Hund kratzt und springt an die Türe, was können wir tun?
Hallo zusammen, ich brauche dringend mal einen Rat von jemanden der sich mit den Verhaltensweisen von Hunden auskennt. Wir haben vor einem Monat unsere bullydame bekommen. Sie ist nun 3,5 Jahre. Von Anfang an hatte sie Schwierigkeiten alleine zu bleiben und kratze an der Tür und jaulte fürchterlich. Dies hat sich jedoch verbessert und nun kratzt und springt sie nur an einer glastüre die zur Haustüre führt und verliert dabei extrem viel Speichel, sodass die ganze Flüssigkeit unter den laminat läuft. Es ist aber nur wenn wir weg sind, sobald wir die Türe verlassen. Wenn wir wieder kommen ist wieder alles gut. Wenn man sie länger alleine lässt beruhigt sie sich und legt sich irgendwann hin. Trotzdem brauch es eine lange Zeit. Laut Vorbesitzer ist sie es gewohnt alleine zu bleiben und hatte nie Probleme damit. Was können wir nun tun? Wieso macht sie das? Sie ist dann auch total außer Atmen. Sie ist total gestresst. Wir gehen davon aus , dass sie einfach Verlustängste hat. Allerdings haben wir keine Idee wie wir das Problem beheben können. Ich bin dankbar über jede Info!
4 Antworten
Ersteinmal um das klarzustellen: Ihr Verhalten hat sich nicht gebesstert. Sie hat in gewisser Hinsicht resigniert. Und sie entspannt sich auch nicht nach einer Weile, sondern legt sich vor Erschöpfung hin.
Euer Hund kann nicht alleine bleiben. Entweder ihr holt euch einen Hundesitter, oder ihr nehmt euch 2 Monate Zeit, um ihr das in Minischritten beizubringen.
Vielleicht konnte sie es beim vorherigen Besitzer, Besitzerwechsel können so etwas auch verursachen (vor allem wenn die keine Eingewöhnungszeit einberaumrn und der Hund sofort alleine ist). Vielleicht hat die aber beim Vorbesitzer auch so resigniert, dass sie nur noch hechelnd und speichelnd auf ihrem Platz lag und er dachte sich "Cool sie kann alleine bleiben".
Hallo,
der Hund hatte ein sicheres Leben - war voller Vertrauen in seine Halterin. Da fiel es ihm auch leicht, mal alleine zu sein, weil eben die Bindung und das Vertrauen vorhanden waren.
Dann hat man den Hund einfach von jetzt auf gleich aus seinem gewohnten Umfeld gerissen, fremde Leute nahmen ihn zu sich - für den Hund eine völlig verstörende Erfahrung! Man kann ihm ja leider nicht erklären, warum dies geschehen ist.
Er hat auf einen Schlag alles verloren, was sein Leben sicher und vertraut gemacht hat. Nun hat er Angst!!
Und ihr erwartet tatsächlich, dass er diese Angst in einer derart kurzen Zeit verliert und dass er ruhig und sicher alleine bleibt??
Ein solcher Hund braucht Monate, bis sein Vertrauen in seine neue Welt wieder hergestellt ist, und erst dann kann man mit einem vorsichtigen Alleinesein-Training wieder beginnen. Hat er genügend Vertrauen in seine neue Umgebung und seine neuen Menschen, dann wird sich dieses Training (weil er sich erinnert) deutlich schneller Erfolge zeigen als wenn man einem Hund das Alleinesein ganz neu beibringen muss.
Aber ihr habt jetzt seine Angst und seinen Stress noch deutlich verschlimmert - es wird sicher ganz viel Zeit und noch mehr Geduld benötigen, dem Hund die Sicherheit zu geben, die er braucht um überhaupt wieder ruhig alleine bleiben zu können.
Und bis dahin solltet und dürft ihr ihn nicht alleine lassen. Sonst wird es schlimmer und schlimmer.
es ist schade, das es Hunden oft nicht beigebracht wird mit einem angemessenen Training , alleine zu bleiben. Sie hat nun enormen Stress und kompensiert ihn mit ihrem Verhalten. Ich bezweifle stark, das sie beim Vorbesitzer ohne Probleme alleine bleiben konnte, denn viele Hunde leiden still und haben dennoch Probleme damit. Hier muss das Training wieder von vorne begonnen werden.
Ja hört sich nach Verlustangst an.
Klein anfangen. Üben. Erst 2 min rausgehen und NUR wenn sie ruhig bleibt: Leckerli und loben. Dann 5min rausgehen und NUR wenn sie ruhig bleibt: Leckerli und loben. Und wichtig, erst reingehen, wenn sie ruhig ist, nicht wenn sie Theater macht, das merkt sie sich und macht immer Theater, weil sie weiß, dass du dann kommst. Dann mal 10min weg bleiben und reingehen, wenn sie ruhig ist und auch nur dann: Leckerli und belohnen. Üben Üben. Üben. Und ihr Spielsachen hinlegen. Ob sie die nimmt, kann sie entscheiden, vielleicht auch nicht.