gibt.
Schmerzenslaute klingen bei ur vielen Lebewesen auch sehr ähnlich. Genauso wie Angstschreie. Die haben Artübergreifend etwas gemeinsames. Sind also artübergreifend verständlich.
Ich sollte dazu sagen, dass er draußen generell manchmal wie besessen ist von Gerüchen. Besonders um diese Jahreszeit, wenn hier und da Urin von weiblichen Hunden ist, an dem er dann herumlecken will.
Dass da eine Ablenkung stattfindet, weiß ich deshalb. Aber das, was passiert ist, hat mich trotzdem sehr negativ überrascht.
Da kann man sehen, dass Katzen keinesfalls weniger mitfühlend sind als Hunde. Sie brauchen nur länger, um absolutes Vertrauen aufzubauen, bis hin sogar zur Liebe.
Ja stimmt!
(Aber) ich habe weiter nachgedacht, und mir wurde bewusst, daß meine Katzen sicher (auch) aus Neugier schauen kamen. Katzen sind halt ur neugierig! Sie bauen persönliche Bindungen auf - keine Frage! Aber sie wollen auch immer wissen was los ist. Und Schmerzlaute im Revier könnten ja auch leichte Beute ankündigen! 😸
Getröstet hat mich nur ein einziges Mal eine der Katzen - da habe ich geweint und sie kam extra zu mir, hat sich auf meine Brust gelegt, zu schnurren angefangen und dann mein Gesicht abgeleckt. DAS WAR EIN EINZIGES EINMAL in 22 Jahren mit Katzen!
Tröstendes Verhalten ist bei Katzen tatsächlich eher selten. Momentan kenne ich zwei Perser die das tun, inklusive meiner eigenen.
Allerdings darf man das Katzen nicht übel nehmen. In ihrem Gehirn fehlt, als Einzeljäger, das Empfinden für Trauer. Sie können sich "nur" schlecht fühlen. Darum ist es ihnen auch kaum möglich, Trauer zu bei uns zu deuten.
Bei Verletzungen würde ich gar nicht sagen, dass die Katze nur neugierig war. Hast du eine enge Bindung zu ihr, interessiert es sie absolut, ob es dir gut geht.
Katzen können lieben. Es zeigt sich nur anders als bei Hunden.
Die Katzen hatten alle eine enge Bindung an uns. Aber ihre Neugierde hat eindeutig alles andere überwogen 😸
Ja, das kann schon sein 🙂. Letzenendes ist es kaum zu sagen, was in dem Kopf eines Tieres vorgeht. Gerade Katzen sind, trotz des langen Zusammenlebens mit uns, erstaunlich wenig erforscht.
Letzenendes erwarten wir oft viel zu viel von unseren Hunden. Und wir meinen, er würde alles für uns tun. Das ist aber ein Trugschluss. Hunde sind auch nur Tiere. Natürlich haben sie eine besondere Bindung zum Menschen. Das heißt aber längst nicht, dass sie alles für ihn tun.
Meine kleine Chi Hündin liebt mich bestimmt, aber für Futter verrät sie mich. Und wenn es mir schlecht geht, kann sie auch nichts tun. Sie versucht es zwar bisweilen, aber tatsächlich ist es meine Katze, die am besten weiß, wie sie helfen kann. Das ist keinesfalls eine Regel bei Katzen, aber manche haben eine erstaunlich hohe emotionale Intelligenz. Diese Intelligenz, die wir von Hunden erwarten, sie aber nur selten erfüllen können.
Unsere Hunde sind in erster Linie von uns abhängig. Und sie können uns selbstverständlich lieben. Aber das heißt noch längst nicht, dass sie auf uns aufpassen. Das müssen wir schon tun.
Am Ende muss der Hund auch nur überleben und abwägen. Ich glaube zwar tatsächlich, dass sich meine Hündin notfalls für mich opfern würde (das liegt ihr als 50% Rusky Toy in den Genen), aber denken tut sie in vielen Fällen erstmal an sich selbst.
Das ist aber auch völlig natürlich. Nimm das deinem Hund nicht krumm. Er ist letztlich einfach nur ein Tier wie jedes andere auch.
Ich verstehe die Antwort, allerdings geht es mir nicht darum, ob und wie gut er mir weiterhelfen kann, sondern der Fokus liegt darin, dass er immerhin schaut. Das würde heißen, dass es ihn interessiert. Stattdessen hat er aber weiter geschnüffelt.
Drinnen nicht wirklich. Er kommt sehr regelmäßig zu mir und stupst mich an, möchte Aufmerksamkeit. Er kuschelt auch sehr gerne mit mir.
Aber es gibt auch Menschen, die dich oft anschreiben und Aufmerksamkeit wollen, aber nicht, weil sie dich super toll finden, sondern eher erträglich, und sie eben einfach Aufmerksamkeit wollen. Eher ein egoistischer Trieb, als wirkliche Zuneigung. Wie es bei meinem Hund ist, weiß ich natürlich nicht sicher. Ich dachte, er liebt mich, ich liebe ihn auch sehr. Aber ich kann eben nicht in seinen Kopf schauen.
Ich sollte dazu sagen, dass er draußen generell manchmal wie besessen ist von Gerüchen. Besonders um diese Jahreszeit, wenn hier und da Urin von weiblichen Hunden ist, an dem er dann herumlecken will.
Dass da eine Ablenkung stattfindet, weiß ich deshalb. Aber das, was passiert ist, hat mich trotzdem sehr negativ überrascht.
Ich gehe 2 mal am Tag mit ihm raus (er möchte nicht öfter), an vielen Tagen machen wir auch einen schönen Ausflug zum See oder in den Wald.
Wenn wir drinnen sind, schläft er viel und wenn er wach ist, bekommt er oft Kauartikel, und ich gehe auch sehr oft am Tag (bestimmt 6-7x) zu ihm hin und kraule ihn ausgiebig, was er auch immer mag, was ich daran sehe, dass er sich auf den Rücken legt und es sichtlich genießt. Zusätzlich kommt er hier und da mal zu mir her und wird einmal kurz gestreichelt.
Er ist nicht der erzogenste Hund, da er eine sehr schwierige Kindheit hinter sich hat. Drinnen hört er aber meistens ganz gut, draußen ist es schwierig. Wenn er erstmal Gerüche aufgenommen hat, ist er davon wie besessen wie bereits beschrieben. Davon, an weiblichem Hundeurin herumzulecken, kann man ihn nur körperlich (an der Leine ziehen) abhalten, auf den Befehl "Stop", den er drinnen fast immer sehr gut ausführt, hört er in diesem Moment absolut nie.
Da er unkastriert ist, wird er draußen wohl sehr stark abgelenkt und gesteuert.
Er wird sehr selten alleine gelassen, nie mehr als mal 2-3 Stunden. Er hat sein eigenes orthopädisches Bett, in dem er sich oft befindet und auch schläft. Unsicher und verängstigt ist er nur beim Tierarzt, oder wenn mal irgendetwas notwendiges an ihm macht, wie Krallen schneiden, scheren, waschen, da ist er leider eine große Heulsuse, vielleicht auch kindheitsbedingt.
Er ist ein Labrador-Schäferhund Mix. Er wurde von schlechten Vorbesitzern gerettet, mit drei Jahren. Hatte in diesem Alter bereits drei Vorbesitzer, und wurde in seiner Kindheit im dunklen Raum alleine eingesperrt und höchstwahrscheinlich auch geschlagen.
Ja, das glaube ich. Ich denke, drinnen hätte er nach mir geschaut. Ich hätte es draußen auch erwartet, aber vielleicht sind die Reize durch Gerüche (besonders für ihn als unkastrierten Rüden) so extrem, dass er nichts anderes mehr wissen will. Auf Weibchen springt er nämlich auch ziemlich extrem an, fast schon aufdringlich, scheinbar hätte er gerne eine Freundin. ^^
Überrascht hat mich das Verhalten aber trotz allem wie gesagt.
Denke ich auch.
Drinnen auf jeden Fall, manchmal starrt er mich regelrecht an. Draußen ist allerdings das Gegenteil der Fall, da zählt nur das Schnuppern. Teilweise war er während des Schnupperns nicht mal an Leckerlis interessiert, was bei ihm viel bedeutet, da er nach Fressen fast genau so besessen ist wie nach Schnuppern.
Mir klingt das so, als würde sich der Hund draußen nur auf sich selbst verlassen. Darum tut er auch alles akribisch untersuchen. Er hat leider gelernt, dass er sich auf Menschen nicht verlassen kann. Doch das kann sich ändern. Allerdings braucht es viel Geduld und ebenso viel Training.
Siehst du diesen Punkt als gewichtiger bzw. wahrscheinlicher an, als einfach nur die Gerüche? Diese haben nämlich sowohl einen sexuellen (weiblichen Urin), als auch einen territorialen (männlichen Urin) Hintergrund, was beides sehr starke Gefühle auslöst.
Oder vielleicht beides in Kombination?
Natürlich lenkt sowas einen Hund sehr ab. Das will ich nicht bestreiten. Manche Rüden sind einfach "schwanzgesteuert" ;) auch wenn das die Hundefreunde ständig versuchen zu widersprechen, es gibt sexuell gestörte Hunde. Und zwar sogar viele. Denn der Hormonhaushalt eines Hundes ist, durch die ständigen Gerüche läufiger Hündinnen, völlig durcheinander. Das ist nicht wie beim Wolf, der eine feste Paarungszeit hat. Hunde sind das ganze Jahr über "bereit".
Meine Freundin hatte auch so einen Rüden. Der war sexuell völlig drüber. Den hätte es nicht im geringsten gejuckt, wenn ich neben ihm krepiert wäre. Der hatte nur seine Hündin (heute meine) und Gerüche im Kopf.
Hast du mal was von einem Hormonchip gehört? Ich weiß nicht, welchen Ruf der hat. Ich habe nur davon gehört.
"Helfende" Hunde sind ein Mythos. Lassis Verhalten war natürlich antrainiert. Anders gesagt: woher soll dein Hund wissen, dass du vielleicht Hilfe benötigt hättest, oder dass er, wenn du hinfällst, zu dir zu kommen hat. Für ihn war das nur ein komisches menschliches Verhalten, das er nicht verstand, aber sein Mensch wird schon wissen, was er tut, also alles gut. Wärst du liegen geblieben, hätte er keine Hilfe geholt, aber er wäre garantiert zu dir zurück gekommen und wäre dann bei dir geblieben. Anders, wenn dich jemand angegriffen hätte. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber als ich mal in einer gefährlichen Situation war, stellte sich mein kleiner Chihuahua vor mich und knurrte den Aggressor an. Ich denke, so eine Situation können Hunde richtig interpretieren, weil sie aggressives Verhalten auch von Artgenossen kennen und dann richtig einschätzen.
Sie spüren aber auch wenn man sich unwohl fühlt. Also wenn ich mich unwohl fühle beginnt meine Hündin auch die Person anzuknurren wegen der ich mich nicht wohl fühle. Das merken hunde
Naja, helfen kann er mir sowieso nicht bei so etwas, da er mir schlecht aufhelfen kann, aber darum geht es mir auch nicht. Es geht mir eher um das "Sorgen machen", oder immerhin einmal schauen, was passiert ist. Ich lag für etwa eine halbe Minute (was lang ist), und er kam nicht. Das fand ich schon heftig.
Du solltest bei deinem Hund nicht in menschlichen Kategorien denken. Mache dir bitte über den ersten Teil meiner Antwort mehr Gedanken, bevor du deinem Hund Vorwürfe machst.
Wie teste ich dann, ob ich ihm wichtig bin oder nicht? Schließlich bin ich in der Tat nicht in der Lage, Hundepsychologie 1:1 zu Menschenpsychologie zu übersetzen, weswegen ich hier auch frage.
Ich hätte, ehrlich gesagt, auch gedacht, dass der Hund zurück kommt. Bin aber keine Expertin.
Bei unserem teste ich das manchmal zum Spaß: Wenn sie ein ganzes Stück vorgelaufen ist, hocke ich mich wortlos auf den Boden und mache mich ganz klein, ohne einen Laut von mir zu geben, so dass sie die Situation erst mal nicht einschätzen kann. Sie sucht beim immer Spazierengehen regelmäßig kurz Blickkontakt und da kommt sie dann sofort zurück gerast und checkt, was los ist.
Ist ein Bordercollie-Jack-Russell-Mix.
Welche Rasse ist deiner?
Ein Labrador-Schäferhund. Ich sollte dazu sagen, dass er draußen generell manchmal wie besessen ist von Gerüchen. Besonders um diese Jahreszeit, wenn hier und da Urin von weiblichen Hunden ist, an dem er dann herumlecken will.
Dass da eine Ablenkung stattfindet, weiß ich deshalb. Aber das, was passiert ist, hat mich trotzdem sehr negativ überrascht.
In deinem Beispiel bin ich mir sicher, dass er nicht zurück kommen würde, probieren kann ich es aber. Bin mir aber echt sicher.
Ich lag für etwa eine halbe Minute (was lang ist).
Er ist männlich und unkastriert. Ich sollte dazu sagen, dass er draußen generell manchmal wie besessen ist von Gerüchen. Besonders um diese Jahreszeit, wenn hier und da Urin von weiblichen Hunden ist, an dem er dann herumlecken will.
Dass da eine Ablenkung stattfindet, weiß ich deshalb. Aber das, was passiert ist, hat mich trotzdem sehr negativ überrascht.
Drinnen kommt er mindestens einmal die Stunde zu mir her und stupst mich an. Er kuschelt sehr gerne mit mir. Aber es gibt auch Menschen, die dich oft anschreiben und Aufmerksamkeit wollen, aber nicht, weil sie dich super toll finden, sondern eher erträglich, und sie eben einfach Aufmerksamkeit wollen. Eher ein egoistischer Trieb, als wirkliche Zuneigung. Wie es bei meinem Hund ist, weiß ich nicht. Ich dachte, er liebt mich, ich liebe ihn auch sehr. Aber das hat mich schon getroffen.